Der Lüner SV wird international! Zumindest so ein wenig. Nachdem in den vergangenen Tagen in Jeffrey Malcherek, Daniel Friesen, Dario Biancardi und Youssef Yesilmen vier Spieler verpflichtet wurden, die wohl sofort im Abstiegskampf der Westfalenliga 2 eine große Rolle spielen sollen, stellte der Verein dazu noch drei Perspektivspieler als Neuzugänge vor – und die haben zum Teil eine ordentliche Reise hinter sich.
Drei Perspektivspieler für die Westfalenliga 2
Den Auftakt macht Maliko Neko Anelka Anthony, ein 22-jähriger Offensivmann, der in Dortmund studiert. Zuletzt kickte er laut Athavan Varathan, Sportlicher Leiter beim LSV, bei Grenades FC im karibischen Antigua. Zuvor war er in England bei Woodley United unterwegs.
„Der Name passt ja schonmal“, sagt Varathan lachend mit Verweis auf die französische Fußballlegende Nicolas Anelka. „Er ist ein schneller und technisch starker Spieler, ist vor allem im Eins-gegen-eins sehr gut.“
Sogar noch etwas jünger, aber mit einem ähnlich interessanten Namen, wechselt Maxwell Makepeace Charles nach Schwansbell. Der 19-Jährige ist Jahrgang 2005 und studiert ebenfalls in Dortmund. „Er ist ein hungriger und entwicklungsfähiger Spieler aus den USA“, heißt es von Athavan Varathan. Charles spielte zuletzt beim FC Florida und ist für das Zentrum vorgesehen.

Wo findet man solche Spieler? „Man kann sich, glaube ich, vorstellen, dass unser Telefon in den letzten Wochen eigentlich nie stillstand. Das läuft alles über Kontakte und viele, viele Gespräche. Tag und Nacht“, erklärt der Sportliche Leiter vom Lüner SV, der noch einen vorerst letzten Neuzugang für das Tabellenschlusslicht vorstellen kann.
„Ibrahim Diara hatte ich bereits nach Alstedde geholt, doch da kam er nie so richtig klar. Zuletzt war er dann beim VfR Sölde“, erklärt Varathan. Der 20-jährige Innenverteidiger sei zweikampfstark, besonders im Kopfballspiel, und schnell. Diara sei ein sehr entwicklungsfähiger Spieler.
Sechs Abgänge beim Lüner SV
Dass es bei insgesamt sieben neuen Spielern auch einen Aderlass geben muss, ist klar. Deshalb werden gleich sechs Kicker den Verein bis zur Rückrunde verlassen. Schon seit ein paar Wochen ist klar, dass die Offensivspieler Ali Gülcan und Olcay Yilmaz nicht mehr für den LSV spielen werden. Auch Tarik Kurz verlässt Lünen nach nur einem halben Jahr wieder.
„Aus persönlichen Gründen“, wie es vom Verein heißt, hatte Benjamin Teichmöller in der Hinrunde nahezu keine Rolle mehr gespielt. Die Trennung hier war durchaus absehbar. Etwas überraschender sind allerdings die beiden letzten Namen auf dieser Liste: Die beiden Portugiesen Romeu und Richard Serra Abazaj werden wegen einer Familienangelegenheit in die Heimat zurückkehren. Gerader Ersterer hatte in der Hinrunde immer wieder für Furore gesorgt.
Milan Mikuljanac wird Co-Trainer
„Dafür kommt Bekem Saglam nach seiner Verletzung zurück, das ist für uns wie ein Neuzugang. Und Paul Wiemer wird zur Rückrunde auch endlich wieder richtig fit sein“, sagt Athavan Varathan. Der begnadete Youngster hatte zuletzt überraschend früh sein Comeback gefeiert, doch „er spielte durchgehend unter Schmerzen. Paul ist ein Lüner Junge, er wollte das unbedingt. Jetzt hat er aber erstmal etwas Pause bekommen und wird zur Rückrunde fit sein“, heißt es vom Verein.
Eine letzte Veränderung gibt es dazu auf der Trainerbank. Hayrettin Celik, der sich zuletzt vor allem auf Daniel Mikuljanac als spielenden Co-Trainer verlassen musste, bekommt nun handfeste Unterstützung. Milan Mikuljanac, der beim LSV immer wieder verschiedene Mannschaften trainierte, wird die Rolle des Co für die Rückrunde übernehmen.