SV Herbern steigt in die Bezirksliga ab Niederlage in Dülmen besiegelt das SVH-Schicksal

SV Herbern steigt nach Niederlage in Dülmen in die Bezirksliga ab
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Der Trend war bereits in den vergangenen Wochen eindeutig, und nach dem 14. Spiel in Folge ohne Sieg ist es nun amtlich: Der SV Herbern steigt aus der Fußball-Landesliga ab. Während die Mannschaft von Trainer Oliver Glöden 0:2 beim starken Mitaufsteiger TSG Dülmen verlor, schoss der FC Epe auswärts den Lokalrivalen Eintracht Ahaus mit 4:0 ab. Die Eperaner sind mit 13 Punkten Vorsprung auf den SVH und noch vier auszutragenden Partien für Herbern somit nicht mehr einholbar.

Landesliga 4
TSG Dülmen – SV Herbern 2:0 (0:0)

Irgendwie war dann auch der Auftritt am Dülmener Grenzweg ein Sinnbild für die Herberner Saison: Schlecht war das Spiel des SVH nämlich auf keinen Fall. Doch die letzte Überzeugung, dass es etwas mit einem Sieg bei der spielerisch starken, zuletzt aber doch etwas schwächelnden TSG werden könnte, fehlte möglicherweise.

In den ersten 45 Minuten war der SV Herbern sehr präsent in den Zweikämpfen, was auch Trainer Oliver Glöden so sah: „In der ersten Halbzeit war es ein relativ offenes Spiel, wir haben wenig zugelassen. Aber wir haben auch nicht ganz klar bis zum Schluss nach vorne gespielt.“ In der Tat kam kein Herberner Schuss wirklich auf das Tor der Gastgeber. Elias Heidicker war kurz davor, schlug aber im entscheidenden Moment einen Haken zu viel und blieb an einem Dülmener Abwehrbein hängen (34. Minute).

TSG Dülmen trifft den Pfosten

Auf der Gegenseite hatte der SVH dann auch Glück nach einer Standardsituation, als ein verunglückter Fallrückzieher eines Dülmener Angreifers bei Mitspieler Tobias Korte landete, der den Ball an den Pfosten drosch (38.). Insgesamt war das Unentschieden zur Pause aber leistungsgerecht.

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel abwechslungsreicher, denn mit einem 0:0 wollte sich niemand zufrieden geben. Mal wieder war es dann Goalgetter Alexander Kock, der Dülmen mit einem maßgenauen Freistoß aus 20 Metern in Führung brachte (53.). Der SVH hätte im direkten Gegenzug fast mit dem Ausgleich gekontert, doch der schön freigespielte Fynn Rottmann scheiterte am Dülmener Torwart (55.). Wieder so ein Sinnbild: Die gegnerische Mannschaft nutzt ihre Chance, der SV Herbern nicht.

Herbern „lässt Kopf nicht hängen“

„So etwas ist natürlich tödlich für uns“, befand Glöden nach Abpfiff. „Deswegen ist im Moment auch nicht viel zu holen für uns.“ Nach der vergebenen Möglichkeit war die TSG Dülmen dann wieder am Zug. Niklas Herbring im SVH-Tor parierte noch stark gegen Kock (62.), gegen Noah Ivanovic war er dann wieder machtlos (71.). Das 2:0 wirkte dann auch wie die endgültige Entscheidung, auch wenn Maurice Modrzik noch aus der Distanz die Latte traf (77.) und der SV Herbern sich bis zum Schlusspfiff nicht aufgab. Dülmen scheiterte seinerseits noch mit einigen Kontern und beließ es am Ende beim auch in der Höhe passenden 2:0-Erfolg.

Direkt nach Schlusspfiff war Oliver Glöden noch nicht über den Erfolg des FC Epe und den damit sicheren Abstieg informiert. Ohnehin wirkte sein Team zwar enttäuscht, aber nicht deprimiert. „Ich kann meiner Mannschaft heute, gerade in der ersten Halbzeit, keinen Vorwurf machen und glaube auch nicht, dass sie den Kopf hängen lässt.“ Dazu ist zu sagen: Selbst bei einer Eperaner Niederlage wären die Chancen auf den Klassenverbleib nur noch theoretischer Natur gewesen.

Somit richtet sich der Blick nun auf die verbleibenden vier Spiele und einen versöhnlichen Abschied aus der Landesliga. Denn weiterhin ist der SVH im Kalenderjahr 2023 noch ohne Sieg.

In der kommenden Woche geht es gegen das Mit-Kellerkind aus Albachten, das der SVH auf jeden Fall noch hinter sich lassen will. „Das wird nochmal ein Entscheidungsspiel für uns, wie die Saison zu Ende geht“, weiß auch Oliver Glöden.

SVH: Herbring – Richter, Bröer, Heidbrink, Krüger (90. Gorzalski), Modrzik, Schulte (71. Fischer), Heidicker (46. Rottmann), Pettendrup (65. Scholdei), Höring (75. Bergmann), Dombrowski

Tore: 1:0 Kock (53.), 2:0 Ivanovic (71.)

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