
Auf dem Halterner Stausee fand am vergangenen Wochenende der Sparda Bank Cup statt. © Horst Lehr
Sparda Bank Cup 2022: Traditionsregatta auf dem Halterner Stausee - ein Boot gewinnt drei Rennen
Segeln
Am vergangenen Wochenende (6. und 7. August) fand auf dem Halterner Stausee wieder der Spard Bank Cup statt. Die Segler lieferten sich bei den Regatten wieder spannende Duelle.
Willy Dreckmann, der 1.Vorsitzende des SC Prinzensteg freute sich über mehr als 100 aktive Segler bei der zum 22. Mal ausgetragenen Halterner Traditionsregatta, dem „Sparda Bank Cup“, auf dem Halterner Stausee. Wettkampfleiter Heiko Prange konnte trotz zwischenzeitlicher Windpausen insgesamt drei Wettfahrten starten und auch in Wertung zu Ende bringen. Er sagte: “Am Sonntag lief es besser wie am Samstag. Da haben wir die Jollen zuerst starten lassen“.
Bei hochsommerlichem Wetter zählte die speziell für den Breitensport ausgelegte Regatta mit 63 teilnehmenden Booten erneut zu den größten Segelveranstaltungen in NRW. Gewertet wurde auch in diesem Jahr wieder nach dem Low Point Scoring im „Yardstick System“ das es erlaubt Boote verschiedener Bootklassen und unterschiedlicher Bauformen in einer Regatta untereinander fair zu bewerten.
Auf der Prahm (Plattform im See) überwachte der erfahrene Wettkampfleiter Prange zusammen mit seiner Crew aus Zeitnehmern und Beobachtern die Starts, gab die notwendigen Flaggensignale und erfasste alle Boote die in Wertung die Ziellinie überfuhren. Gesegelt wurde auf dem klassischen, olympischen Dreieckskurs mit drei zu umfahrenden Tonnen. Allerdings sorgten immer wieder aufkommende Flauten (Windlöcher) für teilweise kuriose Szenen auf dem Kurs.
Sparda Bank Cup mit spannenden Positionskämpfen
Schon beim Start der Wettfahrten konkurrierten die Crews um die vermeintlich besten Startplätze mit freiem Wind. Als dieser beim späteren Umrunden der ausgelegten Tonnen ausblieb, gab es statt spannender Positionskämpfe mit vielen seglerischen Highlights, zunächst einen Riesenstau an den Wendepunkten.

Wettkampfleiter Heiko Prange. © Horst Lehr
Lena Abendroth, die auch schon Erfahrungen in der Segelbundesliga gesammelt hat erklärt: “In solchen Situationen muss man absolute Ruhe im Boot bewahren. Jede Bewegung schadet dabei, und es gilt auch die Segel frühzeitig bauchig zu setzen um so auch den kleinsten Windhauch mitzunehmen.“ Sie war auf einem der schnellsten Boote im Feld, einer J-70 zusammen mit den „Prinzessinnen“ unterwegs.
Bei der zweiten Wettfahrt erlebte die reine Damencrew einen kuriosen Wettkampfverlauf. Sie hatten praktisch als einziges Boot noch etwas Wind bekommen und konnten, weil alle anderen Boote dahinter in einer Flaute standen, so die Ziellinie als Erste überqueren.
Auch die größeren Kielboote, die sonst unter vollen Segeln mit viel Speed über die Wellen preschen, lieferten sich diesmal Duelle in eher langsamerer Fahrt. Dabei kam es für diese Bootsklasse in besonderer Weise darauf an den wenigen Wind, aber auch die ständigen Winddreher bestmöglich zu nutzen.
„Hunter 707“ gewinnt alle drei Segel-Wettfahrten
Am Besten gelang das Jochen, Alexander und Melany Kniesburges auf ihrer Hunter 707. Sie segelten in allen drei Wettfahrten ganz nach vorn und gewannen so ihre Klasse. Melany sagte nach dem Zieleinlauf: “Die pralle Sonne war heute unser größter Feind, aber für plötzlich aufkommenden Wind blieben wir stets in Bereitschaft.“ Die Plätze zwei und drei belegten Jürgen Scholl mit Harald Beckmann sowie Jörg und Silke Brehmhorst.
Bei den kleineren Jollen siegte mit Fabian Schmitz der Jugendtrainer des Veranstaltervereins. Er lies dabei unter anderen auch seinen ebenfalls im Feld gestarteten Vater Mario locker hinter sich und sagte mit einem Lächeln im Gesicht zu ihm: “Du musst halt schneller werden.“ Auf die Plätze dieser Bootsklasse fuhren mit Tim Schilling (Universitäts-Segelclub Bochum) und Annika Korn vom Segelverein Speichersee Emsland zwei auswärtige Boote.
Über ein sehr spezielles Missgeschick ärgerte sich Jonas Abendroth (SCPS). Er hatte wegen dem Stau der vielen Kielboote um ihn herum die Flagge für seinem Frühstart einfach nicht gesehen. So fuhr er weiter ohne den eigentlich notwendigen Startvorgang zu wiederholen und wurde von der Wettkampfleitung aus der Wertung genommen.
Youngster Sebastian Steinmetz zeigt beeindruckende Leistung
Mit im Rennen waren auch insgesamt 3 Jugendliche „Prinzen“ in der Wettkampfklasse der „Optimisten“. Hier zeigte Sebastian Steinmetz als einer der jüngsten Sieger eine besondere Performance. Der erst zehnjährige Nachwuchssegler, der erst seit rund einem Jahr im Opti sitzt, fuhr in den Wettfahrten gleich zweimal auf P1 und einmal auf P2.

Segel-Youngster Sebastian Steinmetz bekommt hier die Urkunde für den ersten Platz überreicht. © Horst Lehr
Zusätzlich machte er im Rahmen der Regatta auch gleich noch seinen Jüngsten Segelschein. Er sagte nach der Siegerehrung stolz: „Für diesen Sieg habe ich im Vorfeld fleißig trainiert.“ Moritz Hassel und Mats Gernemann vervollständigten das „Prinzenpodium“.
Der Bocholter Yachtclub brachte mit zwei Booten vom Typ „RS Quest“ erstmalig eine neue Bootsklasse beim Sparda Bank Cup an den Start. Für ein besonderes Highlight im Livetiming und in der Nachbetrachtung sorgte der Halterner Vincent Weyland mit einem Drohnenvideo das in aller „Dramatik“ die vielen Stauszenen bei den Wenden an der Tonne zeigte. Er wollte eigentlich selber starten hatte sich aber kurz zuvor den Arm gebrochen und sich danach für diese besondere Art der Teilnahme entschieden.
Veranstalter des Sparda Bank Cup ziehen positives Fazti
Nach der der dritten Wettfahrt am Sonntag überreichte Dreckmann am Nachmittag den erfolgreichsten Seglern bei der Siegerehrung ihre Trophäen. Er zog am Ende trotz Hitze und zwischenzeitig fehlenden Winden ein positives Fazit der Veranstaltung. Er bedankte sich besonders für die umfangreiche Unterstützung der „Sparda-Bank West eG“ die seit nunmehr über 20 Jahren als Hauptsponsor die Regatta fördert und damit überhaupt erst möglich macht.
Durch die tatkräftige, ehrenamtliche Hilfe von rund 20 Vereinsmitglieder des Segelclub Prinzensteg und der DLRG Bootsstaffel, erlebten alle Teilnehmer ein tolles Regattawochenende, bei dem vor allem der Spaß am Segelsport im Vordergrund stand.
Seit Jahren freier Mitarbeiter der Redaktion Haltern am See. Er fotografiert und berichtet über das lokale Geschehen und betreut die Serie „Das Sportporträt“. Darüber hinaus berichtet er in Wort und Bild über aktuelle sportliche Großereignisse im Outdoorbereich , wie Reitturniere, Laufveranstaltungen, Radrennen und Kartsport.
