Von 4500 Lesern die bei unserer Umfrage mitgemacht haben, kommen knapp 200 aus Lünen. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, geben aber ein gutes Stimmungsbild.
Glücksumfrage
Umfrage: Glücklich sind viele Lüner dann, wenn es anderen gut geht
An unserer großen Umfrage zum Thema Glück haben 199 Lünerinnen und Lüner teilgenommen. Den meisten von ihnen bereitet die aktuelle Situation Sorgen. Trotzdem denken viele zuerst an andere.
Dass auch in Lünen viele Menschen unter der Pandemie leiden, mag niemanden mehr überraschen. Unsere große Umfrage „Zwei Jahre mit Corona: Mensch, wie glücklich bist Du?“ zeigt aber auch, dass viele dabei ihn erster Linie gar nicht an sich selbst denken, sondern an ihre Liebsten - besonders an die ganz jungen.
147 Lünerinnen und 52 Lüner haben uns zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar einen Einblick in ihre Gefühlslage gegeben und fast dreißig Fragen beantwortet. 4500 Leser haben sich insgesamt an der Umfrage beteiligt. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, geben aber ein Überblick.
Die Ausgangsfrage lautete: „Wie sehr belastet Corona Ihr persönliches Leben?“ Rund 65 Prozent gaben an, (sehr) deutlich belastet zu sein. Jemanden, den die Situation gar nicht belaste, fanden wir nicht.
Um sich vor einer Corona-Infektion zu schützen, schränke sich mehr als die Hälfte die Befragten stark oder sehr stark ein. Nur 11 Personen gaben an, sich überhaupt nicht einzuschränken.
Ob Einschränkungen oder nicht, die Pandemie drückt vielen aufs Gemüt. Mehr als ein Fünftel der Beziehungen leide merklich und mehr als ein Drittel der Menschen fühlt sich ständig oder häufig überfordert aufgrund von Corona. Vier von zehn Teilnehmern machen sich seit Corona außerdem mehr Sorgen um die eigene Gesundheit.
Vielleicht auch deshalb hoffen 80 Prozent auf mehr Investitionen in das Gesundheitssystem, wovon aber nur die Hälfte bereit wäre, die Mehrkosten dafür selbst zu tragen. Jeder fünfte glaubt hingegen, dass es nicht nötig ist, überhaupt zu investieren.
Viele denken vor allem an ihre Kinder
Die Kommentarfunktion der Umfrage gab Aufschluss darüber, an wen die Menschen in der Pandemie besonders häufig denken. „Ich bin beeindruckt von den Kindern, die diszipliniert ihren stark eingeschränkten Alltag meistern“, hieß es in einem Kommentar. „Homeschooling und Homeoffice gemeinsam war eine Belastungsprobe für alle Beteiligten“ in einem anderen. Fast 60 Prozent der Befragten sehen das ähnlich. Wie man mit den Kinder umgeht schockiere, heißt es weiter in den Kommentaren.
Viele Eltern leiden gerade mit ihren Kindern. Besonders das Ausbleiben sozialer Kontakte bereitet ihnen Sorgen. © Daniel Magalski
Mehr als die Hälfte der Befragten lebt in einer Partnerschaft mit Kindern, hinzu kamen sechs Alleinerziehende. Die Tatsache, dass ihre Kinder „weniger Kontakte“ habe, besorgt 112 von 124 Elternteilen.
Doch nicht nur den Kindern, sondern auch ihren Eltern fehlt es an Freizeitaktivitäten. Fast 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie es vermissen, in den Urlaub zu fahren oder Ausflüge zu machen. Viele würden außerdem wieder gerne mehr Freunde treffen.
Auch die Situation am Arbeitsplatz änderte sich durch die Pandemie - und für etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmerinnen und Teilnehmer hat sie sich verschlechtert. Nur bei einem von zehn habe sich die Situation verbessert. Dabei habe sich für die meisten zumindest am Einkommen wenig geändert. Trotzdem machen sich 20 Prozent deutliche oder sogar sehr deutliche Sorgen um ihre berufliche Zukunft.
Wird darüber gesprochen, wie sich das Arbeiten während Corona verändert hat, kommt man am Stichwort Homeoffice nicht vorbei. Fast 60 Prozent der Befragten arbeiten allerdings nie von zu Hause aus. Bei den anderen fällt die Meinung eher gut oder zumindest nicht schlecht aus. Besonders das wegfallen von Fahrtzeiten gefällt vielen. Die Mehrheit vermisst dennoch den Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen.
Wenig Vertrauen in Medien und Politik
Das Vertrauen in die Politik litt während der Pandemie stark - auf allen Ebenen. Das Handeln der Bundes-, Landes- und auch Lokalpolitik bewerteten fast die Hälfte der Teilnehmer (eher) negativ. Das führt dazu, dass fast 30 Prozent sogar der Meinung sind, das demokratische System habe sich in der Corona-Krise nicht bewährt.
Die Meinung von Politikern zum Thema Corona interessiert viele kaum. Stattdessen vertrauen fast 80 Prozent dem Hausarzt oder der Hausärztin. „Unsere Hausärztin hat mich beeindruckt mit ihrem Einsatz“, hieß es unter anderem in den Kommentaren.
Und woher nehmen die Lünerinnen und Lüner ihre Informationen sonst? Welchen Medien vertrauen sie? Das größte Vertrauen wird den öffentlich-rechtlichen Sendern wie ARD und ZDF entgegengebracht. Mehr als die Hälfte der Befragten hat hier ein grundsätzliches Vertrauen. Die privaten Fernsehsender kommen hier auf gerade einmal 15 Prozent. Bei Zeitungen schneiden die Lokalen besser ab als die überregionalen Blätter.
Sieben Prozent der Teilnehmer der Befragung informieren sich bei corona- und impfkritischen Medien. Die große Mehrheit hält sie aber für wenig vertrauenswürdig. Gleiches gilt übrigens für die Sozialen Medien. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmerinnen vertrauen Facebook gar nicht. Soziale Medien wie Instagram, Twitter, Youtube und Telegram schneiden noch schlechter ab.
Auch in Lünen gibt es unterschiedliche Meinungen zu den Corona-Maßnahmen. Der "Spaziergang" am Montagabend traf immer wieder auf Gegendemonstranten wie diese. © Vom Hofe
Mehrheitlich für eine Impfpflicht
Beim Blick in die Zukunft offenbaren sich zwei gleichgroße Gruppen. Rund 40% blicken (eher) zuversichtlich nach vorne, genauso viele auch (eher) skeptisch. Damit sind die Lünerinnen und Lüner deutlich skeptischer als die Gesamtumfrage.
Wenn es nach der Mehrheit der Umfrageteilnehmer aus Lünen geht, bringt diese Zukunft auch eine allgemeine Impfpflicht. Mehr als die Hälfte (52,3 Prozent) sind dafür. Weitere 20 Prozent für eine Impflicht unter bestimmten Bedingungen. 26 Prozent sprachen sich gegen eine Impfpflicht aus.
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