Lavesums Spieler kassierten gegen den SuS Hochmoor ein Gegentor nach dem anderen.

© Andreas Hofmann (Archiv)

Lavesums 0:12-Desaster war „eine Bankrotterklärung“ - doch eines macht Hoffnung

rnFußball: Kreisliga B

12 Tore hatte Lavesum gegen Hochmoor kassiert. 12 Gegentore, die die Verantwortlichen ratlos zurückließen. Wie geht es nun weiter beim B-Ligisten? Gibt es im Winter noch mal Verstärkungen?

Haltern

, 09.12.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das 0:12 gegen den SuS Hochmoor machte die Verantwortlichen von BW Lavesum erst mal sprachlos. Der B-Ligist hatte ohne jegliche Gegenwehr ein Gegentor nach dem anderen kassiert. Ralf Wollinski, Abteilungsleiter Fußball der Lavesumer, stellt sich schützend vor Trainer René Kownatka, nimmt die Spieler in die Pflicht und spricht über mögliche Winter-Verstärkungen.

Der vergangene Spieltag begann eigentlich richtig gut für die Blau-Weißen: Denn das erste Heimspiel des Tages hatte die zweite Mannschaft souverän mit 7:1 gewonnen. Bei der Partie danach fielen dann sogar noch mehr Tore - allerdings alle für den Gegner.

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Schon zur Halbzeit führte Hochmoor gegen Lavesums erste Mannschaft mit 7:0. „Ich weiß nicht, was da los ist“, sagt Ralf Wollinski. „Manchmal haben wir so Spiele wie die letzten beiden, in denen wir gut waren, aber verloren haben, und dann kommen wieder solche Spiele. Das war eine Bankrotterklärung.“

Ralf Wollinski: „Du kannst nicht immer den Trainer auswechseln“

Bezeichnend für den willenlosen Auftritt des B-Ligisten: Es gab nur eine einzige Gelbe Karte. „Wir haben auch kaum Zweikämpfe gewonnen“, so Wollinski weiter. Hochmoor habe seine Mannschaft schwindelig gespielt. „Die waren gallig, sind gerannt und haben auch mal geschrien - das alles kam von unserer Mannschaft nicht.“

Wie ein Kaninchen vor einer Schlange habe sich der Tabellenletzte gegen den Favoriten verhalten. Ein Rätsel für den Fußball-Abteilungsleiter: „Im Training läuft es, da sieht das immer viel besser aus.“ Die Schwankungen im Team seien derzeit einfach zu groß. „Manchmal sind sie gut drauf und eine Woche später passiert sowas wie gegen Hochmoor.“ Die Lavesumer Mannschaft sei derzeit einfach verunsichert.

Renè Kownatka steht seit einigen Monaten auch an der Seitenlinie der ersten Lavesumer Mannschaft.

Renè Kownatka steht seit einigen Monaten auch an der Seitenlinie der ersten Lavesumer Mannschaft. © Blanka Thieme-Dietel

Am Trainer liege es auf jeden Fall nicht, dass es noch immer nicht läuft. „Du kannst nicht immer den Trainer auswechseln“, sagt Wollinski. Erst im September hatten sich der damalige Coach Michael Ecker und die Blau-Weißen auf eine Trennung verständigt, nachdem der Saisonstart komplett schiefgegangen und in einem 0:8 gegen die SG Coesfeld 06 II gegipfelt war.

Nachfolger Renè Kownatka, der auch die zweite Mannschaft betreut, sei „eine Granate“ und gebe alles für den Verein und beide Teams. „Er beschäftigt sich 24/7 mit Lavesum“, erzählt Wollinski. Doch was ist dann das Problem?

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Für den Fußball-Abteilungsleiter ist das klar: die Einstellung stimmt einfach nicht immer. Die könne sich die erste Mannschaft derzeit von der zweiten Mannschaft ein wenig abgucken, sagt er weiter.

Ein Punkt könnte Lavesum reichen, um überm Strich zu überwintern

Doch auch die Personalsituation tut ihr Übriges. Schließlich fallen bei Lavesum einige wichtige und erfahrene Spieler wie Nils Unger oder Kapitän Simon Schlüter aus. Ludwig Pachtmann, der trotz seiner erst 24 Jahre zu den erfahreneren Akteuren im Kader zählt, fehlt ebenfalls seit dem ersten Spieltag aufgrund eines Kreuzbandrisses.

„Da brechen dir Leute weg, deren Ausfälle so nicht aufgefangen werden können.“ Die Juniorenspieler, die immer wieder ins kalte Wasser geworfen werden, seien einfach noch nicht so weit, um die Lücken vollumfänglich zu schließen. Das könne aber auch niemand von den jungen Fußballern verlangen.

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Wird BW Lavesum deshalb im Winter noch mal aktiv auf dem Transfermarkt? „Im Winter ist es schwierig“, weiß Ralf Wollinski. Zwar führe der Verein ein paar Gespräche, doch die Hoffnung auf Verstärkungen für die Rückrunde ist gering.

Hoffnung macht ihm aber dafür auch weiterhin die Tabellensituation. Denn in der Kreisliga B2 Ahaus/Coesfeld steigt nach derzeitigem Stand nur ein Team ab. Das wäre aktuell zwar Lavesum, doch der Tabellenvorletzte DJK Adler Buldern II hat ebenfalls nur sechs Punkte in 14 Spielen geholt.

Mit einem Punkt gegen DJK/VfL Billerbeck II am kommenden Spieltag könnte BW Lavesum wohl sogar noch vor der Winterpause den Abstiegsplatz verlassen. Denn Buldern II ist zu Gast beim ungeschlagenen Tabellenführer Arminia Appelhülsen.

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