Meistgelesene Texte im Jahr 2024 Platz 1: SG Gahmen vor Rückzug aus der Bezirksliga

SG Gahmen vor Rückzug aus der Bezirksliga: Testspiel abgesagt - Spieler schauen sich um
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Eine Nachricht, die den Lüner Amateurfußball erschüttert. Die SG Gahmen steht als zweithöchster Verein der Stadt kurz vor dem Rückzug aus der Bezirksliga. Seit dem späten Freitagabend kursiert diese Meldung durch die Region, Hasan Kayabasi erklärt als Sportlicher Leiter allerdings: „Noch ist nichts offiziell.“

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Text erschien bereits am 7. Juni

Dieser Text erschien bereits am 7. Juni unter dem Titel „SG Gahmen vor überraschendem Rückzug aus der Bezirksliga: Das ist der aktuelle Stand“ und wurde im Rahmen unserer Reihe zu den meistgelesenen Texten im Jahr 2024 im Kreis Unna noch einmal veröffentlicht.

Dennoch gibt der Gahmener zu, dass die Chancen auf einen Verbleib im überkreislichen Fußball aktuell „sehr gering“ sind. In der vergangenen Woche habe sich der größte Sponsor zurückgezogen. Eine Aufrechterhaltung des Spielbetriebs ist so nahezu unmöglich.

Die Mannschaft von Ex-Profi Youssef Yesilmen wurde beim Auftakttraining am vergangenen Dienstag (2. Juli) erstmals über diese Entwicklungen in Kenntnis gesetzt. Das für Sonntag (7. Juli) angesetzte erste Testspiel gegen den Landesligisten SuS Kaiserau wurde abgesagt. Einige Spieler haben sich laut gesicherten Informationen dieser Redaktion bereits bei anderen Teams vorgestellt und wollen den Verein nun verlassen.

„Wir versuchen in den nächsten Tagen noch den ein oder anderen Sponsor zu aktivieren. Ich würde es mir sehr wünschen, dass es weitergeht“, erklärt Hasan Kayabasi, der als Sportlicher Leiter die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, dass bei der SG Gahmen die Lichter an bleiben. „Wenn wir die offizielle Meldung an den Fußballkreis geben, gibt es kein Zurück mehr. Noch ist es aber nicht so weit.“

Hasan Kayabasi schaut nach links.
Hasan Kayabasi erklärt den Stand rund um den möglichen Rückzug der SG Gahmen. © Reith

Kurz nach der Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Freitagabend gegen Spanien wanderte erstmals ein Screenshot durch die heimische Amateurfußball-Welt. Darauf zu sehen war eine Nachricht von Kayabasi in die Whats-App-Gruppe der ersten Gahmener Mannschaft. Weil einige Sponsoren zurückgetreten seien, werde der Vorstand die erste Mannschaft vom Spielbetrieb zurückziehen, heißt es dort. Der Screenshot liegt dieser Redaktion mehrfach vor.

SG Gahmen war für die Bezirksliga 8 gemeldet

Man wollte diese Entscheidung dem Team aber frühzeitig mitteilen, damit sich alle Spieler noch vor dem Saisonbeginn einen neuen Verein suchen können. „Wir wollen den Spielern keine Steine in den Weg legen“, erklärt Kayabasi auf erneute Nachfrage. „Wenn es wirklich zum Rückzug kommen sollte, sind die Spieler informiert und können sich umschauen.“

Seit dem Aufstieg in die Dortmunder Kreisliga A im Jahr 2019 hatte der Verein versucht, den Sprung in die Bezirksliga zu schaffen. Nach wenigen knapp verpassten Versuchen gelang dies in der Saison 2022/23. Auch die Premieren-Spielzeit im überkreislichen Fußball beendete die SGG auf einem starken dritten Platz. Nun scheint dieses Abenteuer aber beendet zu sein.

Auch in der nächsten Spielzeit hätten die Lüner dabei gute Chancen gehabt, den nächsten Erfolg zu feiern. Aufgrund der etwas überraschenden Staffel-Einteilung des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW) war die Bezirksliga 8, mit der SG Gahmen, deutlich schwächer als erwartet. Die starke Konkurrenz aus Eichlinghofen und Kirchhörde wurde in die Staffel sechs umgruppiert.

Kapitän Adem Cabuk von der SG Gahmen ist sehr enttäuscht

Statt einem langen und spannenden Aufstiegskampf heißt die Realität nun aber wohl Rückzug und damit feststehender Abstieg. „Ich bin wirklich traurig. Was der Verein und auch meine Wenigkeit in den vergangenen Jahren geleistet hat, war etwas Besonderes. Wir hoffen jetzt, dass wir zeitnah Klarheit schaffen können“, sagt Hasan Kayabasi. Am 11. August hätte der erste Spieltag der neuen Saison angestanden.

Kapitän Adem Cabuk dribbelt den Ball.
Kapitän Adem Cabuk wird die SG Gahmen nun verlassen. © Nowitzky

„Wir haben bis vor zwei oder drei Tagen auch nicht gewusst, was genau Sache ist. Man hatte so ein Gefühl, aber sicher war es nicht“, gibt Gahmen-Kapitän Adem Cabuk Einblicke in die Gefühlswelt der Mannschaft. „Als uns der Präsident (Ibrahim Ünal, Anm. d. Red.) dann informiert hat, dass die Lichter ausgehen könnten, waren wir sehr überrascht. Vielen Spielern hat man den Schock richtig angesehen.“

Denn klar: Die Abmeldefrist im Amateurfußball endete vor einer knappen Woche am 30. Juni. Außerdem haben so gut wie alle Klubs ihre Kader-Planungen bereits abgeschlossen. „Es haben sich schon ein paar Spieler gefragt, wieso man uns das nicht früher gesagt hat. Jetzt wissen wir überhaupt nicht, wie die nächsten Schritte aussehen. Es ist einfach alles sehr schade für den Verein.“