Aushilfskapitän des Lüner SV vor Endspiel gegen DSC Wanne-Eickel „Am Sonntag muss es klappen“

Enis Delija vor Endspiel gegen Wanne-Eickel: „Sonntag muss es klappen“
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Der Lüner SV kämpft in der Westfalenliga 2 ums Überleben. Am Sonntag setzte es mit dem 1:2 gegen Westfalia Herne den nächsten Nackenschlag, nachdem das Team auf den letzten Platz zurückgefallen ist. Nachdem der etatmäßige Kapitän Erdogan Lokman verletzt nicht spielen konnte, trug Enis Delija die Binde.

Lüner SV verliert gegen Westfalia Herne

„Am Ende war es für mich ein Spiel, wie jedes andere auch. Viel geändert hat sich für mich nicht“, meint Delija mit ein paar Tagen Abstand zum Spiel. Nachdem festgestanden hatte, dass Lokman aufgrund von Knieproblemen nicht würde spielen können, habe es Beratungen innerhalb der Mannschaft gegeben. „Die Jungs und das Trainerteam haben entschieden, dass ich die Binde tragen soll“, fügt Delija hinzu.

So war Delija der erste Spieler, der in der Reihe hinter Schiedsrichter Jan Maßmann das Spielfeld in Schwansbell betrat. Dennoch konnte auch der Innenverteidiger die Niederlage gegen den Tabellenzehnten nicht verhindern.

„Ich fand, dass wir eigentlich über das Spiel gesehen die bessere Mannschaft waren“, blickt Delija zurück. Dennoch gingen die Löwen mit einem 0:2-Rückstand in die Kabinen. „Der Gegner hatte zwei Chancen und hat zwei Tore gemacht“, ärgert sich Delija.

Dass sein Team die zweite Halbzeit gewann, änderte jedoch nichts an der Niederlage. „Im Moment können wir eigentlich alles versuchen. Aber egal, was wir tun, am Ende gehen wir als Verlierer vom Feld“, meint der 26-Jährige.

Abstiegskampf ist weiter Thema in Schwansbell

Ein Problem sieht Delija aktuell neben den vielen Gegentoren auch in der Offensive. „Wir kassieren in dieser Saison gefühlt immer Gegentore. Vorne vor dem Tor sind wir aktuell aber aktuell zu ungefährlich“, meint der Maschinenbaustudent. Die 51 Gegentore in bisher 21 Saisonspielen machen einen Schnitt von knapp 2,5 pro Spiel.

Enis Delija vom Lüner SV macht einen Kopfball.
Enis Delija trug beim Lüner SV am Sonntag die Kapitänsbinde für den angeschlagenen Erdogan Lokman. © Goldstein

Delija macht deutlich, dass es gerade um alles gehe: „Der Abstiegskampf ist nicht wegzudiskutieren. Wir müssen langsam punkten“, fordert der Innenverteidiger. Mit lediglich 14 Zählern liegt die Mannschaft von Trainer Bülent Kara aktuell am Tabellenende der Westfalenliga 2. „Die Qualität in der Mannschaft ist da, wenn uns ein Erfolgserlebnis gelingt, wird es auch wieder besser laufen“, ist sich Enis Delija sicher.

Trainerwechsel von Hayrettin Celik zu Bülent Kara

Die Winterpause in Schwansbell war alles andere als ruhig. Neben Verstärkung für den Vorstand hatte der LSV vor allem auf dem Spielersektor kräftig zugeschlagen und unter anderem mit Serdar Bingöl von Türkspor Dortmund reichlich höherklassige Erfahrung dazugeholt. „Die Jungs bringen kräftig Qualität und Erfahrung, menschlich haben sie sich auch gut eingefügt“, berichtet Delija, der aktuell seine dritte Saison beim Lüner SV spielt und damit zu den dienstältesten Spielern gehört.

Dennoch lief es trotz der vielen Neuzugänge noch nicht rund. Trainer Hayrettin Celik musste nach Niederlagen im Pokal gegen BW Alstedde und in der Liga gegen Vestia Disteln gehen. „Ich habe mich mit Henry immer gut verstanden. Wir haben auch immer noch Kontakt“, erklärt Delija. Am Ende sei die Trennung eine Entscheidung vom Verein, die man akzeptieren müsse. „Das Problem ist ja immer, dass der Verein irgendwann handeln muss, wenn es nicht läuft“, blickt Delija auf die Celik-Trennung zurück. Ein neuer Trainer wurde gefunden. An der Seitenlinie übernahm Bülent Kara.

Endspiel in der Westfalenliga 2 wartet

Doch auch unter Kara blieben die Ergebnisse bisher aus. Neben einem kampflosen Sieg gegen den FC Brünninghausen steht bisher lediglich ein 3:3-Unentschieden bei Wacker Obercastrop auf der Habenseite des neuen Coaches.

Bülent Kara, Trainer des Lüner SV in der Westfalenliga, coacht seine Mannschaft vomn Spielfeldrand aus.
Bülent Kara hatte den Lüner SV nach der Entlassung von Hayrettin Celik übernommen. © Engel

Doch am Wochenende kommt eine Partie, die absoluten Endspiel-Charakter haben dürfte. Die Schwansbell-Elf ist beim DSC Wanne-Eickel zu Gast. „Da muss es klappen. Es ist ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel. Es wird ein richtiges Kampfspiel“, meint Delija. Für den DSC lief es zuletzt auch nicht rund. Die Mannschaft steht sechs Punkte vor dem LSV auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. „Für beide Mannschaften geht es um alles. Ich hoffe, dass unsere Qualität sich durchsetzt“, meint Delija, der 2023 vom Holzwickeder SC kam.

Würde Enis Delija denn die Mannschaft auch erneut als Kapitän auf das Feld führen? „Am liebsten wäre es mir, wenn ich es nicht machen müsste. Das würde nämlich bedeuten, dass Erdogan Lokman nicht spielen kann. Ich halte ihn für einen extrem geilen Kicker, bei dem ich mir wünsche, dass er dabei ist“, stellt Delija klar. Dennoch werde er sich nicht vor der Verantwortung drücken. „Ich habe die Binde in den letzten Jahren auch schon ab und an mal während eines Spiels übernommen“, erinnert er sich.

Lüner SV fährt zum DSC Wanne-Eickel

Sonntag geht es also für die Löwen in die Vollen. Anstoß in Wanne-Eickel in der Mondpalast Arena ist um 15 Uhr. Mit einem Sieg könnte der Lüner SV bis auf drei Punkte an den DSC heranrücken.