„Hat sich blöd angefühlt“ Hingst erklärt Rückzieher nach TuS-Zusage - neuer Verein steht fest

„Hat sich blöd angefühlt“: Pascal Hingst erklärt Rückzieher nach Zusage an den TuS Haltern
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Er sollte einer der neuen Anführer werden, doch nun kommt er doch nicht: Der Dorstener Pascal Hingst wird den TuS Haltern am See nicht zur neuen Saison verstärken, wie der Verein vor gut einer Woche bekannt gegeben hat. „Er hatte unter anderen Rahmenbedingungen zugesagt“, stellte Tim Abendroth fest und zeigte Verständnis für die Entscheidung des Mittelfeldspielers, der von Trainer Alexander Zerche geholt worden war.

„Die ganze Kommunikation lief über Alex“, erzählt Hingst, der den Mitte Juni entlassenen TuS-Trainer aus gemeinsamen Zeiten in Rheine kennt, als sie noch Mitspieler waren. Als er gehört hatte, dass Zerche nach Dorsten-Lembeck gezogen ist, lebte der Kontakt wieder auf – und der Trainer begann, an seinem ehemaligen Teamkollegen zu baggern.

Alexander Zerche überzeugte Pascal Hingst

„Er meinte, ich soll nach Haltern kommen. Ich habe mich aber sehr schwer getan“, verrät Hingst, der Bezirksligist BV Rentfort in den vergangenen Jahren als Kapitän angeführt hat. Erst Anfang Mai fiel die Entscheidung zugunsten des TuS. Die Entscheidung, Rentfort zu verlassen, habe viel Überwindung gekostet. „Weil ich mich da sehr wohlgefühlt habe.“

Die Chance, noch mal höher zu spielen, war aber gleichzeitig auch verlockend. „Irgendwann hatte mich Alex dann so weit“, erzählt er. „Und ich dachte mir, für die Westfalenliga würde sich der Aufwand bis nach Haltern auch lohnen.“ Für die Landesliga hingegen nicht unbedingt, da habe es auch Alternativen gegeben, die mit weniger Fahrerei verbunden gewesen wären.

Sein erster und gleichzeitig auch letzter Einsatz im TuS-Trikot: Pascal Hingst, hier bei seiner Vorstellung, kommt doch nicht nach Haltern.
Sein erster und gleichzeitig auch letzter Einsatz im TuS-Trikot: Pascal Hingst, hier bei seiner Vorstellung, kommt doch nicht nach Haltern. © Leon Koch

„Alex hat mich aber so von seiner Idee überzeugt, dass ich gesagt habe, ich komme auch bei einem Abstieg in die Landesliga.“ Das war dann auch der Fall, am 26. Mai, dem letzten Spieltag der Saison 2023/24, stieg der TuS aus der Westfalenliga ab.

Gut zwei Wochen später folgte die Trennung vom erst im Winter gekommenen Zerche. „Das kam sehr überraschend für mich“, sagt Pascal Hingst, der bis auf seinen ehemaligen Teamkollegen niemanden in Haltern gekannt hätte. Das und der, wie er sagt, doppelt so hohe Aufwand für Landesliga-Fußball, sprachen am Ende gegen einen Wechsel trotz Zusage.

Pascal Hingst wechselt zu RW Deuten

„Das ist sehr unglücklich gelaufen“, stellt der 28-Jährige fest und fährt fort: „Für die Westfalenliga hätte ich es trotzdem gemacht, das wäre das Argument gewesen, dass andere Vereine, die angefragt hatten, nicht bieten konnten.“ Der TuS letztendlich aber auch nicht. „Durch die Gesamtkonstellation habe ich dann gesagt, dass ich mich nicht in Haltern sehe.“

Einfach fiel ihm die Entscheidung aber trotzdem nicht. „Natürlich hat sich das für mich blöd angefühlt. Ich bin eigentlich niemand, der sein Wort bricht, und es war auch meine Sorge, dass man mir daraus dann einen Strick drehen könnte.“ Beim zukünftigen Landesligisten stieß er aber auf Verständnis. Sowohl bei Tim Abendroth als auch bei einigen Spielern, mit denen er sich unterhalten hatte.

Wie es für ihn weitergeht, ist derweil schon entschieden: Pascal Hingst wechselt zu RW Deuten. Das gab der Verein nun bekannt. „Pascal ist technisch versiert, laufstark und verfügt über ein gutes Stellungsspiel. Er ist ein sehr ambitionierter Spieler mit ausgezeichneter Spielübersicht und brennt darauf, in der Landesliga eine neue Herausforderung anzunehmen. Wir sind überzeugt, dass Pascal sowohl auf als auch neben dem Platz eine Bereicherung sein wird“, so Mathias Deckers, Sportlicher Leiter der Rot-Weißen, die wahrscheinlich in der gleichen Landesliga-Staffel wie der TuS spielen werden.

RW Deuten statt TuS Haltern: Pascal Hingst spielt zukünftig in Dorsten.
RW Deuten statt TuS Haltern: Pascal Hingst spielt zukünftig in Dorsten. © Verein