Rolf Möller meldet sich nach Wahl-Niederlage zurück
Stellvertretender Bürgermeister
Vor fast drei Wochen kassierte er bei der Bürgermeister-Stichwahl eine krachende Niederlage. Rolf Möller (SPD) hat sich danach eine Auszeit genommen. Jetzt kehrt er zurück auf die kommunalpolitische Bühne. Mit einer deutlichen Ansage.

Rolf Möller (SPD) war nach seinem Wahl-Debakel für einige Zeit von der politischen Bühne verschwunden. Böse Zungen sprachen von einem "Abtauchen" als Reaktion auf die krachende Niederlage. Tatsächlich sei er jedoch im lang geplanten Türkei-Urlaub gewesen, sagt der SPD-Politiker.
„Klar mache ich weiter, sowohl als Ratsmitglied in der SPD-Fraktion als auch als stellvertretender Bürgermeister“, erklärte Möller am Donnerstag. Unsere Redaktion hatte ihn zum Gespräch eingeladen.
„Kurz, aber nicht wirklich ernsthaft“ habe er in den Tagen nach dem 27. September darüber nachgedacht, hinzuwerfen. Der 27. September war der Tag der Bürgermeister-Stichwahl. Möller verlor aus der Favoritenrolle heraus haushoch gegen Jürgen Kleine-Frauns von der GFL.
„Sehr überrascht“, sogar „entsetzt“ war er nach eigenen Worten. Am Wahlabend saßen er und seine Frau mit Freunden zu Hause beisammen: „Da haben wir noch einige Biere getrunken.“
"Geplanter Urlaub, kein Abtauchen"
Wenige Tage später flogen die Möllers in die Türkei. „Das war ein geplanter Urlaub“, betont er, „kein Abtauchen“. Für den Fall des Sieges hätte er noch einmal Kraft tanken wollen für das neue Amt. Nun diente der Urlaub dazu, nach der Niederlage den Kopf frei zu bekommen.
Aber warum lief es so deutlich gegen ihn am 27. September? „Etablierte Parteien haben an ganz vielen Stellen eine Abfuhr bekommen“, lautet Möllers globale Antwort. Er hat aber auch lokale Gründe ausgemacht. Zum Beispiel den, dass viele SPD-Wähler einfach zu Hause geblieben sind. Im Wahlkampf hätte er sich mehr Unterstützung gewünscht, sagt er: „Einige haben es mit angezogener Handbremse gemacht, von einigen bin ich auch merklich enttäuscht.“ Die Jusos und die AG 60plus nimmt Möller ausdrücklich aus.
Mut zu unpopulären Entscheidungen
Jetzt geht Möller wieder an die politische Arbeit in der Fraktion, in den Ausschüssen und im Rat. „Dem neuen Bürgermeister wünsche ich, dass er Ziele vorgibt und sie nachhaltig verfolgt, dass er in der Verwaltung Fuß fasst. Wir brauchen einen starken Bürgermeister.“ Spannend werde sein, wie sich das Verhältnis von Jürgen Kleine-Frauns zur GFL-Fraktion entwickeln werde, glaubt Möller. Ein Bürgermeister müsse schließlich auch unpopuläre Entscheidungen vertreten. Aus der Opposition heraus sei es immer leichter, Nein zu sagen.
Beruflich ist Möller bereits zurückgekehrt – an seinen Schreibtisch im Dortmunder Polizeipräsidium: „Pech für dich, gut für uns“, hätten die Kollegen die Wahlniederlage kommentiert. „Das hat mir gut getan“, sagt der Kriminalhauptkommissar.
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