VfL Schwerte: Wer den Hitlergruß von Artur Helios nicht sieht, will ihn nicht sehen

© Bernd Paulitschke

VfL Schwerte: Wer den Hitlergruß von Artur Helios nicht sieht, will ihn nicht sehen

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Der VfL Schwerte stellt sich hinter sein Mitglied, das den Hitlergruß gezeigt haben soll. Das wäre in Ordnung, würde der Verein nicht den wichtigsten Aspekt ignorieren, findet Timo Janisch.

Schwerte

, 09.05.2021, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sich hinter ein Vereinsmitglied zu stellen ist vorbildlich - auch, wenn die Polizei dagegen ermittelt und das entsprechende Mitglied bundesweit bekannt ist. Doch der VfL Schwerte ignoriert im Falle Artur Helios´ das entscheidende Detail.

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Der VfL stärkt seinem wohl berühmtesten Mitglied den Rücken. Gleich drei Vorstandsmitglieder verweigerten es, sich von Artur Helios zu distanzieren. Jener Gallionsfigur der Querdenker-Bewegung, für den das Infektionsschutzgesetz ein „Ermächtigungsgesetz“ ist und Polizisten „eliminiert“ werden müssen, „sollte das Ganze mal kippen“.

VfL Schwerte spielt Hitlergruß-Vorfall herunter

Dass der VfL solche Äußerungen mit der demokratischen Legitimierung abtut - das tut schon weh. Aber eins schmerzt noch mehr. Denn es gibt ja noch einen weiteren, größeren Vorfall in Helios´ Laufbahn als Aktivist, der die verweigerte Distanzierung des VfL völlig erbärmlich werden lässt.

Die Schwerter lassen nämlich auch in Sachen Hitlergruß nichts auf ihr - offenbar wichtiges - Vereinsmitglied kommen. Auf die Unschuldsvermutung weist der Vorstandssprecher Günther Thurau hin.

Dabei ignoriert der VfL-Vorstand offenbar bewusst und ohne jeden Sinn für Verantwortung, dass es von jenem Hitlergruß ein Video gibt. Es ist zwar nur vier Sekunden lang, lässt aber jeden Zweifel verstummen. Helios klopft sich vorher sogar auf die Brust. Damit sich jeder Leser selbst ein Bild machen kann, haben wir jenes öffentliche, bekannte Video bislang in jedem Artikel unserer Berichterstattung eingebettet. Für den Vorstand des VfL Schwerte sind die ausdrucksstarken Bilder in dem Video aber offenbar kein Grund, um zu handeln.

Wer hier keinen Hitlergruß sieht, will ihn nicht sehen. „Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert“, schrieb einst der Universalgelehrte und Intellektuelle Aldous Huxley.

VfL Schwerte gibt ein bemitleidenswertes Vorbild ab

Zehn Jugendmannschaften hatte der VfL Schwerte für die Saison 2020/2021 gemeldet. Der Verein gibt seinem Nachwuchs ein bemitleidenswertes Vorbild ab. Dass der VfL-Vorstand statt jeglicher Distanzierung noch die Wichtigkeit Artur Helios´ für den Verein unangenehm deutlich hervorhebt, ist dabei besonders unerträglich.

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