
© Esther Posala
Weniger ist oft mehr - gerade bei den Erwartungen an uns selbst
Meinung
Es gibt Erwartungen, die man nicht erfüllen kann - oder will. Manchmal sind es auch Erwartungen an uns selbst, die uns unglücklich machen. Daran sollte man was ändern, meint unsere Autorin.
Erwartungen prägen unser Leben. Erwartungen von anderen, aber auch die an uns selbst. Dass man längst nicht alle Erwartungen erfüllen kann oder will, sollte man sich jeden Tag klar machen. Sonst macht man sich das Leben selbst schwer.
Dass „weniger oft mehr“ ist, hat die Lüner Journalistin Leonie Schulte oft genug erlebt. Auch sie hat das Paket an Erwartungen zu tragen - das von außen und das ihrer eigenen. In den unterschiedlichsten Rollen - als Partnerin, als dreifache Mama, im Beruf als Journalistin, als Tochter, Schwester, Freundin. Jetzt hat sie ein Buch geschrieben, das den Titel „Weniger ist mehr“ trägt.
Sie bezeichnet dieses Motto als ihr Lebensthema. Zu lernen, so selbstsicher zu sein, dass man eben nicht alle Erwartungen von außen gerecht werden muss, ist nicht einfach. Noch schwieriger ist es jedoch, die eigenen Erwartungen einfach mal runter zu schrauben, ohne gleich an sich zu zweifeln.
Fördern, nicht überfordern
Das gilt auch dann, wenn wir Erwartungen an andere haben. Wie beispielsweise Leonie Schulte an ihre drei Töchter. Fördern ist gut, überfordern schlecht. Da die richtige Balance zu finden, ist für Eltern nicht leicht. Aber es hilft - den Kindern und den Eltern. Um sich und anderen das Leben nicht schwerer zu machen, als es sein muss.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
