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VfL Schwerte distanziert sich von Querdenker Artur Helios - aber nur ein bisschen
Fußball
Eine offizielle Stellungnahme zum Umgang mit ihrem umstrittenen Vereinsmitglied Artur Helios hatten die Verantwortlichen des VfL Schwerte am Sonntag zu Wort gemeldet. Nun gibt es eine aktualisierte Fassung.
Der Umgang des VfL Schwerte mit seinem umstrittenen Vereinsmitglied Artur Helios, einer der bundesweit führenden Köpfe der Querdenker-Szene, bleibt ein Gesprächsthema.
Am vergangenen Sonntag (9. Mai) hatte sich die VfL-Vereinsführung in einer Stellungnahme „ausdrücklich und grundsätzlich von allen extremistischen Inhalten, ob von rechter oder linker Seite, distanziert“. Ein ausdrückliches Abrücken vom Fröndenberger Artur Helios, der den Hitlergruß gezeigt haben soll, war in dieser ersten Stellungnahme aber nicht erfolgt.
Auf einer Veranstaltung in Dresden zeigte Helios im vergangenen Oktober Helios eine Armbewegung, die ihm Anschuldigungen einbrachte, er habe den Hitlergruß gezeigt, was in einem Video-Mitschnitt der Veranstaltung auch zu erkennen ist. In einem Statement zu diesem Video bestritt Helios, dass sich dabei um einen Hitler-Gruß gehandelt habe.
Man kann klar erkennen das Artur Helios bei der #Querdenken Demo in #Dresden den Hitlergruß zeigte.
— Michael Mayr (@Nightmare_Keks) November 1, 2020
Achtet Speziell auf die Hand/Arm Bewegungen und die Kopfstellung.
Er klopft sich auf die Brust und anschließend streckte er bewusst Sekundenlang den Arm in die Höhe.#DD3110 pic.twitter.com/Jg8dqKfiWe
Mit dem Hinweis auf die Unschuldsvermutung, die auch für Helios gelte, wolle und könne man ihn nicht aus dem Verein ausschließen, „weil wir als Verein satzungsgemäß grundsätzlich politische Aussagen all unserer Mitglieder nicht kommentieren“, hatte die VfL-Führung am Sonntag geschrieben.
Aktualisierte Fassung der Stellungnahme
Dieser Passus taucht in der aktualisierten Fassung der Stellungnahme, die die Vereinsverantwortlichen am Montagnachmittag veröffentlichten, nicht mehr auf. Auch von der Auffassung, dass man als Sportverein der Allgemeinheit verpflichtet sei und schlicht keine Mitglieder aufgrund ihrer Ansichten aus dem Verein ausschließen dürfe, sind die VfL-Funktionäre offenbar abgerückt.
Neu im Vergleich zur Ursprungsversion der Stellungnahme, in der ein möglicher Hitler-Gruß mit keinem Wort erwähnt worden war, ist dagegen folgender Absatz: „Uns ist mittlerweile klar geworden, dass wir Artur Helios` Aktivitäten nicht ignorieren können und wollen. Wenn es sich wirklich um einen Hitler-Gruß handeln sollte, was Artur Helios allerdings vehement bestreitet, würden wir uns als VfL Schwerte eindeutig von Artur Helios, distanzieren.“
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