Querdenker Helios kein Mitglied des VfL Schwerte mehr: „Auseinandersetzung vermeiden“

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Querdenker Helios kein Mitglied des VfL Schwerte mehr: „Auseinandersetzung vermeiden“

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Die Mitteilung, die der Vorstand des VfL Schwerte am Freitagmorgen verschickte, war kurz und knapp gehalten. Das Thema: Der Umgang des Vereins mit Querdenker Artur Helios.

Schwerte

, 14.05.2021, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

45 Jahre war Artur Helios Mitglied beim VfL Schwerte. Nun ist er es nicht mehr, wie die VfL-Führung am Freitag bekanntgab. Aber wie kam es jetzt letztlich zu der Trennung von dem deutschlandweit bekannten Querdenker?

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Wörtlich heißt es in der Vorstandsmitteilung: „Der Vorstand des VfL Schwerte möchte aufgrund der aktuellen intensiven Berichterstattung der Ruhr Nachrichten zu den privaten Aktivitäten des Herrn Artur Helios mit der Organisation der Querdenker ergänzend Stellung nehmen. Wir sind mit Herrn Artur Helios übereingekommen, dass er seine Mitgliedschaft mit dem VfL Schwerte aufkündigt. Mit dem heutigen Tag ist Herr Artur Helios nicht mehr Mitglied des VfL Schwerte 1919/21 e.V.“

Die von Helios mündlich übermittelte Aufkündigung der Mitgliedschaft habe der Vorstand des VfL schriftlich bestätigt, erklärt Bernd Arnhold, Wirtschaftsratsvorsitzender des Schwerter Vereins. „Dies ist sicherlich der beste Weg, um einen finalen Schlussstrich ziehen zu können. Diese Aufkündigung ist satzungskonform und gewährleistet keine Widerspruchsmöglichkeit“, so Arnhold weiter.

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Arnhold betonte zudem, „dass wir eine juristische Auseinandersetzung mit Artur Helios absolut vermeiden wollen.“ Und für einen Ausschluss Helios‘ aus dem Verein gebe es keine Rechtsgrundlage. Das sähe auch der Anwalt des Vereins so, betonte Arnhold.

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Allerdings steht in der Satzung des VfL Schwerte unter Paragraf 10 geschrieben: „Der Ausschluss eines Mitglieds kann durch den Vorstand beschlossen werden, wenn durch vorsätzliche Rede oder Tat das Ansehen des Vereines geschädigt wurde.“

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Für den VfL-Vorstand reicht dieser Passus aber offenbar nicht aus, um von sich einen Vereinsausschluss des umstrittenen Mitglieds aktiv voranzutreiben. Besagtes Übereinkommen mit Helios, dass dieser seine Mitgliedschaft aufkündigt, sei aus Vereinssicht der bessere Weg, meint Bernd Arnhold für den VfL-Vorstand.

Der Fröndenberger Helios, der zu den bundesweit führenden Köpfen der sogenannten Querdenker-Szene gehört, hatte auf einer Veranstaltung in Dresden im vergangenen Oktober eine Armbewegung gemacht, die ihm Anschuldigungen einbrachte, er habe den Hitlergruß gezeigt. Dies ist in einem Video-Mitschnitt der Veranstaltung auch zu erkennen.

In einem Statement zu diesem Video bestritt Helios jedoch, dass sich dabei um einen Hitler-Gruß gehandelt habe. In dieser Sache wurde nach angaben der Polizei Dresden ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ein Urteil ist noch nicht bekannt.

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