Mittlerweile befindet sich Michael Schulte in seiner 18. Senioren-Saison, wie er selber sagt. Trotzdem denkt er nicht daran, in näherer Zukunft die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. In den vergangenen zwölf Monaten seit seinem Rücktritt vom Rücktritt hat der Mittelfeldspieler einiges erlebt.
Michael Schulte erlebt beim SV Herbern ein ereignisreiches Jahr
Er kam im Januar 2023 zum SV Herbern zurück. Da stand der SVH zwar schon auf einem Abstiegsplatz in der Landesliga 4, aber hatte nur vier Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Doch eine desolate Rückrunde sorgte dafür, dass die Herberner mit 20 (!) Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz als Tabellenletzter in die Bezirksliga gehen mussten.
„Das hab ich, glaube ich, so auch noch nicht erlebt. Dass man kein einziges Spiel in der Rückrunde gewinnt“, sagt Schulte rückblickend. Auch die möglichen Gründe dafür nennt er: „Wir hatten eigentlich eine gute Wintervorbereitung. Aber die ganzen Eigenschaften, die du im Abstiegskampf brauchst, wie zum Beispiel Kampfgeist, haben wir irgendwie nicht auf den Platz übertragen bekommen.“
Auch der Trainerwechsel von Julian Wiedenhöft zum aktuellen Coach Oliver Glöden konnte den Abstieg nicht mehr verhindern. Wobei Schulte die Verantwortung ohnehin nicht an der Seitenlinie sucht. „Die Trainer konnten nichts dafür. Wir Spieler sind ja diejenigen, die auf dem Platz stehen“, nimmt er die Mannschaft in die Pflicht.
SV Herbern mit schwierigem Start in der Bezirksliga
Auch nach dem Abstieg lief es für die Blau-Gelben zunächst nicht gut. „Das erste Spiel gegen Beckum II haben wir 2:5 wegen einer doofen Roten Karte verloren. In der Bezirksliga war es am Anfang schwierig mit unserer jungen Truppe. Wir hatten einen großen Umbruch im Sommer“, erklärt der Mittelfeldspieler den Fehlstart.
Doch von Woche zu Woche habe sich der SVH in der Liga „stetig besser akklimatisiert.“ So ist es eigentlich kein Wunder, dass die Herberner zur Winterpause im gesicherten Mittelfeld stehen und zwölf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge haben. Außerdem gab es zuletzt vier Spiele in Serie ohne Niederlage. Mit 5:0-Sieg gegen Beckum II als Jahresabschluss. „Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir uns gefunden haben. Wir haben die letzten Spiele ordentlich gepunktet und stehen im gesicherten Mittelfeld.“
Michael Schulte ärgert sich über Spiel gegen VfL Kamen
Ein Spiel, welches ihm besonders in Erinnerung geblieben ist, ist da nicht etwa das Abstiegsspiel aus der vergangenen Saison gegen Dülmen, sondern eine Partie aus dieser Spielzeit: „Als Negativbeispiel fällt mir das Spiel gegen den VfL Kamen (2:7) ein. Da haben wir uns abschlachten lassen, haben uns aufgegeben.“
Doch der Routinier sieht auch „einige positive Dinge beim SVH. „Wir sehen von Woche zu Woche eine bessere Entwicklung. Die Trainingsbeteiligung ist auch besser als in der Vergangenheit und man hat das Gefühl, dass der ganze Verein wieder hinter der Mannschaft steht“, zählt er einige Dinge auf.
Michael Schulte denkt nicht ans Karriereende
In seiner Rolle als eine Art Mentor fühlt er sich nach eigener Aussage auch wohl. „Ich helfe immer gerne“, sagt er und ergänzt: „Es ist immer spannend zu sehen, was die jungen Spieler wie ein Jonas oder Jaime (Pettendrup und Borm, Anm. d. Red.) von mir und auch anderen älteren Spielern aufnehmen.“
Ans Aufhören denkt der 36-Jährige aktuell noch überhaupt nicht. „Ich habe schon mit dem Verein gesprochen, dass ich – solange es zeitlich und privat klappt – auch nächste Saison noch spielen werde“, sagt er und fügt mit einem Grinsen an: „Solange meine Knochen mitmachen, ist abgesprochen, dass ich auch weiter spiele.“
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