Sechs-Tore-Kracher zwischen Wacker und Lüner SV Platzverweis und Ausgleich kurz vor Schluss

SV Lünen knüpft Wacker Obercastrop Remis ab: Ausgleich tief in der Nachspielzeit
Lesezeit

Eine Punkteteilung in der Fußball-Westfalenliga 2, die am Ende wohl niemand so recht einordnen konnte: Zwar rettete der abstiegsbedrohte Lüner SV tief in der Nachspielzeit (90. +4) ein 3:3 (1:1) gegen den Aufstiegsaspiranten SV Wacker Obercastrop, doch die Gefühlslage blieb gemischt.

Lüner SV geht in Führung

LSV-Coach Bülent Kara sprach von einer „gefühlten Niederlage“, während Wacker-Trainer Zouhair Allali den Punkt trotz des späten Gegentors nicht als Rückschlag empfand: „Wir sind weiterhin in unserer Serie. Der Lüner SV hat sich ein bisschen was zusammengekauft und wird mit diesem Kader noch einige Mannschaften ärgern.“

Und weiter: „Vielleicht haben sie uns heute geärgert, vielleicht aber auch nicht – geschlagen haben sie uns jedenfalls nicht. Wir haben sicherlich nicht unbedingt unser bestes Spiel heute gemacht, aber bei uns fehlten auch Spieler, wo man dann in der Breite vielleicht nochmal Geschwindigkeit und Power reinbringen kann.“

Die Gäste aus Lünen starteten furios: Erst scheiterten sie am Pfosten, dann brachte Dario Biancardi (5.) seine Mannschaft früh in Führung. Wacker hingegen fand nur schwer ins Spiel, da der LSV defensiv kompakt stand. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang den Hausherren ein starker Angriff – mit Folgen.

Wacker Obercastrop gleicht vor der Pause aus

Lünens Torwart Alexander Rothmann eilte überhastet aus dem Tor, obwohl es nicht unbedingt nötig gewesen wäre, und brachte Niklas Malchrowitz zu Fall. Brightney Igbinadolor verwandelte den fälligen Elfmeter sicher (45. +3) zum 1:1-Pausenstand.

Nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild: Lünen spielte mutig weiter und ging durch Enis Ulusoy erneut in Führung (59.). Doch die Antwort von Wacker ließ nicht lange auf sich warten: Jonas Pöhlker fasste sich aus 20 Metern ein Herz und traf keine zwei Minuten sehenswert zum 2:2-Ausgleich (61.).

LSV-Coach Bülent Kara hat Hände hinter dem Rücken
LSV-Coach Bülent Kara war trotz des späten Ausgleichs nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. © VOLKER ENGEL

Wenig später folgte dann der große Auftritt von Wacker-Stürmer Martin Kapitza. Kaum eingewechselt, nutzte er einen fatalen Fehler im Lüner Spielaufbau eiskalt aus und brachte seine Mannschaft mit seiner ersten Aktion in Führung (68.) – und hätte zum Helden des Spiels werden können.

Später Ausgleich des Lüner SV

Doch Lünen gab sich nicht geschlagen, warf in der Schlussphase alles nach vorne und wurde dafür schließlich belohnt: Nach zahlreichen langen Bällen war es Mateus Cardoniz, der per Kopf den späten 3:3-Ausgleich erzielte (90. +4). Kurz darauf sah der Lüner Damasy Daniel noch die Gelb-Rote Karte (90. +6).

LSV-Trainer Kara war trotz des Last-Minute-Treffers nicht ganz zufrieden: „Wir haben Wacker die drei Tore heute praktisch geschenkt. Daran müssen wir arbeiten.“ Dennoch lobte er sein Team: „Die Jungs haben Moral gezeigt und wir werden weiterkämpfen.“

Zum Thema

Westfalenliga 2: Wacker Obercastrop - Lüner SV 3:3 (1:1)

Wacker: Wientzek; Gerding, Pöhlker (75. Pogrzeba), Shala (87. Koc), Igbinadolor (68. Kapitza), Steinrötter, Großkreutz, Ucles Martinez, Sosa, Malchrowitz, Can (30. Zentler/82. Tairech).

LSV: Rothkamm; Daniel (79. Czanercki), Ulusoy (62. Sekulic), Delija, Erdogan, Diallo, Putzig, Biancardi (84. Yesilmen), Malcherek, Ablak (84. Wiemer), Cardoniz

Tore: 0:1 (5.), 1:1 (45.+3/FE) Igbinadolor , 1:2 (59.), 2:2 (61.) Pöhlker, 3:2 (69.) Kapitza, 3:3 (90.+4).

Zuschauer: 350.

Bes. Vorkommn.: Gelb-Rot (90.+4) gegen Lüner SV.