Kein Wehklagen aus den Schwerter Klubs: „Fast komplett durchgeimpft“

© Jens Lukas

Kein Wehklagen aus den Schwerter Klubs: „Fast komplett durchgeimpft“

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Dass auf den Sportplätzen NRW-weit neue Regeln gelten (2G oder 3G mit aktuellem PCR-Test), dürfte nicht ohne Folgen bleiben - auch was die sportliche Leistungsstärke der Mannschaften angeht.

Schwerte

, 26.11.2021, 12:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zunächst sah es Mitte dieser Woche so aus, als gelte auf den Sportplätzen des Landes die 2G-Regel. Demnach müssten laut der NRW-Coronaschutzverordnung alle, die 16 Jahre oder älter sind, vollständig geimpft oder genesen sein - egal, ob Zuschauer, Spieler, Betreuer, Trainer oder Schiedsrichter. Tags darauf veröffentlichte der Landessportbund (LSB) eine neue Auslegung der Verordnung, die in einem wesentlichen Punkt von der Interpretation der Sportverbände abweicht. Denn es werden Ausnahmen von der 2G-Regelung definiert - in Form eines PCR-Tests, der nicht älter als 48 Stunden ist.

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Neben den organisatorischen Herausforderungen für die Vereine, die für das Einhalten der Regeln Sorge tragen sollen, dürfte die 2G- bzw. 3G/PCR-Test-Regelung auch sportliche Auswirkungen haben. Denn Mannschaften mit einer relativ hohen Zahl an Ungeimpften werden wohl unweigerlich geschwächt.

Es wird sich schnell herausstellen

In welchem Maße die einzelnen Teams betroffen sind, wird sich schon ab diesem Sonntag zeigen. Denn gehen wir mal davon aus, dass niemand so dreist ist und nach dem Prinzip „wird schon gutgehen“ vorgeht, wird sich schnell herausstellen, wer wirklich geimpft oder genesen ist und wer eben nicht. Und ob in hohem Maße von der Möglichkeit eines recht kostspieligen PCR-Tests Gebrauch gemacht wird, der zudem auch noch rechtzeitig durchgeführt worden sein muss, darf man bezweifeln.

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Von den Schwerter Klubs ist nach der Veröffentlichung der neuen Regeln kein Wehklagen zu vernehmen. Auch wenn sich fast alle Vereinsverantwortlichen verständlicherweise schwer damit tun, die Anzahl oder gar die Namen der nicht-geimpften oder -genesenen Spieler zu nennen, ist der Tenor doch nahezu einhellig: „Fast komplett durchgeimpft“ hieß es auf Nachfrage immer wieder.

Recklinghäuser Vereine wollen nicht weiterspielen

Das ist andernorts offenbar nicht der Fall. Denn in der Region sind Stimmen zu vernehmen, die sich ein Aussetzen des Spielbetriebs gewünscht hätten. So berichtet zum Beispiel Hans-Otto Matthey aus dem Fußballkreis Recklinghausen, dass sich schon vier Vereine aus seinem Kreisgebiet gemeldet hätten, die nicht weiterspielen wollen.

Solche Rückmeldungen hat Horst Reimann, Vorsitzender des Fußballkreises Iserlohn, aus seinem Bereich bisher nicht vernommen. Bei den Iserlohner Vereinen sei die 2G-Entscheidung auf ein geteiltes Echo gestoßen. „Einige hätten lieber eine Saisonunterbrechung gehabt - und das kann ich auch verstehen. Ich persönlich finde es aber richtig, dass wir weiterspielen. Denn sonst wären wir auf eine Stufe gestellt mit den Nicht-Geimpften, was ich nicht richtig finden würde“, meint Reimann.

Von Terminnot kann keine Rede sein

Mit terminlichen Engpässen habe dies übrigens nichts zu tun, stellt Reimann klar. Es sei nicht so, dass er die Saison unbedingt „durchprügeln“ wolle. Im Gegenteil, in dieser Hinsicht sei er im Gegensatz zum Herbst vergangenen Jahres „ziemlich entspannt“, sagt der Kreisvorsitzende. Bis zur Winterpause sind es ohnehin nur noch drei Spieltage in der Kreisliga A, während in den beiden B-Ligen schon am kommenden Sonntag der letzte Spieltag des Kalenderjahres auf dem Programm steht. Von einer Terminnot kann also keine Rede sein.

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