Kritik an Sauberkeit im Lüner St.-Marien-Hospital
Patient beschwert sich
Holger Mickan lag von Donnerstag bis Samstag im St. Marien-Hospital in Lünen und musste einiges hinnehmen: Beschmutzte Toiletten, ein verstopftes Waschbecken und dreckige Kaffeeautomaten. Der Geschäftsführer des Krankenhauses äußert sich zu der Kritik der Patienten.

Von Donnerstag bis Samstag wurde Holger Mickan im Klinikum Lünen behandelt. Mit der Toiletten-Reinigung war er nicht zufrieden. Die Waschecke im Zimmer habe er nicht nutzen können, weil er über eine Bestuhlung hätte klettern müssen. Der 57-Jährige habe sich daher im Sanitärbereich außerhalb des Zimmers gewaschen. Dort sei das Wasser im Waschbecken nicht abgelaufen.
Mit Fotos hat er seine Kritik dokumentiert. Holger Mickan postete sie auf Facebook und meldete sich am Wochenende bei unserer Redaktion. „Da liegt man im Krankenhaus und muss sich mit solchen Gegebenheiten herumschlagen.“
Mickan hat das Personal auf das Toiletten-Problem hingewiesen. Daraufhin wurde geputzt. Er solle das dort befindliche Desinfektionsmittel benutzen, sei ihm gesagt worden.
Reinigung-Notdienst
Inzwischen hat sich Mickan auch an das Krankenhaus gewandt. Geschäftsführer Axel Weinand sagt: „Herr Mickan hat Recht. Er hat eine schmutzige Toilette vorgefunden, das geht nicht.“ Aber es sei ein Kampf gegen Windmühlen.
„Leider haben es viele Menschen verlernt, eine Toilette richtig zu nutzen oder bei einer manchmal unvermeidlichen Verschmutzung zur Toilettenbürste zu greifen.“ Obwohl die Toiletten täglich gereinigt würden, sei es bei rund 500 Anlagen nicht möglich, jedes WC direkt nach neuer Benutzung unmittelbar auf Verschmutzung zu kontrollieren.
Weil die Unsitte der Verschmutzung zunehme, sei dafür eigens ein Reinigungs-Notdienst eingerichtet worden. Auch Stationsmitarbeiter würden unverzüglich tätig, was Holger Mickan bestätigt. In einer schriftlichen Patienten-Information weise das Krankenhaus auf den Reinigungs-Rhythmus und darauf hin, dass sich unzufriedene Patienten beim Personal melden sollen.
Verdreckte Kaffeemaschinen
Für die Sauberkeit der Kaffeemaschinen gebe es einen Reinigungs- und Hygieneplan. Ein Hygieneteam kontrolliere regelmäßig, so Weinand. Täglich würde desinfiziert, eine Grundreinigung erfolge wöchentlich. Täglich würden rund 40 Liter Kaffee produziert. Da seien Kaffeeablagerungen im Abtropfgitter nicht zu vermeiden.
„Wir beobachten regelmäßig, dass Patienten ihren Kaffee-Rest im nicht dafür vorgesehenen Abtropfbehälter entsorgen, was dann unschön aussieht“, so Weinand. Bei diesen auffälligen Verschmutzungen erfolge eine zusätzliche Reinigung. „Weil das Personal nicht immer ein Auge auf die Kaffeemaschinen hat, sind wir dankbar, wenn uns Patienten auf Verschmutzungen aufmerksam machen.“
"Probleme immer äußern"
Bei den Schlieren am Fernseher handele es sich laut Weinand um Rückstände des Desinfektionsmittels, die je nach Lichteinfall deutlich würden. Dafür verwendete die Klinik spezielle, in Desinfektionsmittel getränkte Einmaltücher, die für Monitore zugelassen seien. Das Mittel müsse einwirken. Es dürfe nicht nachgewischt werden.
Warum das Waschbecken verstopft war, konnte Weinand nicht sagen. Die technische Abteilung würde die Verstopfung bei einem Hinweis unverzüglich beseitigen. Sein Wunsch: Probleme immer äußern.