Der TuS Haltern am See möchte seine Vereinsstrategie, genannt „Bilbao-Konzept“, konsequenter umsetzen.

© Leon Koch

Bilbao-Konzept: Jetzt muss der TuS Haltern abliefern - aber nicht auf dem Platz

rnMeinung

Der TuS Haltern und Tim Eibold haben sich getrennt, der Verein kündigt eine konsequentere Umsetzung des Bilbao-Konzepts an. Nun müssen die Verantwortlichen liefern. Ein Kommentar.

Haltern

, 14.03.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Fast zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass der TuS Haltern am See den Total-Umbruch eingeleitet und das sogenannte „Bilbao-Konzept“ vorgestellt hat. Es folgte eine komplette Veränderung der Vereinsstrategie, ein Trainerwechsel, ein freiwilliger Abstieg zurück in die Oberliga und ein vollständige Veränderung des Kaders - und nun?

Mit Nick Schorn war der TuS im vergangenen Sommer mit nur noch einem Spieler aus dem Regionalliga-Kader der Saison 2019/20 in die aktuell laufende Spielzeit gestartet. Mittlerweile ist auch der Mittelfeldspieler weg. Verlassen hat nun auch Tim Eibold den Verein. Der Vertrag mit dem Leiter Seniorenfußball wurde aufgelöst und dabei wurde auch verkündet, die Vereinsstrategie noch konsequenter umsetzen zu wollen.

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Bedeutet: Noch mehr Halterner sollen im Kader stehen - wobei „noch mehr“ vielleicht sogar die falsche Wortwahl ist. Denn die selbstauferlegte „Bilbao-Quote“ von 75 Prozent erreichte der TuS an Spieltagen normalerweise nur im Landesliga-, nicht aber im Oberliga-Team.

Mehr Halterner und Identifikationsfiguren = mehr Zuschauer

Das kam auch bei vielen Halternern nicht unbedingt gut an. Zu groß wurde zuvor angekündigt, wieder mehr auf Spieler aus der Seestadt oder mit einer Verbindung zu ihr zu setzen. Nun muss der TuS Haltern am See liefern - sportlicher Erfolg sollte dabei erst mal nicht an erster Stelle stehen.

Vielmehr muss es nun darum gehen, den großen Worten auch Taten folgen zu lassen und auf Identifikationsfiguren zu setzen. Ob das auf Dauer in der Oberliga funktioniert, hat Tim Eibold stark angezweifelt - der Markt an Halternern ist eben stark begrenzt. Das Konzept an sich hat er aber nicht angezweifelt.

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Dann eben zukünftig wieder etwas tiefer spielen, aber dafür mit Halternern, die auch wieder ein paar Zuschauer mehr in die Stauseekampfbahn holen. Dafür muss der TuS jedoch, wie schon erwähnt, nun abseits des Platzes abliefern - mit Neuzugängen, die nicht aus Herne, Essen oder Bochum, sondern aus Haltern kommen, und mit den richtigen Verlängerungen. Denn ein Halterner Grundgerüst gibt es auch jetzt schon beim TuS.