Noch immer steht der TuS Sythen in der Kreisliga A1 nur drei Punkte vor einem Abstiegsplatz – kein Wunder nach der missratenen Hinrunde. Doch gerade mit den beiden vergangenen Spielen (5:0-Sieg gegen TuS Gahlen und 6:1-Erfolg beim SV Dorsten-Hardt II) machte die Mannschaft deutlich, dass mehr in ihr steckt und die Chancen auf den Klassenverbleib wohl gar nicht so schlecht stehen.
Manche Spieler sind dabei die offensichtlichen Protagonisten: Offensiv-Routinier und Co-Trainer Tobias Becker etwa, dem in Dorsten gleich sein zweiter Dreierpack hintereinander gelang. Oder Lukas Wemhoff, der nach langer Verletzungspause in der Hinrunde längst wieder unverzichtbar ist und der beim jüngsten Auswärtssieg doppelt traf.
Philipp Nowak möchte häufiger treffen
Sowohl Becker als auch Chefcoach Dennis Schulz erwähnten zuletzt aber auch einen anderen Spieler explizit positiv, den vielleicht nicht alle sofort auf dem Zettel haben. Philipp Nowak traf einmal gegen Gahlen und brachte sich beim SV Dorsten-Hardt II nach seiner Einwechslung direkt positiv ein.
Beim Stand von 2:1 kam er in der 61. Minute aufs Feld, elf Minuten später stand es 6:1. Und obwohl Nowak selbst kein Tor erzielte, war er doch von Anfang an mittendrin in Sythens überragender Phase.
„Direkt in meiner ersten Situation war ich mitten im Gewusel drin. Luca Dunkhorst hat mich da fast abgeschossen“, erzählt der 22-Jährige mit einem Lachen. „So kommt der Ball aber nochmal zu ihm zurück, er legt quer auf Tobi, der das 3:1 macht. Das hat uns natürlich sofort Sicherheit gegeben.“
Später habe er dann auch selbst noch eine Vorlage zu einem Sythener Treffer gegeben und war dementsprechend auch ohne eigenes Tor zufrieden mit seinem Arbeitstag. „Ich war ja ein bisschen angeschlagen und saß deshalb zuerst auf der Bank. Es war aber klar, dass 30 Minuten auf jeden Fall gehen“, sagt Nowak.

Sein Treffer in der Vorwoche gegen Gahlen war erst der zweite in der laufenden Saison für den schnellen 22-Jährigen, der 2023 vom VfB Hüls zum TuS Sythen kam. Zuvor war er nur beim 7:1 bei RW Deuten II Anfang Oktober erfolgreich gewesen.
„Natürlich spiele ich offensiv und will mehr Tore schießen. Deshalb ist nach dem Treffer gegen Gahlen schon eine kleine Last abgefallen bei mir. Ich hatte davor auch oft nicht das nötige Glück“, gibt Nowak zu, fügt aber auch eine altbekannte Weisheit an: „Am Ende ist es egal, wer die Tore macht, solange wir das Spiel gewinnen.“
TuS Sythen empfängt GW Barkenberg
Dass das in den vergangenen Partien vor allem Tobias Becker war, überrascht Nowak nicht. „Wenn Tobi einmal im Spiel drin ist, kriegt man ihn so schnell nicht mehr raus“, sagt er und lacht. „Von seiner höherklassigen Erfahrung profitieren wir auf jeden Fall sehr. Wir haben aber insgesamt offensiv in den vergangenen Wochen unsere Stabilität gefunden.“
Diese könnte auch im kommenden Duell mit GW Barkenberg (16. März, 15 Uhr) wieder entscheidend werden. Die Grün-Weißen stehen auf dem drittletzten Tabellenplatz und ließen nach mehreren Niederlagen zuletzt mit einem 8:0-Sieg gegen die SG Borken aufhorchen.
„Wie gegen Dorsten-Hardt ist das natürlich in unserer Situation ein Spiel, das du gewinnen musst“, weiß Nowak. „Ich bin gespannt, wie die Woche bis dahin läuft.“
Dass es aber bis zum Saisonende nicht nur Kantersiege für den TuS Sythen geben wird, steht ebenfalls außer Frage. In vielen Spielen wird es wohl auch über den Kampf gehen müssen.
„Das wäre vielleicht nochmal ein nächster Schritt für uns, auch in einem wirklich engen Spiel etwas mitzunehmen. Zuletzt waren wir in Flaesheim nah dran“, blickt Nowak zurück, der aber auch klarstellt: „Ich gewinne schon lieber sicher als sehr knapp. Am Ende zählen aber einfach die Punkte.“