Zehn Jahre nach seinem ersten Abgang gehen Sebastian Amendt und der Essener Landesligist FC Kray erneut getrennte Wege. 2014 hatte der Halterner den Verein erstmals verlassen, geht nun ein zweites Mal – fast genau ein Jahr nach seiner Vorstellung als Trainer.
Der 40-Jährige, der in der Vergangenheit die Reserve des TuS Haltern am See trainiert hat und danach im Verein zum „Leiter Talentschmiede“ wurde, übernahm am 6. April 2023 beim damals abstiegsbedrohten Oberligisten für den plötzlich zum TuS Bövinghausen gewechselten Christian Knappmann.
Der Kontakt damals entstand über den Essener Vorsitzenden Christoph Klöpper, mit dem Amendt in der Saison 2013/14 die erste Mannschaft gecoacht und mit dem er auch schon zuvor gearbeitet hatte. Klöpper erklärte nun gegenüber der WAZ: „Es ist natürlich für uns alle ein bisschen enttäuschend und es war nicht der Wunsch, dass das jetzt auseinandergeht.“
Gemeinsam seien sie aber zu dem Entschluss gekommen, „dass die Entwicklung leider ein bisschen problematisch ist. Basti (Sebastian Amendt, Anm. d. Red.) hat das auch genauso gesehen. Das ist ja so ein bisschen der Klassiker im Fußball, wenn sich auf einmal etwas in eine falsche Richtung entwickelt.“
Über 20 Trainerwechsel beim FC Kray seit 2014
Nach der Hinrunde sah alles noch gut aus. Nach einem großen Umbruch im Sommer infolge des Abstiegs stand der FC Kray in der Winterpause auf dem vierten Platz, war in Schlagdistanz zu den Spitzenteams. Der Aufstieg, hatte Sebastian Amendt im Januar im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt, sei nicht das groß verkündete Ziel. Zumindest oben mitzuspielen aber schon.
Die Rückrunde lief bislang aber ganz anders als erhofft: Aus den ersten acht Landesliga-Spielen in diesem Jahr verbuchte der FC Kray nur fünf Punkte. „Niemand hätte gewusst, wie es in den nächsten Spielen weitergegangen wäre und so wäre es schwierig geworden, in die neue Saison zu gehen“, so der Sportliche Leiter Dennis Blasczyk gegenüber der WAZ.
Die Essener stehen nur noch auf Rang elf, haben noch sieben Punkte Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz in der Landesliga 2 des niederrheinischen Fußballverbandes. Der Impuls für eine Veränderung sei derweil nicht eindeutig von einer Seite aus gekommen, so Christoph Klöpper. Sebastian Amendt selbst sei auch nicht mehr zufrieden gewesen, die Mannschaft habe sich außerdem nach einer Veränderung gesehnt.
Der Sportliche Leiter hat nach der Trennung nur Positives über den Halterner Übungsleiter zu sagen: Er sei menschlich ein feiner Kerl und habe „eine gewisse Ruhe in den Verein gebracht“, sagt Dennis Blasczyk. In einen Verein, der seit Amendts erstem Abgang im Jahr 2014 über 20 Trainerwechsel erlebt hat.