Weltreise auf dem Schiff Sascha Haude aus Lünen verbringt Weihnachten auf Fidji-Inseln

Schiff-Weltreise: Sascha Haude verbringt Weihnachten auf den Fidji-Inseln
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117 Tage, 42 Häfen in 18 Ländern und dabei zwei Äquator-Überquerungen - hinter Sascha Haude und Tobias Pilarski liegt ihre erste Weltreise und das auf hoher See. Denn Haude und Pilarski arbeiten zwar schon seit 2014 auf Kreuzfahrtschiffen, doch eine Weltreise auf der AidaSol war auch für den Lüner und den Castrop-Rauxeler eine Premiere.

Haude (45) ist Spa-Manager bei Aida-Cruises und Pilarski (36) Spa-Rezeptionist für die Reederei mit Sitz in Warnemünde. „Für uns sind vier bis fünf Monate auf dem Schiff am Stück ganz normal“, sagt Haude. Und doch war es natürlich etwas Besonderes, eine 117-tägige Tour zu immer wieder unterschiedlichen Zielen zu erleben. „Bei den anderen Reisen, die sich wiederholen, so wie demnächst mit der AidaCosma im Mittelmeer, kennen wir die Ziele genau, haben überall unsere Liebensrestaurants und -Cafés“, so der Lüner.

40 Seetage insgesamt

Bei der Weltreise ging es den beiden aber diesmal wie den Passagieren - sie wollten in jedem Hafen möglichst viel sehen und erleben. „Es war zum Glück möglich, dass wir und auch die Mitarbeitenden im Spa-Bereich in jedem Hafen an Land konnten. Wir hatten ja auch insgesamt 40 Seetage, teilweise sieben am Stück und da kamen die Passagiere ins Spa, während sie in den Häfen von Bord gingen.“ Die Seetage waren naturgemäß für die ganze Crew die Hauptbeschäftigungstage. Pilarski: „Im Spa war meistens an den Seetagen von 7 bis 16 Uhr zu tun, je nach Wetter. In der Südsee waren die Passagiere mittags eher draußen.“

Tobias Pilarski (l.) und Sascha Haude in Rio de Janeiro vor der berühmten Christus-Statue.
Tobias Pilarski (l.) und Sascha Haude in Rio de Janeiro vor der berühmten Christus-Statue. © privat

Los ging es Ende Oktober 2023 in Hamburg. Erstes Ziel war dann das nordspanische La Coruña, dann ging es weiter auf die Kanaren, die die beiden Seemänner natürlich schon von vielen anderen Kreuzfahrten kannten - und die Kapverden. Es folgte die Atlantiküberquerung. Nächstes Ziel: Recife in Brasilien, dann folgten Rio de Janeiro, Montevideo in Uruguay, die argentinische Hauptstadt Buenos Aires und weitere argentinische Häfen. Und dann ging es rund um das berühmte Kap Hoorn, das berühmt-berüchtigt für schwere Stürme ist.

Doch die Südspitze Lateinamerikas meinte es gut mit Crew und Passagieren. „Es war nicht so schlimm wie wir dachten und so gab es für die Gäste auch eine spezielle Foto-Tour bei der Umrundung“, erzählen die beiden. Ushuaia, die südlichste Stadt Argentiniens in Feuerland, war das nächste Ziel. „Leider musste der Halt in Punta Arenas wegen des Wetters ausfallen, aber das war dann Glück im Unglück, denn so konnten wir den Passagieren die drei größten Gletscher in Chile zeigen, das war sehr beeindruckend.“

Foto-Safari in Südafrika

Von Südamerika aus ging es weiter Richtung Westen zu den Osterinseln mit ihren unvergleichlichen Statuen aus alter Zeit. Dann war die AidaSol in der Südsee unterwegs, auf der Insel Moorea, den Fidji-Inseln, Polynesien. „Weihnachten haben wir auf den Fidjis verbracht. Dort wächst ein Laubbaum mit roten Blüten, der ein bisschen an die Weihnachtssterne erinnert und dort auch Weihnachtsbaum heißt“, berichtet Pilarski.

Ein Höhepunkt der Reise für die beiden Reisenden folgte dann - Silvester in Sydney mit dem Feuerwerk über der Oper und der Harbour Bridge. Nach weiteren australischen Häfen, in denen es natürlich auch Ausflüge zur Tierwelt des fünften Kontinents gab, ging es dann Richtung Südafrika. „In Port Elizabeth haben alle eine Foto-Safari gemacht, wir natürlich auch,“ so Haude.

Tobias Pilarski in Australien mit einem Känguru.
Tobias Pilarski in Australien mit einem Känguru. © Haude

Kapstadt, die Walfischbucht, Namibia und dann noch einmal die Kapverden - dann fuhr die AidaSol zurück nach Hamburg. „In diesem Jahr gibt es eine ähnliche Weltreise, zusätzlich mit Häfen in Neuseeland. Aber da sind wir nicht dabei“, so Haude. 2025 geht es dann mit einem Schiff der Reederei zu einer weiteren Weltreise auf die Ozeane, dann mit Häfen in den USA, Hawaii und Asien. „Da mitzufahren, wäre sehr schön“, meint Pilarski. Vielleicht erfüllt sich dieser Traum ja - denn gerade bei Weltreisen ist eine erfahrene Crew gefragt und wichtig.

Bei der Tour von Oktober 23 bis Februar 24 waren 1750 Passagiere an Bord, zu 90 Prozent Deutsche, aber auch einige Österreicher und Schweizer. „Sowohl Rentner-Paare als auch Alleinreisende und sogar Familien mit kleinen Kindern waren dabei“, erzählt Pilarski. Es haben sich bei dieser langen Reise auch einige Freundschaften entwickelt. Bei einer früheren Weltreise sei auch ein Paar mit schulpflichtigen Kindern an Bord gewesen: „Die hatten einen Privatlehrer dabei. Der unterrichtete die Kinder an Seetagen und konnte an Hafentagen auch an Land.“

Unvergessliche Einfahrt nach Rio de Janeiro

Eines ist für Haude und Pilarski ganz klar: „Alles, was wir gesehen haben, nimmt uns keiner mehr.“ Ohne den Vertrag für die Weltreise wären sie nie in die Südsee gekommen. „Unvergesslich war auch die Einfahrt nach Rio de Janeiro, als wir den Zuckerhut vom Meer aus sahen. Wahrscheinlich zieht es die wenigsten Leute von hier nach Rio zum Sommerurlaub. Wir wären auch nicht auf die Idee gekommen, mal nach Kapstadt in den Urlaub zu fahren. Das ist jetzt anders, weil wir die tollen Strände und die schöne Landschaft gesehen haben.“ Wie für die Gäste bedeuteten die vielen Häfen in den unterschiedlichen Ländern und die zahlreichen Ausflüge mit vielen Erlebnissen auch für die Spa-Mitarbeiter ein bisschen Freizeitstress.

„Manche Passagiere kamen mit Aktenordnern voller Pläne an Bord, was sie alles sehen wollten“, berichten die beiden. Dieser Stress sei eigentlich nicht nötig, wissen die beiden aus dem Spa-Team. „Gerade bei den letzten Häfen während so einer Reise ist oft ein gemütlicher Spaziergang besser als eine aufwändige Tour.“ Und leider haben sich auch viele Gäste an den letzten Seetagen Richtung Hamburg viele Gedanken gemacht, ob vom Anleger aus auch die Heimreise reibungslos verlaufen werde - statt die Seele noch baumeln zu lassen und die vielen Eindrücke zu verarbeiten.

Auf den Osterinseln war ein Foto mit den berühmten geheimnisvollen Skulpturen ein Muss für Sascha Haude (l.) und Tobias Pilarski.
Auf den Osterinseln war ein Foto mit den berühmten geheimnisvollen Skulpturen ein Muss für Sascha Haude (l.) und Tobias Pilarski. © privat

Ein Traum für Auswanderer

Die Südsee faszinierte die Beiden auch sehr. „Dort ist Tourismus auch sehr wichtig, hauptsächlich kommen die Urlauber aus Australien und Indien, auf den Fidjis leben auch viele Inder“, so Pilarski. Ein Traum für Auswanderer ist Moorea, denn dort, das erlebten Haude und Pilarski bei ihrer Reise, gibt es keinen Stress und keine Probleme. „Die 20 Polizisten unter den knapp 40.000 Einwohnern können die meiste Zeit am Strand liegen.“

Die Insel lebe von den Einnahmen durch die Kreuzfahrt-Touristen, die hauptsächlich von Mitte September bis Ende Januar dort hinkommen. „Den Rest des Jahres können sich die Einwohner dann wieder erholen.“ Auf Moorea merke man, so Pilarski, wie kompliziert das Leben in Europa sein kann.

Tobias Pilarski (l.) und Sascha Haude in Australien mit einem Känguru-Denkmal.
Tobias Pilarski (l.) und Sascha Haude in Australien mit einem Känguru-Denkmal. © privat

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Bei 90 Prozent der Ziele während der Weltreise reichte leichtes Gepäck und sommerliche Kleidung. Nur in Feuerland war es ziemlich kühl und windig. „Aber natürlich haben wir, wie eigentlich immer, wieder zu viel mitgenommen“, sagt Pilarski. Allerdings auch nicht mehr Gepäck als sonst bei den Verträgen für vier bis fünf Monaten. Wobei man sich auch da immer vornehme, weniger mitzunehmen. Schließlich könne man seine Sachen auch an Bord waschen. Das nutzten bei der Weltreise auch viele Passagiere.

So wie sie haben sich auch die Seemänner aus Lünen und Castrop-Rauxel, die seit einigen Jahren an der Ostsee leben, so manches Souvenir mitgebracht. „Wie wohl alle Crewmitglieder sammeln wir natürlich Magnete aus jedem Hafen.“

Aber auch kleine Statuen von den Osterinseln sind jetzt im gemeinsamen Zuhause zu finden. „Wir mussten uns noch eine Sporttasche kaufen, um alle Souvenirs einpacken zu können.“ Die schönsten Souvenirs sind aber wohl die vielen unvergesslichen Erinnerungen und die unzähligen Fotos, die während der Reise entstanden sind.