Psychologe Christian Lüdke gibt Tipps, wie man aus 2022 ein persönlich gutes Jahr werden kann.

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Experte Christian Lüdke: Wie man es schafft, dass 2022 ein gutes Jahr wird

rnTipps vom Psychologen

Seit fast zwei Jahren hat uns die Corona-Pandemie im Griff. Viele Menschen fragen sich, wie 2022 für sie wird. Psychologe Dr. Christian Lüdke hat Tipps, wie man 2022 positiv gestalten kann.

Lünen, Selm

, 15.01.2022, 16:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Neues Jahr - neues Glück? Ganz so einfach ist das in diesen Zeiten wohl nicht. Seit März 2020 bestimmt die Corona-Pandemie viele Teile des Lebens. Auch 2022 ist das Ganze noch nicht vorbei. Doch der Lüner Psychologe Dr. Christian Lüdke hat Tipps zum Jahresanfang, damit 2022 in guten Erinnerungen bleiben kann.

Ein kleiner Zettel am Tag

„Es gibt eine schöne Möglichkeit, um für sich selbst den Alltag positiv zu gestalten“, so der 61-Jährige. Er rät dazu, einmal am Tag auf einen kleinen Zettel zu schreiben, was es an diesem Tag Positives gab. Das kann ein Anruf sein, ein gutes Buch, das man liest oder ein nettes Gespräch. Ganz individuell. Den Zettel dann in ein Glas werfen und am Silvestertag die Zettel lesen: „Dann sieht man, dass es im Nachhinein ein gutes Jahr war.“

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Wer nicht jeden Tag schreiben mag, kann es auch einmal in der Woche tun. Man kann die Notizen auch ins Handy schreiben und sie am Ende des Jahres lesen. „Vieles vergessen wir, auch leider schöne Erlebnisse. Auf diese Weise können wir uns erinnern.“

Das Gute im Schlechten suchen

Auch wenn Corona immer noch vieles beeinflusst, sollte man, so Lüdkes Rat, das Gute im Schlechten suchen. „Wir müssen die Situation annehmen, wie sie ist. Und es gibt tatsächlich auch Gutes in der Pandemie.“ Beispielsweise, dass man mehr aufeinander achtet. „Wir müssen für uns selbst für gute Nachrichten sorgen.“

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Ein weiterer Tipp des Psychologen ist, sich auf ein „Dankbarkeits-Training“ einzulassen, dass in der Psychologie bei Ängsten und Depressionen zum Tragen kommt. Aber auch im Alltag viel Positives auslösen kann. Einmal am Tag soll man überlegen, wem man danken möchte. „Das kann in der Gegenwart die Verkäuferin sein, die mich zu dem gewünschten Produkt geführt hat oder auch in der Vergangenheit eine Lehrerin, die an mich geglaubt und mich unterstützt hat“, nennt er Beispiele.

Ein unerwartetes Dankeschön

Aufschreiben, wem man danken möchte, ist der erste Schritt. „Im besten Fall sagt man aber der Person, dass man sich bedanken möchte.“ Das freut nicht nur das Gegenüber, das das Dankeschön wahrscheinlich nicht erwartet hat. Auch man selbst profitiere, es gebe nachgewiesen körperliche Veränderungen und die Laune werde besser. „Man kann auch ein Dankbarkeits-Tagebuch führen, wenn es nicht immer möglich ist, sich persönlich zu bedanken.“

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Auch in der Pandemie ist es wichtig, Kontakt zu anderen Menschen zu halten. Das sollte auch 2022 so sein. Das sogenannte Bindungs-Vertrauens-Hormon Oxytocin hilft den Menschen, sich wohler zu fühlen. „Wenn es nicht direkt geht mit dem Kontakt in diesen Zeiten dann sollte man dennoch versuchen, Netzwerke aufzubauen, das geht auch digital in sozialen Medien.

Gute Vorsätze über Bord werfen

Für manche Menschen sind die ersten Tage des neuen Jahres schon frustrierend. Weil sie ihre guten Vorsätze, die sie in der Neujahrsnacht gefasst haben, schon wieder über Bord geworfen haben. „Das liegt am sogenannten Blockversagen - man nimmt sich einfach zu viel vor und wenn nur eine Sache nicht klappt, wirft man alle Vorsätze über Bord“, sagt Lüdke.

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Eine Studie besagt, dass die meisten Menschen überschätzen, was sie in einem Jahr schaffen und unterschätzen, was sie in zehn Jahren schaffen. „Man sollte sich weniger vornehmen, sich für seine Ziele aber mehr Zeit lassen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, es zu schaffen, viel höher“, so der Psychologe.

Ein weiterer Tipp, damit 2022 ein gutes Jahr wird, ist, sich jeden Tag auf etwas zu freuen. Sei es der abendliche Spaziergang, ein leckeres Essen oder eine Begegnung mit einem lieben Menschen. Denn Vorfreude ist bekanntlich die größte Freude. Lüdke: „Wir treffen jeden Tag die Entscheidung selbst, ob es ein guter Tag wird.“

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