Hunde durch Scherben in Lünen schwer verletzt
Überbleibsel der Mai-Feier?
Zwei Hunde haben sich in den vergangenen Tagen in Lünen schwer verletzt - an Glasscherben. Ursache sind wohl weggeworfene Flaschen. Einer der Halter hat einen Verdacht: Gegen die Mai-Feier am Cappenberger See habe er nichts - aber die Jugendlichen würden bei An- und Abreise einfach zu viel Müll hinterlassen.
Dirk Kloßek drehte am Sonntag mit seinem Rhodesian Ritchback „Maxi“ eine Jogging-Runde durch Alstedde. „An der Borker Straße ist mir plötzlich aufgefallen, dass Maxi blutete.“
Bei einem Tierarzt in Waltrop, der Notdienst hatte, ließ Kloßek die linke Hinterpfote seines Hundes versorgen. „Anschließend habe ich mit meiner Frau die Blutspur zurück verfolgt bis zum Alten Kirchweg in Alstedde. Dort lag eine zerbrochene Flasche neben einer Bierflasche, die noch ganz war.“
Der Hundebesitzer ärgert sich maßlos über die Gedankenlosigkeit jener Menschen, die leere Flaschen einfach wegwerfen, ohne an die Gefahren zum Beispiel für Hunde zu denken. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am 9. Mai am Kriegerdenkmal an der Bergkampstraße in Nordlünen.
Scherbe kostete Hund "Luis" fast das Leben
Hund Luis trat in eine Scherbe und verletzte sich so schwer, dass ihn nur eine Notoperation bei Tierarzt Dr. Stefan Giesbert retten konnte. „Es war eine Arterie verletzt, wir mussten die Wunde erst abdrücken und dann einen Druckverband anlegen“, erzäht Hundebesitzer Reinhold Bauhus.
Eine Woche später hat er sich schriftlich an Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns gewandt. Bauhaus fordert künftig ein Glasverbot im Cappenberger Wald – immer am 1. Mai, wenn viele Jugendliche zu Fuß durch den Wald Richtung Cappenberger See strömen, wo Jahr für Jahr Tausende feiern.
Müll nach Feiern am 1. Mai wird zum Problem
Mit der Feier selbst, betont Bauhus, hat er überhaupt kein Problem. Auch seine drei erwachsenen Kinder mit ihren Freunden seien regelmäßig dabei. Ein Problem hat Bauhus aber mit dem Müll. Und mit „den zahlreichen Scherben durch weggeworfene Bier-, Wein und Spirituosenflaschen entlang der Wege, die zum großen Teil nicht sichtbar in der Randvegetation liegen und dort auch nicht verrotten.“
So lägen zum Beispiel auf dem Weg zwischen Kriegerdenkmal und Struckmannsberg „immer noch zahlreiche Scherben“. Eine wurde seinem Hund Luis zum Verhängnis. Auch Wildtiere könnten verletzt worden oder gar verendet sein, befürchtet Bauhus.
Lüner Tierärzte können Problem bestätigen
Eine Umfrage bei den Lüner Tierärzten ergab: In der Praxis von Dr. Giesbert gab es nach dem 1. Mai noch zwei Fälle von Verletzungen durch Scherben. Die Praxis Vogt-Hellmuth berichtet von einem im Notdienst versorgten Tier. Die Praxis Lorson registrierte „ein paar Fälle“, ohne die Zahl konkret nennen zu können. Die fünf weiteren Lüner Tierärzte meldeten keine Auffälligkeiten.
Reinhold Bauhus beantragt, dass seine Forderung nach einem Glasverbot als Bürgeranregung nach Gemeindeordnung NRW im Fachausschuss für Sicherheit und Ordnung behandelt wird. Er geht davon aus, dass „auch andere Bürger ähnliche Erfahrungen gemacht haben“ und hofft, dass sein Anliegen Unterstützer findet.
Die Frage unserer Redaktion, ob und in welchem Umfang nach der Maifeier auch die Wege in der Umgebung der Festwiese am See gereinigt werden, beantwortete die Stadt noch nicht konkret. In dem Bereich seien verschiedene Grundstücksbesitzer betroffen, das müsse noch im Detail geklärt werden, hieß es von der Pressestelle zur Begründung.
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