Wird es in der kommenden Woche im Kreistag eine Grundsatzentscheidung zur Zukunft der Friedrich-von-Bodelschwinghschule in Bergkamen-Heil geben, oder wird über die Sanierungspläne der Förderschule für den gesamten Nordkreis erst entschieden, wenn die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorliegen? Das ist die spannende Frage, die im Raum steht, und auf die es in der nächsten Woche eine Antwort geben muss.
Laut aktuellem Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung als Schulträger und einer entsprechenden Positionierung der SPD-Fraktion soll der Landrat vom Kreistag beauftragt werden, die Sanierung der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule am Standort in Heil weiterzuentwickeln. Dazu gehört der Abriss der nicht mehr zu sanierenden Gebäudeteile, die energetische Sanierung und Modernisierung der übrigen Gebäudeteile, des Schwimmbades und der Sporthalle sowie die Erweiterung um zusätzlich erforderliche Flächen zur Umsetzung des pädagogischen Konzeptes.
Die Grünen im Kreistag regen aber nun an, die Sanierungsplanungen auszusetzen, bis die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vorliegen.

Damit folgen die Grünen einem Vorschlag, den Kunibert Kampmann, Sachkundiger Bürger GFL + WfU und ehemaliger Leiter einer Förderschule, in der vorausgegangenen Fachausschusssitzung geäußert hatte. Der befürchtet zum einen, dass die Kosten der Sanierung genauso hoch sind wie die Kosten eines Neubaus, von dem man letztlich länger etwas hätte. Außerdem sieht er genau wie Schulleiterin Ursula Landskron Probleme, die Schule im laufenden Betrieb zu sanieren.
In dieses Horn stoßen nun auch die Grünen in der Begründung ihres Antrags: „Die Frage, ob – und in welcher Form – eine Sanierung im laufenden Schulbetrieb überhaupt möglich ist, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht belastbar zu beantworten. Dies gilt auch für etwaige Schadstoffbelastungen während einer Sanierungsphase, die zukünftige Entwicklung der Schülerzahlen bis hin zu verbindlichen Aussagen der Auslagerung von Teilklassen nach Fertigstellung in Lünen unter zeitlichen Gesichtspunkten. Alle diese Punkte können sich auch in Bezug auf die wirtschaftliche Betrachtung gravierend auswirken und eine vorgezogene Grundsatzentscheidung infrage stellen.“
„Weder pädagogisch noch politisch sinnvoll“
Für die Grünen, so schreibt deren Fraktionsvorsitzender Herbert Goldmann im Antrag, erscheine eine Vorfestlegung zum jetzigen Zeitpunkt deshalb „weder pädagogisch noch politisch sinnvoll“.
Die SPD im Kreis und vor Ort argumentierte jüngst jedoch, dass man keine weitere Zeit verstreichen lassen dürfe. Ein Argument, das Kunibert Kampmann auf die Barrikaden bringt: „Warum ist es denn an der Schule zu diesen maroden Zuständen gekommen? Ich weiß, dass es eine Kreisschule ist, aber was hat die Stadt Bergkamen oder SPD Bergkamen getan, um es nicht so weit kommen zu lassen?“ Und Kampmann sieht ein weiteres Problem: Wenn der Neubau am neuen dritten Standort in Lünen fertig sei, würde die Bodelschwinghschule geteilt. „Dann müssen aber doch beide Schulen die gleichen Bedingungen vorfinden.“
Grüne wollen andere Standorte als Option betrachten
Deshalb gehen auch die Grünen abseits der Vorfestlegung auf die Sanierung einen deutlichen Schritt weiter und werfen ebenfalls im Änderungsantrag für den Beschlussvorschlag einen weiteren neuen Standort ins Rennen: „Vor einer Festlegung auf Sanierung der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule am Standort Bergkamen-Heil sollen auch mögliche zusätzliche oder neue Standorte als Option betrachtet und dargestellt werden.“
In der Kreistagssitzung dürfte daher viel diskutiert werden. Kampmann ist das nur Recht: „Es sollte eine Lösung gefunden werden, die von allen getragen werden kann.“
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