Marc Bresser (l.) wurde beim Spiel gegen den FC 96 Recklinghausen III angespuckt, ließ sich aber nicht provozieren.

© Michael Kösters (Archiv)

„Spiel Fußball, du Bastard“: Hullerner bleibt trotz Beleidigung und Spuckattacke ruhig

rnFußball: Kreisliga C

Die Partie zwischen dem FC 96 Recklinghausen III und Hullern hätte schon früher eskalieren können: Ein Gäste-Spieler wurde bespuckt und beleidigt. Dass er ruhig blieb, hatte mehrere Gründe.

Hullern

, 01.12.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Spieler des FC 96 Recklinghausen III sorgte gegen den SV Hullern für einen Eklat in der Kreisliga C3, als er dem Schiedsrichter ins Gesicht spuckte und so für einen Abbruch der Partie sorgte. Zuvor hatte er schon einmal gespuckt, da war Hullerns Marc Bresser (21) sein Opfer. Der Mittelfeldspieler ließ sich davon aber nicht provozieren - und erzählt nun, was zehn Minuten vor dem Abbruch genau passiert war und warum er so ruhig bei der widerlichen Attacke blieb.

Hätte der Schiedsrichter die Aktion gesehen, der Spieler der Recklinghäuser wäre wohl schon früher vom Platz geflogen statt erst in Minute 85 wegen seiner zweiten Gelben Karte: Nach rund 75 Minuten hatte er den am Boden liegenden Marc Bresser bespuckt.

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Zuvor habe der Recklinghäuser ihm noch „Spiel Fußball, du kleiner Bastard“ an den Kopf geworfen, erzählt der Hullerner, der da nach einem harten Einsteigen schon am Boden lag. Der Aufprall auf der harten Asche kurz vor der Spuckattacke war dann auch ein Grund, warum die Situation nicht weiter eskaliert. Zu abgelenkt sei er in dem Moment vom Schmerz in Arm und Bein gewesen, so Bresser.

„Wir führen 3:0, warum soll ich jetzt eine Karte riskieren?“

Als er dann bespuckt wurde, habe er zudem gar nicht gewusst, wie er reagieren soll. „Ich kann mir schon vorstellen, dass ich da normalerweise auch anders reagiert hätte“, gesteht der 21-Jährige. „Aber das Spiel war sowieso schon hitzig und ich wollte kein Fass aufmachen.“

Chris Meyer sei dann auch schnell dazugekommen und habe ihn direkt zur Seite gezogen, als er wieder stand. „Ich dachte mir dann: Wir führen 3:0, warum soll ich jetzt eine Karte riskieren?“ Denn Bresser fehlt nur noch eine Verwarnung für eine Gelb-Sperre. Die wollte er nicht wegen so einer Aktion riskieren.

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Provoziert wurden die Hullerner allerdings auch schon vorher durch mehrere Aktionen der Gastgeber, hieß es bereits von mehreren Beteiligten. Allein Marc Bresser wurde laut eigener Aussage bei Dribblingversuchen „auf der Asche bestimmt sechs, sieben Mal weggeholzt“. Mit Derartigem hatten die Gäste aus Haltern aber schon vorab gerechnet, wie er erzählt.

„Wir wussten von Anfang an, wie wir in das Spiel gehen müssen.“ Dass sich weder er noch seine Teamkollegen auf die Gangart der Recklinghäuser einließen, beweist auch ein Blick auf den Spielbericht: keine einzige Karte hatten die Hullerner, die zu Saisonbeginn noch einige Karte mehr gesammelt hatten, gesehen. „Wir entwickeln uns, sind schlauer geworden und haben dazugelernt“, sagt Bresser.

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