VfB Lünen erlebt großen Umbruch Neuer Vorstand soll bald feststehen - Ex-Profi übernimmt Training

VfB Lünen erlebt großen Umbruch: Neuer Vorstand soll bald feststehen - Ex-Profi übernimmt Training
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Der Knall war groß, als sich vor ein paar Wochen gleich drei Vorstandkräfte beim VfB Lünen verabschiedeten. Der Vorsitzende Timo Hoischen, die stellvertretende Vorsitzende Nadine Kuchinke und der Geschäftsführer Daniel Serges verabschiedeten sich. Sascha Kusserow blieb als einziger im Führungsstab übrig und hat nun die schwierige Aufgabe, den Umbruch einzuleiten.

VfB Lünen erlebt großen Umbruch

„Das waren natürlich erstmal beunruhigende Nachrichten, aber es hatte sich ja auch abgezeichnet. Es war klar, dass Timo und Daniel den Vorstand verlassen und auch dass ich bleiben werde. Jetzt stellte sich nur die Frage, wie es weitergeht“, erinnert sich Kusserow.

„Es ging darum, wer die Vereinsführung genauso wie ich sieht und ich bin mir sicher, dass ich einige passende Leute gefunden habe. Ich hoffe, dass wir in den nächsten zwei Wochen einen neuen Vorstand vorstellen können.“ Der letzte verbliebene Vorsitzende hofft auf einen großen Vorstand aus Menschen, die den VfB bestens kennen. Zusammen sollen dann einige Probleme angegangen werden.

„Es muss sich dringend etwas verändern. Auf jeden Fall wird es einen radikalen Einschnitt beim Thema Finanzen geben. Die Geldzahlerei ruiniert die Vereine. Das haben wir in den letzten Jahren oft genug gesehen“, so der Süder. „Wenn die Spieler gewisse Wünsche haben, müssen sie sich eben bei anderen Vereinen umschauen. Diese großen Sponsoren und Einnahmen wie früher gibt es einfach nicht mehr.“

Sascha Kusserow schaut aufs Feld.
Sascha Kusserow ist in Lünen bestens vernetzt. © Daniel Knapp

Der VfB-Verantwortliche möchte zukünftig den Fokus auf die Jugend richten, denn das ist in Lünen bekanntlich in der jüngeren Vergangenheit ein großes Problem. Zur neuen Saison gibt es in der Lippestadt nach dem Rückzug des TuS Westfalia Wethmar offiziell nur noch vier A-Jugenden. „Ich glaube aber, dass nur zwei in den Spielbetrieb starten werden. Lüner SV, BW Alstedde und vielleicht kann man dann noch GS Cappenberg (Stadt Selm, Anm. d. Red.) dazu zählen“, meint Sascha Kusserow.

Auf jeden Fall gebe Lünen ein schlechtes Bild ab, was die Jugendförderung abgibt. „Ich würde gerne das ganze Geld, dass wir zukünftig für die erste Mannschaft einsparen, in die Jugendarbeit stecken. Jedes Kind muss in Lünen die Möglichkeit haben, Fußball zu spielen“, so der Süder.

VfB Lünen möchte neuen Vorstand vorstellen

Der VfB selbst kann zur neuen Saison einzig Teams im Grundlagen- und Seniorenbereich stellen. Es gibt zwei Herrenmannschaften sowie E- bis F-Jugenden. Die D-Junioren haben sich zurückgezogen. „Ich träume gar nicht erst davon, dass wir bald eine A-Jugend haben“, schaut Sascha Kusserow in die Zukunft. „Aber vielleicht schaffen wir es, im unteren Bereich viele gestärkte Mannschaften zu haben. Das würde dem Vereinsleben extrem guttun.“

Wie das funktionieren kann, da hat der Lüner durchaus einige vielversprechende Ideen: „Wir werden auf jeden Fall versuchen, mit anderen Vereinen zu sprechen. Anders geht es nicht. Vielleicht ist eine Jugendarbeit-Süd zusammen mit Horstmar und Gahmen denkbar.“

Ex-Profi Michael Bemben trainiert beim VfB Lünen

Außerdem werden schonmal sicher Ex-Profi Michael Bemben, den Kusserow über die Ruhrpotthelden kennt, eine D-Jugend-Trainingseinheit pro Monat übernehmen. „Die Vereine müssen zu den Kindern kommen, nicht andersherum“, weiß der Süder. „Wir wollen uns gerne am TV Brechten orientieren. Der Verein lag vor ein paar Jahren auch brach und gehört jetzt zu den aufstrebenden in Dortmund.“

Klar ist: Der VfB Lünen ist in einem großen Umbruch und scheint den Ernst der Lage erkannt zu haben. Einen ersten Schritt in die richtige Richtung, zum Beispiel mit der Vorstellung des Trainings von Michael Bemben, soll es am kommenden Samstag (24. August) von 10 bis 15 Uhr beim Sommerfest geben.