Ein Unternehmen, drei Generationen: Gründer Walter Schnurbusch mit (v.l.) Fred Kowalski, Maik Kowalski und Thomas Göcke, die ihre Meisterbriefe präsentieren. Walter Schnurbusch starb im Alter von 90 Jahren am 12. November.

© Peter Fiedler (A)

Trauer um beliebten Optikermeister: Walter Schnurbusch starb mit 90

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Trauer um einen beliebten Lüner Geschäftsmann und Familienmenschen: Walter Schnurbusch starb im Alter von 90 Jahren. Er baute eine erfolgreiche Lüner Firma auf, die seine Familie weiterführt.

Lünen

, 01.12.2021, 11:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seinen 90. Geburtstag am 8. November feierte Walter Schnurbusch im Kreise seiner Lieben. Vier Tage später schloss er für immer die Augen und auch an diesem Tag war seine Familie bei ihm. Um den beliebten und erfolgreichen Augenoptikermeister trauern seine Frau Rosi, seine Töchter Bärbel und Birgit, die Schwiegersöhne Thomas und Fred und seine drei Enkel. Aber auch die Mitarbeiter von Augenoptik und Hörakustik Schnurbusch.

Jahrgangsbester

Geboren wurde Schnurbusch 1931 in Dortmund-Eving. Er absolvierte eine Lehre als Augenoptiker und danach die Meisterschule. „Die Meisterprüfung schloss er als Jahrgangsbester mit ,Sehr gut` ab“, erzählt Schwiegersohn Fred Kowalski. Zusammen mit seinem Schwager Thomas Göcke führt er seit 1997 die Firma, die sein Schwiegervater gründete.

Doch zunächst zog es Walter Schnurbusch nach seiner Meisterprüfung in die Schweiz, um genügend Geld zu verdienen, damit er sich dann in der Heimat eine Existenz aufbauen können würde. In Basel lernte er seine spätere Ehefrau Rosi kennen, die aus der Nähe von Wendlingen in der Nähe von Stuttgart stammt. Auch sie hatte sich eine Arbeit in der Schweiz gesucht.

Eröffnung in Lünen

Gemeinsam beschlossen sie wieder zurück nach Deutschland zu ziehen und suchten im Bereich Dortmund und Lünen ein geeignetes Ladenlokal. Am 11. Juni 1960 eröffnete Walter Schnurbusch an der Cappenberger Straße sein erstes Augenoptiker-Geschäft. Im April 1961 heirateten Rosi und Walter Schnurbusch. In diesem Jahr feierten die beiden noch ihre Diamantene Hochzeit. Fit hielt sich Walter Schnurbusch lange mit Boxen. Kowalski: „Er war sogar Westfalenmeister. Eigentlich gefiel ihm aber vor allem das Training, er war sehr sportlich.“

Verleihung des Eisernen Meisterbriefs an Walter Schnurbusch (sitzend) mit Ehefrau Rosi und (v.l.) Fred und Birgit Kowalski, Maik Kowalski Giulia Göcke, Bärbel und Thomas Göcke - im Jahr 2020.

Verleihung des Eisernen Meisterbriefs an Walter Schnurbusch (sitzend) mit Ehefrau Rosi und (v.l.) Fred und Birgit Kowalski, Maik Kowalski Giulia Göcke, Bärbel und Thomas Göcke - im Jahr 2020. © Schnurbusch

Nach relativ kurzer Zeit zog Schnurbusch mit seiner Firma an die Münsterstraße. Durch die Veränderung der Lage, näher an der Innenstadt und das neue Ladenlokal ohne Stufen gewann er schnell mehr Kundschaft. Später eröffnete Schnurbusch zahlreiche Filialen - die „Lippe-Optik“ direkt an der Lippe - in diesem Haus ist heute Augenoptik Schnurbusch untergebracht - aber auch eine Filiale an der Münsterstraße 30, in Lünen-Süd und in Werne zusammen mit einem anderen Optiker. „Später hat er gesagt, dass würde er nie wieder so machen“, erinnert sich Kowalski.

Beide Töchter sind ausgebildete Augenoptikerinnen, die Schwiegersöhne, die seit 1985 (Kowalski) und 1986 mit im Betrieb arbeiten, sind Augenoptikermeister. Beide sind seit 1997 die Geschäftsführer. Auch die nächste Generation wird in die Fußstapfen von Eltern und Großvater treten. Maik Kowalski absolvierte die Lehre auls Augenoptiker im Familienbetrieb und ist seit 2011 Meister. Sein Großvater war beruflich sein großes Vorbild. Seine Cousine Giulia Göcke hat eine Banklehre abgeschlossen und studiert nun in Jena Optometrie. Auch sie wird in die Firma mit einsteigen. „Darüber hat sich ihr Opa sehr gefreut“, sagt Fred Kowalski.

Bei der Eröffnung von „Hörakustik Schnurbusch" im Lippezentrum: (v.l.) Thomas und Bärbel Göcke, Vermieter Friedhelm Deuter (Bauverein), Rosi und Walter Schnurbusch, Maik, Birgit und Fred Kowalski.

Bei der Eröffnung von „Hörakustik Schnurbusch“ im Lippezentrum: (v.l.) Thomas und Bärbel Göcke, Vermieter Friedhelm Deuter (Bauverein), Rosi und Walter Schnurbusch, Maik, Birgit und Fred Kowalski. © Beate Rottgardt

Er kümmert sich um den Hörakustik-Bereich, den es auch schon im früheren Hauptgeschäft gab, das in Richtung Persiluhr-Passage erweitert wurde. Im Juni 2013 zog die Hörgeräte-Akustik in ein Geschäft im Lippezentrum. Ein Jahr später eröffnete dann Augenoptik Schnurbusch auf der anderen Seite der Münsterstraße ebenfalls an der Lippe. Kowalksi: „Wir haben lange gezögert, den Standort zu wechseln, waren dann aber alle froh, dass wir uns so entschieden haben, auch mein Schwiegervater.“

Walter Schnurbusch, der noch seinen Eisernen Meisterbrief bekam, war immer ein Familienmensch und darauf bedacht, dass die Familie immer zusammenhält. Fred Kowalski: „Er hatte immer für alle ein offenes Ohr.“ Auch für seine Mitarbeiter, von denen viele schon mehrere Jahrzehnte der Firma die Treue halten.