Nach dem bitteren 0:1 gegen den TuS Velen hat der SV Lippramsdorf sich gegen Schlusslicht TuS Haltern am See II keine Blöße gegeben und souverän mit 3:0 gewonnen. Einzig die Chancenverwertung wurde hinterher bemängelt. Unter anderem traf der LSV, aktuell Sechster der Kreisliga A1, mehrmals den Pfosten.
Der eine Alu-Treffer ging auf das Konto des eingewechselten Henrik Kleinefeld, der sich erneut bereit erklärte, auszuhelfen, obwohl er im Sommer eigentlich aufgehört hat. „Respekt an Henrik, dass er uns wieder geholfen hat – und das ohne Training“, sagt Trainer Sven Kmetsch. Dass der Stürmer auf der Bank saß, war der immer wieder angespannten Personalsituation zu verdanken.
Immerhin: Christian Drees, der ebenfalls einmal den Pfosten traf, ist nach langer Verletzungspause, er hatte sich am letzten Spieltag der Saison 2021/22 schwer verletzt, wieder dabei. Nach einem ersten Einsatz in der zweiten Mannschaft, wo ihm direkt ein Doppelpack gelang, stand er eine Woche später auch gegen den TuS II in der Startelf.
Sebastian Arentz fehlte Lippramsdorf gegen den TuS Haltern
„Er ist derjenige, der die Zeichen gibt, wie er sich fühlt“, so Kmetsch. Ursprünglich sei der Plan gewesen, dass der Mittelfeldspieler sein Comeback – sofern es keine Rückschläge geben würde – im Derby feiern würde. Am Ende stand er schon eine Woche früher wieder in einem Spiel auf dem Platz.
„Wir sind froh, dass er wieder da ist. So ein Spieler tut jeder Mannschaft gut“, lobt der LSV-Coach. „Er spricht viel und kann die Jungs auf dem Platz auch führen.“

Lautstark, aber weiter hinten positioniert, kann auch Sebastian Arentz sein. Der im Sommer vom ETuS Haltern zurückgekehrte Torwart hat die Position zwischen den Pfosten von Marvin Niehaus, der die Fußballschuhe wie Henrik Kleinefeld und auch Robin Joemann an den Nagel gehangen hat, übernommen.
Gegen den TuS stand er aber nicht auf dem Platz. Eine Verletzung aus dem vorherigen Spiel verhinderte das, die Kapsel eines Fingers ist lädiert. Für einen Torwart deutlich unangenehmer als für einen Feldspieler. „Zur Not, also wenn wir niemanden sonst gehabt hätten, hätte er sich wohl ins Tor stellen können.“
Talente sollen beim SV Lippramsdorf behutsam aufgebaut werden
Der Fall trat aber nicht ein. Niklas Schlüter stand im Derby im Tor und auf der Bank nahm noch Jan Korte Platz. Letzterer habe längere Zeit nicht viel dabei sein können. „Jetzt kann er aber auch wieder mehr trainieren“, freut sich Sven Kmetsch, der entspannt in die Partie ging. „Mit den beiden mache ich mir gar keine Sorgen.“
Positiv blickt er auch auf die jungen Talente, die seit dieser Saison in den Seniorenfußball hineinschnuppern. Leonard Lödding stand schon mehrmals in der Startelf, mit Jannick Kuckuck und Nando Sven Lopez Kmetsch sammelten auch weitere Spieler der JSG, die gemeinsam mit dem ETuS Haltern betrieben wird, erste Spielpraxis im Herrenfußball.
„Sie machen das schon ordentlich“, sagt Lippramsdorfs Trainer. „Wir werden versuchen, die Jungs nach und nach heranzuführen.“ Wenn die personelle Lage nicht allzu gut ist, sollen sie schon an Spieltagen dabei sein – so war die Absprache vor der Saison. Sven Kmetsch mahnt aber auch zu Geduld: „Wir dürfen nicht vergessen, dass sie auch noch bei der A-Jugend trainieren und spielen sollen.“
SV Lippramsdorf gewinnt das Derby: Die schönsten Bilder vom 3:0-Sieg gegen den TuS Haltern II
„So wie es gelaufen ist, ist das mehr als schade“: Josef Ovelhey über seinen Rücktritt in Merfeld
„Das wäre Quatsch gewesen“: Flaesheims Top-Joker über die Basis des Erfolgs und Platz eins