VfB Lünen zwischen Unruhe und Lösungssuche „Der Verein kämpft um sein Überleben“

Ex-Kapitän nach Unruhe beim VfB: „Der Verein kämpft um sein Überleben“
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Eigentlich war da am vergangenen Wochenende erstmal nur das verlorene Stadt-Derby für den VfB Lünen. Die 0:5-Klatsche war aber nur der vorläufige Tiefpunkt einer äußerst unruhigen Zeit im Süden. Mehrere Spieler verließen zuletzt den Verein und dann erklärte Trainer Almir Halilovic, dass sogar ein Rückzug im Raum steht. Eine mögliche Hiobsbotschaft für den Klub.

Wie geht es beim VfB Lünen weiter?

Nicht im Spielberichtsbogen tauchte am vergangenen Freitag Lukas Kleine-Bernink auf. Das hatte allerdings nichts mit den Unruhen zu tun, sondern dass er während des Derbys auf einem Konzert in Bielefeld war. „Das stand schon seit Weihnachten fest. Natürlich war es schade, dass ich so das Derby verpasst habe“, erzählt er ein paar Tage nach dem Spiel.

Auch wenn er mittlerweile das Kapitänsamt beim VfB „aus persönlichen Gründen“ abgegeben hat, ist Kleine-Bernink immer noch absoluter Führungsspieler beim A-Ligisten. Dementsprechend kann der 28-Jährige einen guten Einblick in die Geschehnisse der vergangenen Tage geben.

„Es wurde alles umstrukturiert und jetzt kommt dann eben Stück für Stück ans Licht, was aktuell nicht so stimmt. Ich habe im Februar meine Zusage für die kommende Saison gegeben, aber seitdem hat sich viel verändert. Der Verein war noch sehr stabil, jetzt ist alles so ein wenig in der Schwebe“, erklärt der ehemalige Kapitän.

Lukas Kleine-Bernink spielt einen Fußball.
Lukas Kleine-Bernink (l.) war bis zum Sommer Kapitän beim VfB Lünen. © Goldstein

Zunächst wurde sich in der Rückrunde der vergangenen Saison von Coach Pascal Harder getrennt, dann verließ beinahe der ganze Vorstand den Verein. Einzig Sascha Kusserow ist im Vorsitz übergeblieben, der jetzt versucht, den VfB Lünen zu stabilisieren und einen neuen Vorstand zu bauen. Dass nun die Unstimmigkeiten rund um die erste Mannschaft öffentlich wurden, hilft da sicher nicht.

„Natürlich war das in den letzten Tagen ein Thema. Auch wenn ich nicht mehr Kapitän bin, sehe ich mich durchaus noch in der Verantwortung. Es sind viele gute Jungs bei uns, viele alte Lüner“, sagt Lukas Kleine-Bernink. Auch er hatte im Sommer durchaus Kontakt zu anderen Vereinen, „aber ich bin eben der Meinung, dass so ein Wort noch zählt. Ich kann allerdings jede Entscheidung von den Spielern verstehen, die den Verein verlassen haben.“

Lukas Kleine-Bernink bleibt bis zum Winter

Trotzdem blieb der ehemalige Spielführer an der Dammwiese – auf jeden Fall bis zum Winter. „Ich möchte ja einfach nur mit meinen Freunden Fußball spielen. Dass ich bleibe, werde ich der Mannschaft auch nochmal kommunizieren“, so der 28-Jährige.

Am liebsten wäre es ihm, wenn in den nächsten Wochen und Monaten endlich Ruhe im Lüner Süden einkehrt. „Der VfB kämpft schon um sein Überleben, so ehrlich muss man sein. Wie es weitergeht, müssen die nächsten Gespräche zeigen. Aber es wird schwer. Dazu macht man sich als Spieler natürlich unattraktiv für andere Vereine, wenn es so viel Unruhe gibt“, weiß Lukas Kleine-Bernink.

Abstiegskampf in der Kreisliga A2 Dortmund

Deshalb würde er gerne erst einmal bis zum Winter weiterspielen und mit seinen Freunden für weitere Punkte sorgen. Der Saisonstart in der Kreisliga A2 Dortmund verlief mit zwei Siegen zum Auftakt ja bekanntlich erfolgreich, auch die Niederlagen gegen den Hörder SC und BW Alstedde sind nicht unbedingt besorgniserregend.

Am kommenden Sonntag (15.15 Uhr) wird es mit dem Duell beim SV Körne schon deutlich richtungsweisender. Dann wird das Team auch wieder von Leader Lukas Kleine-Bernink angeführt.