Wer aktuell auf dem Wohnungsmarkt in Lünen nach Neubauten sucht, hat fast schon die Qual der Wahl. Allein auf der Plattform Immobilienscout24 tauchen rund 50 Inserate auf. Allesamt für Häuser, die noch nicht bezugsfertig sind oder sogar bislang nur als Entwurf auf dem Papier existieren. Ganz oben im Preis-Ranking liegt derzeit ein „Haus zum Träumen“. So wird das freistehende Einfamilienhaus in Brambauer, das 2025 bezugsfertig sein soll, zumindest im Inserat beschrieben. Das günstigste Angebot ist aktuell eine Doppelhaushälfte in Nordlünen. Die soll „nur“ 264.000 Euro kosten.
Dass Lünen im kreisweiten Vergleich ein relativ teures Pflaster ist, ist durchaus bekannt. Wie groß der Abstand zu den anderen Kommunen ist, zeigt der nun veröffentlichte Immobilienpreisspiegel der LBS für das Jahr 2024. Experten haben hier die Preise für neue Eigentumswohnungen, Bauland und Reihenhäuser in mehr als 1000 Städten und Gemeinden in Deutschland ermittelt. Das Ergebnis: Vor allem bei den Quadratmeterpreisen für Neubauwohnungen übertrumpft Lünen die anderen Städte und Gemeinden im Kreis Unna deutlich.
4540 Euro ist der am häufigsten aufgerufene Quadratmeterpreis, den die Fachleute in der Lippestadt fanden. Die Preisspanne reicht von 3925 bis 4850 Euro. Zum Vergleich: Schwerte auf Platz zwei kommt gerade einmal auf einen häufigsten Wert von 3950 Euro – bei einer Spanne von 3400 bis 4650 Euro. Am günstigsten sind Eigentumswohnungen in Fröndenberg. Dort liegt der häufigste Wert bei 2750 Euro.
Bauland ist in Lünen teurer als im Rest des Kreises Unna
Doch nicht nur in der Kategorie der Eigentumswohnungen nimmt Lünen im kreisweiten Vergleich die Spitzenposition ein. Auch bei den Quadratmeterpreisen für Bauland lässt die Lippestadt die anderen Kommunen weit hinter sich. Der häufigste Wert lag bei 355 Euro. Unna landet auf Platz zwei mit 305 Euro. Am Tabellenende liegen gleich drei Kommunen im Kreis gleichauf: Bönen, Fröndenberg und Kamen mit jeweils 225 Euro.
Die Zahlen aus dem Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses im Kreis Unna bestätigen diese Werte. Im ersten Halbjahr 2024 hat der Gutachterausschuss acht Kaufverträge für unbebaute Wohngrundstücke in Lünen ausgewertet. Die Käufer zahlten hier durchschnittlich 369 Euro pro Quadratmeter – und damit exakt so viel wie im ersten Halbjahr 2023. Im zweiten Halbjahr 2023 waren es 353 Euro.
Nur in der Kategorie der Preise für neu errichtete Reihenhäuser landet Lünen im Kreisvergleich auf Platz zwei. Der häufigste Wert in Höhe von 395.000 Euro wird laut Auswertung der LBS von Schwerte übertroffen (405.000 Euro). Auf den niedrigsten Wert kommt Bönen mit 290.000 Euro. Eine Summe, für die man aktuell in Lünen immerhin schon mal eine Doppelhaushälfte im Norden bekommen kann.
Kriterien zur Preisermittlung
- Der Immobilienpreisspiegel basiert auf einer Umfrage unter den Immobilienvermittlern von LBS und Sparkasse. Die LBS erläutert in ihrer Analyse „Markt für Wohnimmobilien 2024“ keine Ursachen für Preise in einzelnen Städten. Ein naheliegender Einflussfaktor ist jedoch beispielsweise der Grad der Besiedlung in der jeweiligen Kommune. Bei Städten mit einer hohen Bevölkerungsdichte ist Bauland entsprechend rarer als andernorts. Das Siedlungsflächenmonitoring des Regionalverbandes Ruhr (RVR) belegt diesen Befund für Lünen und Schwerte.
- Im Immobilienpreisspiegel sind für die einzelnen Kategorien bestimmte Kriterien zugrunde gelegt worden. Bei den Baugrundstücken für Eigenheime handelte es sich um baureife Grundstücke in mittlerer bis guter Wohnlage mit einer Größe von 300 bis 800 Quadratmetern. Die Reiheneigenheime befanden sich in mittlerer bis guter Wohnlage und verfügten über eine Wohnfläche bis ca. 100 Quadratmeter, hatten jedoch keine Garage. Die Eigentumswohnungen befanden sich in mittlerer bis guter Wohnlage, verfügten über drei Zimmer und eine Wohnfläche von ca. 80 Quadratmetern, jedoch nicht über eine Garage oder einen Stellplatz.

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