
Kinofestleiterin Sonja Hofmann (r.), Cineworld-Betreiber Meinolf Thies - hier mit Schauspielerin Nina Petri beim 31. Kinofest - und das ganze Team bereiten seit Januar die 32. Auflage des Festivals vor. © Günter Blaszczyk (Archiv=
Kinofest Lünen: Sonja Hofmann hat spannende Festival-Filme im Blick
Vorbereitungen laufen
Die Vorbereitungen fürs 32. Kinofest Lünen laufen auf vollen Touren. Die Filmauswahl steht ebenso im Mittelpunkt wie die Pläne für einen neuen Preis und die Erweiterung der Promimeile vor dem Kino.
Für Sonja Hofmann ist es Jahr 2 als künstlerische Leiterin des Lüner Kinofestes. Schon im Januar starteten die Vorbereitungen für die 32. Auflage des Festes des deutschsprachigen Films, das vom 23. bis 27. November die Lüner Cineworld wieder in das strahlende Festival-Kino verwandeln wird.
„Dass die Arbeit für das Kinofest schon im Januar begonnen hat, ist für alle Gewerke sehr angenehm“, meint auch Paula Döring, für Pressearbeit und PR des Kinofests zuständig. Dem ersten Treffen in Lünen am 6. Januar folgten monatlich weitere Zusammenkünfte von Sonja Hofmann, Paula Döring, den Kinobetreibern Lutz Nennmann und Meinolf Thies sowie dem Cineworld-Theaterleiter Max Biela in Lünen.

Sonja Hofmann und Max Biela freuen sich aufs Kinofest 2022, das am 23. November in der Cineworld startet. © Beate Rottgardt (Archiv)
Damit bleibt den Verantwortlichen das Doppelte an Zeit für die Vorbereitungen im Vergleich zu 2021, als Nennmann und Thies entschieden, als Veranstalter fürs renommierte Filmfestival einzuspringen. Im Sommer stellten sie dann auch Sonja Hofmann als neue künstlerische Leiterin und damit Nachfolgerin von Mike Wiedemann und Sven Ilgner vor.
„Damit startete ich erst mit dem Filmfest in München mit der Sichtung von Filmen. Dieses Jahr überlege ich schon seit Januar bei jedem Film, den ich sehe, ob der etwas für Lünen wäre,“ so Sonja Hofmann. Das erste Halbjahr 2022 ermöglichte ihr wieder - nach zwei Jahren Corona-Zwangspause -, auf vielen Festivals Filme zu sichten, aber auch Kontakte zu knüpfen und Gespräche zu führen. Alles im Hinblick auf das Kinofest-Programm.

Die Lüner Cineworld im Festival-Outfit - so wird es Ende November wieder sein. © Günter Blaszczyk (Archiv)
„Ich war praktisch jeden Monat auf einem Festival,“ erzählt sie. Von Solothurn in der Schweiz über das Festival in Lünens litauischer Partnerstadt Panevezys über das Partnerfestival in Bozen (Südtirol), die Kurzfilmtage Oberhausen und das Filmfest in Frankfurt mit Branchentreffen bis natürlich zur Berlinale reicht die Palette. „In Berlin war es noch sehr anders als vor der Pandemie. Viel leerer, ich saß jeden Tag mit ganz viel Platz um mich herum im Berlinale-Palast und es gab auch nur wenige Gespräche nach den Filmen. Der Austausch fehlte schon, aber ich habe mich zu einigen Gesprächen in Berlin verabredet.“
Vollbesetzte Säle in München
Ganz anders sah es dann ein paar Monate später beim Filmfest in München aus. „Dort gibt es ja die Sektion Neues Deutsches Kino und deshalb ist München für das Lüner Kinofest wichtig.“ Sonja Hofmann entdeckte dort „viele schöne Filme“ und erlebte, dass es wieder ein Festival wie früher war, mit vielen Gästen, Partys und vollbesetzten Kinos. In München traf sie auch ihren Vorgänger Mike Wiedemann beim Empfang des Bozener Festivals.
Auch wenn Sonja Hofmann bereits viele interessante Filme gesehen hat - noch steht das endgültige Programm fürs 32. Kinofest nicht. Denn bis zum 1. August läuft noch die Einsendungsfrist „Jeden Tag kommen Einreichungen, natürlich auch Kurzfilme.“ Für den Kurzfilm-Wettbewerb sucht Sonja Hofmann Filme mit einem kleinen Team aus. Bei der Auswahl für den Kinderfilm-Wettbewerb „Rakete“ und die Schulvorstellungen steht ihr Antje Knapp zur Seite, die seit vielen Jahren beim Kinofest moderiert und auch als Filmpädagogin arbeitet.
Zusammen mit Thies und Nennmann arbeiten Sonja Hofmann und Paula Döring auch daran, den passenden Preisträger für den neuen Preis, die „Lüdia fürs Lebenswerk“, zu finden. „Für diesen Preis muss auch eine neue Statue entworfen und gefertigt werden,“ so Paula Döring. Neben dem neuen Preis wird es auch mehr Specials beim 32. Kinofest geben als im vergangenen Jahr.

Mit dem Schauspieler Günter Lamprecht (hier mit seiner Frau Claudia Amm beim Kinofestempfang in Berlin) startete die Promimeile des Kinofestes. Auch in diesem Jahr bekommt die Promimeile Zuwachs. © Frank Bock (Archiv)
Auch die Promimeile vor der Cineworld soll Zuwachs bekommen. Ob die neue Platte noch vor der Eröffnung des Kinofests am 23. November verlegt wird oder ob dies Teil des Festival-Programms wird, steht noch nicht fest.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
