Schauspieler Kais Setti kam zur Preisverleihung am Samstag (27.11.) nach Lünen. Die Entscheidung über den Schauspiel-Preis traf er per Zoom-Konferenz.

© Günter Blaszczyk

Kais Setti: Von „Blood Red Sky“ in die Jury des Schauspielpreises

rnKinofest Lünen

Einfach hat es ich die Schauspiel-Jury des 31. Lüner Kinofests nicht gemacht, doch dann waren sich die drei Fachleute schnell einig. Nur über Platz 1 und 2 mussten sie noch abstimmen.

Lünen

, 30.11.2021, 18:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sieben Spielfilme, viele Schauspieler - die drei Juroren, die über den mit 3000 Euro dotierten Schauspielpreis beim 31. Lüner Kinofest entscheiden mussten, hatten es nicht leicht. Sie hatten allerdings auch alle Freiheiten. Denn ob Haupt- oder Nebenrolle, preiswürdig konnte alles sein.

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„Wir hatten einen ähnlichen Geschmack“, erzählte Schauspieler Kais Setti, der in dem Actionhorrorfilm Blood Red Sky mitspielt. Er hatte mit seinen Mitjuroren, den Regisseuren und Hochschul-Dozenten Erica von Moeller und Oliver Schwabe, per Zoom entschieden, wer den Preis erhalten soll. „Wir hatten zwei Favoriten, mussten nur entscheiden, wer den Preis gewinnt und wer eine lobende Erwähnung erhält“, so Setti, der am Samstag zur Preisverleihung in die Cineworld kam.

Ulrike Willenbacher (2.v.l.) gewann den Preis für die beste schauspielerische Leistung. Das entschied die Jury (v.l.) Kais Setti, Erica von Moeller und Oliver Schwabe.

Ulrike Willenbacher (2.v.l.) gewann den Preis für die beste schauspielerische Leistung. Das entschied die Jury (v.l.) Kais Setti, Erica von Moeller und Oliver Schwabe. © Günter Blaszczyk

Letztlich überraschte die Jury die Schauspielerin Ulrike Willenbacher aus dem Film „Monday um Zehn“ von Mareille Klein mit dem Preis. Eine lobende Erwähnung gab es für den albanischen Schauspieler Florist Bajgora für seine Rolle in dem Film „Geborgtes Weiß“ von Sebastian Ko. Er bedankte sich mit einer ungewöhnlichen Videobotschaft aus Albanien - er demonstrierte seine Schauspielkunst in einer Spielszene. Überraschend für Jury und Zuschauer.

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An drei Tagen hatten die Juroren die sieben Spielfilme aus dem Lüdia-Wettbewerb gesehen, wenige direkt im Kino. Die meisten per Stream. „Wenn mir der Film selbst nicht gefällt, muss ich das ausblenden, denn es geht ja um die schauspielerische Leistung“, so Setti. Dem 36-Jährigen mit deutschen und tunesischen Wurzeln hat die Aufgabe Spaß gemacht. „Ich spule auch zuhause oft zurück, um mir noch mal eine Szene anzusehen, das ärgert meine Frau dann immer“, verrät er.

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Die Geschichte wegzudrücken, um sich ganz auf das Spiel von Haupt- und Nebendarstellern zu konzentrieren, war auch für Oliver Schwabe das Konzept. „Wichtig war, ob die Leistung noch nachwirkt, wenn man das Spiel aus dem Zusammenhang reißt“, sagte er. Der erfolgreiche Regisseur, der an der FH Dortmund Professor für Film ist, war schon öfter mit Filmen in Lünen zu Gast.

Freunde unterstützen das Team

Auch Erica von Moeller, Professorin in Wuppertal, die auch mit einigen Studenten in Lünen zu Gast war, ist, wie ihre Mitjuroren seit langem mit der neuen künstlerischen Kinofestleiterin Sonja Hofmann befreundet. „Es ist schön, dass Freunde kommen und uns hier unterstützen“, so Sonja Hofmann bei der Preisverleihung.

Sie entschieden über den Preis für die beste Schauspiel-Leistung: (v,l.) Kais Setti, Erica von Moeller und Oliver Schwabe.

Sie entschieden über den Preis für die beste Schauspiel-Leistung: (v.l.) Kais Setti, Erica von Moeller und Oliver Schwabe. © Günter Blaszczyk

Lob gab es von Erica von Moeller für ihre „gute Auswahl mit sehr unterschiedlichen Filmen“. Was die Entscheidung, wer den Schauspielpreis bekommen soll, nicht einfacher machte. Wichtig sei, so Erica von Moeller, dass man sich erst einmal auf Kriterien einigt, an denen man sich dann heran hangelt, um die Leistungen zu bewerten. Es sei schwierig gewesen, die reine schauspielerische Leistung zu extrahieren. Doch dann hatten alle drei Juroren offenbar die selben Favoriten ausgesucht.

Für Kais Setti war es der erste Besuch beim Kinofest: „Aber ich hab schon viel Gutes gehört, von einer Freundin, die auch Schauspielerin ist und immer mit ihrem Vater in Lünen war.“ Das war Lola Klamroth, die Tochter von Peter Lohmeyer, der lange Stammgast beim Festival war und gern seine Familie mit nach Lünen brachte.

Gerne würde auch Setti wiederkommen - am besten natürlich mit einem eigenen Film. „Ich schreibe gerade an einem Drehbuch für einen Film, der in Nordrhein-Westfalen spielt, das würde ja gut zum Kinofest passen.“ Vermutlich soll im Spätsommer 2022 gedreht werden, denn der Film soll 2023 ins Kino kommen. Setti wünscht sich, dass noch mehr Leute, die sich bisher geweigert haben, impfen lassen: „Corona ist leider kein Drehbuch, sondern Realität.“

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