
© Jürgen Patzke
Nils Unger würde Lavesum „so gerne helfen“ - ambitioniertes Ziel nach OP
Fußball: Kreisliga B
Für Lavesums spielenden Co-Trainer Nils Unger ist die Saison beendet. In Kürze wird er operiert. Seine Verletzung ist derweil eine völlig neue Erfahrung für den Offensivspieler.
Es ist doch ein bisschen schlimmer, als ich gehofft hatte“, sagt Nils Unger, spielender Co-Trainer von BW Lavesum. Im Spiel gegen SW Beerlage (28. November) hatte er sich ohne Fremdeinwirkung schwer verletzt. Nun geht es für den 35-Jährigen unters Messer. Ein Ziel hat der beste Lavesumer Torschütze auch schon vor Augen - dass das ambitioniert ist, weiß er jedoch auch.
Am Dienstag, 21. Dezember, ist es soweit: Dann wird Unger am Knie operiert. Neben seinem vorderen Kreuzband im rechten Knie, das gegen Beerlage gerissen war, müssen die Ärzte auch an seinen Meniskus, der ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Der Lavesumer bezeichnet seine Verletzung als „ganz dumm“. Denn zugezogen hatte er sie sich komplett ohne Fremdeinwirkung. Als er sich auf dem Platz drehen wollte, bewegte sich nur ein Teil seines Körpers wie gewünscht - das Knie drehte sich nämlich nicht mit, da Unger mit seinem rechten Fuß im Kunstrasen hängen geblieben war.
„Mein Ziel ist es, die Vorbereitung zur neuen Saison mitzumachen“
„Ich hatte direkt gemerkt, da ist irgendwas“, erzählt er. Im ersten Moment wollte er aber weiterspielen. Dann ließ das Adrenalin nach. „Da habe ich dann sofort gemerkt, dass es nicht mehr geht.“ Sofort wurde sein Knie dick. Noch heute kann er es nicht knicken, unter anderem weil sich Wasser oberhalb des Knies angesammelt hat.
Schnell sei ihm klar gewesen, dass die Verletzung eine schlimmere ist. In der Notaufnahme konnte ihm am gleichen Tag aber noch keine Diagnose gegeben werden. Die kam dann allerdings wenig später mit der bitteren Erkenntnis: Die Saison ist für Nils Unger gelaufen.

Nils Unger (2.v.l.) ist mit vier Treffern der erfolgreichste Lavesumer Torschütze der laufenden Saison. Mehr Tore werden in dieser Spielzeit aber nicht mehr dazukommen. © Jürgen Patzke
Für den 35-Jährigen eine völlig neue Erfahrung. Denn für den Offensivspieler ist es die erste schwere Verletzung seiner Karriere. „Ich hatte gehofft, dass ich davon ganz verschont bleibe“, sagt er. Nun war es aber doch soweit.
„Mein Ziel ist es, die Vorbereitung zur neuen Saison mitzumachen“, so Unger. „Ich weiß auch, dass das sehr optimistisch ist, aber man muss sich ja Ziele setzen.“ Überstürzen will er jedoch auch nichts. „Ich denke jetzt von Schritt zu Schritt: Erst die Operation, dann erst mal die Physiotherapie.“
Nils Unger ist überzeugt, dass BW Lavesum die Klasse hält
Und nebenbei wird er sein Team dann auch weiterhin so gut wie möglich im Abstiegskampf unterstützen - nur eben nicht als Spieler. „Wir wollen das schlechte halbe Jahr aus den Köpfen der Spieler bekommen“, erklärt der Lavesumer, der weiß, dass für sein Team trotz einiger Rückschläge noch alles möglich ist.
„Die Chance auf den Klassenerhalt ist dicke da. Klar haben wir ein paar Spiele deutlich verloren, aber es gab auch viele Spiele, bei denen es ganz knapp war.“ Dass seine Mannschaft diese Partien in der Rückrunde dann auch mal gewinnen wird, davon ist er überzeugt.
An die Rolle als Zuschauer muss er sich aber dabei noch gewöhnen. Schon in den letzten Spielen nach seiner Verletzung war er dabei und „wollte so gerne helfen“, erzählt er. Das kann er aber auch von außen - nur eben anders als bis zu seinem Ausfall.
„Ich werde vermutlich am Anfang nicht bei jeder Trainingseinheit dabei sein können, aber die Spiele werde ich mir mit einer Kiste unterm Bein auf jeden Fall angucken“, sagt Nils Unger.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
