Ein 13-jähriger Junge aus Versmold im Kreis Gütersloh ist offenbar quer durch NRW über die Autobahn gefahren und erst in Duisburg gestoppt worden. Er uns sein 14-jähriger Begleiter auf dem Beifahrersitz wurden mitten in der Nacht in einem grauen Peugeot angehalten. Es gab mehrere Unfälle, verletzt wurde aber offenbar niemand.
Gegen 2.30 Uhr in der Nacht auf Dienstag informierte ein Zeuge die Leitstelle der Duisburger Polizei über das Fahrzeug, das auf der Autobahn 3 sehr unsicher unterwegs und fast in Unfälle verwickelt gewesen sei. Die Jungs fuhren dann in Duisburg von der A3 ab und verursachten auf ihrer Fahrt durch das Stadtgebiet mehrere Blechschäden an parkenden Autos.
„Die Ermittlungen dauern derzeit noch an. Uns sind vier Fahrzeuge bekannt, die auf Duisburger Stadtgebiet mutmaßlich von den Minderjährigen beschädigt wurden“, erklärte ein Polizeisprecher. Am Duisburger Hauptbahnhof stoppte die Polizei das Fahrzeug nach Polizeiangaben um 2.42 Uhr und entdeckte die Jugendlichen am Steuer.
Die Hintergründe der nächtlichen Fahrt sind unklar. Bei der Kreispolizei in Gütersloh waren die beiden befreundeten Jungen in der Nacht um 1 Uhr als vermisst gemeldet worden. Die Duisburger Polizei ermittelt unter anderem wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Unfallflucht. Die genaue Fahrtroute ist unklar.
Peugeot offenbar gestohlen
Ein Polizeisprecher erklärte, dass der Peugeot nicht aus dem familiären Umfeld der Kinder stammt. Eigentümerin soll eine 31-jährige Frau aus Versmold sein. Bereits im Oktober sollen die Jungen widerrechtlich an den Schlüssel gekommen sein und den Wagen dann gestohlen haben. „Die minderjährigen Fahrer haben erst die Angaben gemacht, dass sie den Schlüssel gefunden hätten, vermutlich stammt er aber aus einem Diebstahl oder einer Unterschlagung“, teilte die Polizei mit.
Die Polizei stellte den Wagen sicher. „Eine weitergehende Inaugenscheinnahme des Fahrzeuges findet noch statt“, so der Sprecher. Sie geht aufgrund der Schäden am Fahrzeug davon aus, dass es weitere Unfälle gegeben haben muss. In Gütersloh hatte die Polizei jedoch bislang keine Kenntnisse von weiteren Unfällen. Sie kamen in der Nacht beim Kinder- und Jugendnotdienst in Obhut.
Der Text erschien in einer früheren Fassung am 8. November. Wir haben den Text am 9. November aktualisiert.
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