Nicht einmal einen Monat ist es her, da sprach Ramazan Kiymaz von ganz großen Zielen mit der SG Gahmen. Nach seiner Verlängerung wollte der Innenverteidiger mit dem Klub aufsteigen, die Landesliga war das Ziel. Langfristig vielleicht sogar noch mehr.
Rückzug der SG Gahmen schockiert Ramazan Kiymaz
Ein paar Wochen später stehen er und seine ganzen Mannschaftskameraden wohl ohne Team da. Die SG Gahmen zieht sich aller Voraussicht nach aus der Bezirksliga zurück, viele Spieler haben bereits ihre Abschiede bekannt gegeben. Auch der 25-Jährige wird seine Segel streichen, Angebote gibt es für den Lüner einige. Der Blick geht in jedem Fall in Richtung Landes- oder gar Westfalenliga.
Allerdings hätte das gar nicht sein müssen. „Ich hätte ja nicht verlängert, wenn ich mich hier nicht wohlfühlen würde. Aber natürlich waren die letzten Tage überhaupt nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe“, sagt Kiymaz.
Beim Trainingsauftakt am 2. Juli vermeldete Präsident Ibrahim Ünal die Schock-Nachricht: Die SG Gahmen wird wohl die erste Mannschaft aus der Bezirksliga abmelden. Der größte Sponsor habe sich zurückgezogen, der Spielbetrieb könne so nicht mehr aufrechterhalten werden.
„Das war ein echter Schock für alle“, erinnert sich Kiymaz. So ganz aus heiterem Himmel kam die Nachricht allerdings nicht. „Ein bisschen etwas hat man schon geahnt. Es war komisch, dass alle anderen Mannschaft gute Transfers getätigt haben und wir überhaupt nicht. Das würde aber auch bedeuten, dass es den Verantwortlichen schon früh klar war, dass es bald zu Ende sein könnte.“
Und genau das kritisiert der Führungsspieler: „Es ist einfach ein bisschen doof gelaufen, weil die Transferperiode ja schon durch ist. Man hätte uns das viel früher sagen müssen, damit sich die Spieler schonmal umschauen können.“ Kiymaz hatte beispielsweise einige höherklassige Angebote, entschied sich aber trotzdem dafür, in Gahmen zu verlängern.

„Es war eine ganz familiäre Mannschaft. Jedes Training und jedes Spiel hat mir sehr viel Spaß gemacht. Das wurde mit dem Trainerwechsel (von Kadir Kaya zu Youssef Yesilmen, Anm. d. Red.) sogar noch etwas besser“, erzählt Kiymaz. „Ich war jetzt vier Jahre in Gahmen. Habe so viel Schweiß und so viele Tränen für diesen Verein vergossen. Es ist schade, dass es so endet.“
Mit der SGG ist der Lüner aus der Kreisliga A in die Bezirksliga aufgestiegen, feierte dort fast den Durchmarsch und wurde starker Tabellen-Dritter. „Wir haben uns alle sehr gut verstanden und es so sehr weiter nach oben gebracht. Ich hätte sehr viel Lust gehabt, noch einmal anzugreifen“, bedauert er.
Ramazan Kiymaz verlässt die SG Gahmen
Ob bei der SG Gahmen nun tatsächlich die Lichter ausgehen und wie es nun für die Spieler weitergeht, wird sich erst noch zeigen. Ramazan Kiymaz jedenfalls wird sich in den nächsten Tagen noch einige Angebote anhören und dann mit Sicherheit auch bei seinem neuen Klub richtig angreifen.