Grundsätzlich, stellt Sebastian Amendt fest, „sollte man sich alles gut überlegen“. Die Entscheidung, den Trainerposten beim TuS Haltern am See als Nachfolger des entlassenen Alexander Zerche zu übernehmen, fiel ihm aber leicht. „Es ging relativ schnell, weil ich direkt gemerkt habe, dass die Mannschaft die Idee unterstützt“, sagt der 40-Jährige.
Einen Großteil der Mannschaft kennt er ohnehin schon, einige hat er auch bereits trainiert. Ebenfalls von Vorteil: „Ich kenne den Verein, die Leute und die Strukturen und weiß, worauf ich mich einlasse.“ Schon in wenigen Wochen geht es los, am 29. Juni startet der TuS nach dem Abstieg aus der Westfalenliga 1 in die Vorbereitung.
Die Mannschaft kennt sich, hat aber Erfahrung verloren
Amendt freut sich auf die neue Herausforderung und die Zusammenarbeit mit der Mannschaft – die sich scheinbar auch schon auf ihn freut. „Es ist schön, zu wissen, dass so eine Truppe hinter dir steht“, sagt er.
Sein neues Team sieht er bereits gut aufgestellt. Der ein oder andere Spieler, stellt er fest, würde der Mannschaft zwar noch guttun. Aber der TuS habe einen spannenden Kader mit einer recht homogenen Altersstruktur. „Klar ist aber: Es fehlen aktuell so ein bisschen die älteren Spieler.“

Die Seestädter haben eine ziemlich junge Mannschaft, mehrere ältere Spieler wie unter anderem Patrick Brinkert haben aufgehört. „Auf der anderen Seite haben wir aber trotzdem Spieler, die schon recht erfahren sind und mit Mitte oder Ende 20 bereits einiges erlebt haben.“
Ein Vorteil sei das bereits bestehende Gerüst: „Die Mannschaft kennt sich gut, hat einiges durchlebt und bekommt jetzt noch frischen Wind unter anderem durch die U19-Leute.“ Vier Spieler kommen aus der eigenen A-Jugend. Die Anbindung zu den Junioren soll auch in Zukunft ein großer Schwerpunkt der Arbeit von Sebastian Amendt sein, wie er erklärt.
Amendt und Elbers beim TuS Haltern? „Das könnte gut klappen“
Überraschend ist das nicht. Immerhin war er zuletzt als „Leiter Seestadtschmiede“ beim TuS tätig. Die Aufgaben im Jugendbereich müssen nun anders verteilt werden. Der Ex-Coach des FC Kray möchte aber auch weiterhin mit seiner Erfahrung in diesem Bereich weiterhelfen. „Ich bin keiner, der dann einfach weg ist“, sagt er.
Was zukünftig aber wohl wegfallen wird, sind Einsätze in der zweiten Mannschaft des TuS Haltern am See. Da half er in den vergangenen Jahren immer wieder mal aus, wurde in der Landesliga-Saison 2021/22 im Laufe der Spielzeit quasi zum Spielertrainer und kam am Ende sogar auf 16 Einsätze. Zuletzt in der Kreisliga A waren es immerhin auch noch fünf.

2021/22, betont er, war er eigentlich aber kein Spielertrainer. „Das ergab sich aber so“, erinnert er sich. Nun ist die Sache klar: „Ich bin zwar verrückt genug, da immer noch mal auszuhelfen, aber jetzt wird das natürlich schwierig.“ Der Fokus, so sollte es logischerweise auch sein, liegt voll und ganz auf der ersten Mannschaft.
In der, so Sebastian Amendts erster Eindruck, „haben alle richtig Lust auf die Aufgabe und darauf, die schwierigen Jahre hinter sich zu lassen“. Nach zwei sportlichen Abstiegen in den vergangenen drei Saisons soll nun eine Spielzeit ohne Negativerlebnisse her. „Wir wollen einfach eine ganze Saison als Gruppe richtig gut zusammenspielen können. Wir sind jetzt in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass wir uns stabilisieren.“
Helfen soll dabei auch Peter Elbers, der vor wenigen Wochen als Spieler verabschiedet wurde, nun aber als neuer Co-Trainer vorgestellt wurde. „Wir haben beide kurz darüber nachgedacht und waren uns einig, dass das gut klappen könnte“, sagt der Cheftrainer. „Das hat sich jetzt schon bestätigt. Er ist sehr engagiert und total motiviert. Wir wollen beide sehr detailliert arbeiten und uns gut ergänzen.“