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Grüne: Parteispitzen ziehen erste Konsequenzen aus Abrechnungsaffäre
Politik
Die Parteispitzen wollen den Sumpf trocken legen, in dem die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen gerade zu versinken droht. Vor allem aber will die Partei nicht mit untergehen.
Die Enthüllung der Abrechnungsaffäre im Kreistag ist ein Desaster für die Grünen. Dass einzelne ihrer Mitglieder – allen voran Kreistagsfraktionschef Timon Lütschen als unrühmliche Hauptfigur – in Verdacht geraten sind, mit ihrem Mandat mehr Geschäft als Politik zu machen, löst Sorge vor einem Generalverdacht aus. Die Sprecher und Sprecherinnen der Ortsverbände haben deshalb Beschlüsse gefasst, mit denen sie den Karren buchstäblich aus dem Dreck ziehen wollen.
Die Parteispitzen von Kreis und Ortsverbänden haben einstimmig beschlossen, dass alle Mandatsträger ihrer Partei Einnahmen aus der Kommunalpolitik lückenlos offenlegen sollen. Zuvor war die Ratsfraktion der Partei in Kamen mit einem entsprechenden Vorstoß an die Öffentlichkeit gegangen. Ziel sei es, „die Abrechnungspraxis von Verdienstausfällen dieser Fraktion zweifelsfrei bewerten zu können.“ Mitglied dieser Fraktion ist auch Timon Lütschen selbst.
Lütschen soll sein Mandat vorerst ruhen lassen
Den fordern die Parteispitzen derweil mehrheitlich auf, sein Mandat vorerst ruhen zu lassen. Und zwar bis der Sachverhalt aufgeklärt und bewertet wurde. Ob Timon Lütschen der Aufforderung nachkommt, blieb am Dienstag zunächst offen.
Der Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen ist um Aufklärung und Transparenz bemüht. Im Vorgriff auf weitere Erkenntnisse sind alle Mitglieder für Mittwoch, 15. Dezember, zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Einziges Thema: Verdienstausfall und Aufwandsentschädigungen für Kreistagsmitglieder.