„Ich wäre ein bisschen genervt“ Mecking will Platz im Tor des TuS Haltern nicht mehr abgeben

Maurice Mecking will seinen Platz im Halterner Tor nicht mehr abgeben
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Für den 19-jährigen Maurice Mecking vom TuS Haltern am See ging es am elften Spieltag der laufenden Westfalenliga-Saison plötzlich ganz schnell. Gegen den SC Peckeloh hatte Ubeyd Güzel, der bis dahin in jedem Ligaspiel im Tor stand, früh Rot gesehen. Mecking kam ins Spiel und feierte sein Debüt in der sechsthöchsten Spielklasse.

„Ich war recht entspannt, nervös war ich nicht“, erzählt der Rekener, der seit der U17 beim TuS spielt. „Aber natürlich kam das in gewisser Weise überraschend.“ 0:0 endete die Partie, auch Mecking hatte seinen Anteil daran, konnte sich nicht häufig auszeichnen, war aber in den gefährlichen Szenen voll da.

Güzel wurde später für ein Ligaspiel gesperrt, doch auch im Pokal wenige Tage nach dem Peckeloh-Spiel stand Mecking im Tor - genauso wie auch in allen Partien seitdem.

„Für mich war schnell klar, dass ich bleiben möchte“

„Ich hatte mich erst mal gefragt, wie es weitergeht. Natürlich habe ich gehofft, dass ich weiterhin spielen darf - wenn man einmal Blut geleckt hat, will man dranbleiben“, sagt der junge Keeper, der seinen Platz zwischen den Pfosten nun auch nicht wieder abgeben will. „Ich hoffe, dass ich im Tor bleibe“, so der Ex-Jugendspieler des SC Reken, der im Sommer aus der Halterner Jugend zu den Senioren befördert wurde.

„Für mich war schnell klar, dass ich bleiben möchte“, erzählt er. Schon im Winter habe es Gespräche mit dem damaligen Trainer Timo Ostdorf und dem damaligen Sportlichen Leiter Tim Eibold gegeben. „Da habe ich direkt gesagt, dass ich gerne bleiben würde.“

Gegen den SV Borussia Emsdetten blieb Maurice Mecking (blaues Trikot) seit seinem Debüt beim TuS Haltern am See zum dritten Mal in einem Pflichtspiel ohne Gegentor.
Gegen den SV Borussia Emsdetten vor rund einer Woche blieb Maurice Mecking (blaues Trikot) seit seinem Debüt beim TuS Haltern am See zum dritten Mal in einem Pflichtspiel ohne Gegentor. © Blanka Thieme-Dietel

Sein Mitspieler und Konkurrent um den Platz im Tor ist derweil schon etwas länger bei den Senioren dabei. Ubeyd Güzel kam 2019 aus der eigenen Jugend. „Das Verhältnis zu ihm ist gut“, sagt Maurice Mecking. Auch nach dem Wechsel im Tor sei das noch so. „Aber klar, das ist nicht einfach für ihn. Ich wäre ein bisschen genervt, wenn es andersherum wäre“, sagt er.

Dennoch gebe Güzel, der im Sommer nach einem halben Jahr bei Westfalia Herne nach Haltern zurückgekehrt war, weiterhin alles für die Mannschaft, deren Torwarttrainer Oliver Bautz derzeit ein wichtiger Faktor für die Entwicklung Meckings ist.

„Dann ist man auch mutiger“

„Er ist ein klasse Trainer, ich kann sehr viel von ihm mitnehmen - auch durch seine Erfahrung“, so der Keeper, der selbst weiß, dass er im Seniorenfußball noch ziemlich unerfahren ist. Verbessern möchte er sich aktuell vor allem in einem Bereich: „Ich möchte noch ein bisschen aggressiver nach vorne mitspielen“, erklärt er. Ist er bereits ein mitspielender Torwart? „Ich versuche es“, sagt der 19-Jährige schmunzelnd.

Oliver Bautz (v.) ist beim TuS Haltern am See für die Torhüter des Westfalenliga-Teams zuständig. „Ich kann viel von ihm mitnehmen“, sagt Maurice Mecking.
Oliver Bautz ist beim TuS Haltern am See für die Torhüter des Westfalenliga-Teams zuständig. „Ich kann viel von ihm mitnehmen“, sagt Maurice Mecking. © Jürgen Patzke

Sein Einstand ist ihm auf jeden Fall geglückt. Wie gegen den SC Peckeloh hielt er sein Tor auch im Kreispokal gegen A-Ligist VfB Waltrop und am vorletzten Spieltag gegen den SV Borussia Emsdetten sauber. In fünf Partien kassierte er bislang vier Tore - drei gegen Preußen Espelkamp und zuletzt eines beim 2:1-Sieg gegen GW Nottuln.

Letzterer Sieg war bereits der dritte im vierten Ligaspiel unter dem neuen Trainer Lukas Große-Puppendahl. Der TuS Haltern am See ist wieder in der Spur, steht mittlerweile auf Rang elf und hat sich ein Fünf-Punkte-Polster auf den ersten Nichtabstiegsplatz aufgebaut.

„Auch als es nicht so optimal lief, war die Stimmung noch gut. Jetzt ist sie natürlich nach wie vor gut“, so Mecking und fügt hinzu: „Nach Siegen ist sie natürlich noch mal besser.“ Doch was ist nun anders beim TuS Haltern am See?

„Wir fangen mehr an, Fußball zu spielen“, erklärt der Keeper und meint damit den Ansatz von Neu-Trainer Große-Puppendahl. Auch die Spielvorbereitung sei sehr gut unter dem USA-Rückkehrer. „Bei Timo war sie aber auch nicht schlecht“, betont er. Wichtig ist nun auch, dass nach den ersten Erfolgen das Selbstvertrauen zurückgekehrt ist. „Wenn der Stein einmal ins Rollen kommt, ist man auch mutiger“, so der Torhüter.

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