Daniel Lüger wird im Sommer den HSC Haltern-Sythen nach über acht Jahren verlassen und zum VfL Brambauer zurückkehren.

© Werner Schulte-Lünzum (Archiv)

Lüger wechselt in die Landesliga: „Da nützt einem die Erfahrung dann wenig“

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Daniel Lüger wechselt von Haltern nach Brambauer und in die Landesliga. Auch ein Karriereende stand im Raum. In der neuen Liga könnte ihm ein Umstand auch mal Probleme bereiten, vermutet er.

Haltern, Brambauer

, 28.04.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Nach über acht Jahren endet für Daniel Lüger (32) das Kapitel HSC Haltern-Sythen. Der Torhüter und Kapitän verlässt den Oberlisten und wechselt zum VfL Brambauer. Schon länger hatte sich ein Wechsel in den Lüner Raum angedeutet. Doch auch ein Karriereende stand zeitweise zur Debatte - nicht nur wegen der Corona-Pandemie.

„Eigentlich waren es nur drei Szenarien“, sagt Lüger über seine Gedankenspiele in den vergangenen Monaten: Als Back-Up beim HSC bleiben, komplett aufhören oder „aus freundschaftlicher Verbundenheit zu Brambauer gehen“. Er entschied sich für letzteres.

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„Ich wurde von denen oft genug gefragt“, sagt er mit einem Lachen. Vor allem Jan Richter, zweiter Vorsitzender und Spieler des VfL Brambauer, sei ein wichtiger Faktor gewesen.

Daniel Lüger: „Die Lust war einfach ein bisschen weg“

Die beiden spielten in der Vergangenheit lange zusammen, erst in der Jugend, später dann unter anderem auch beim HSC Haltern-Sythen. „Nur die letzten fünf Jahre haben sich unsere Wege ein bisschen getrennt“, sagt der Torhüter, für den aber immer klar war, „dass wir irgendwann nochmal zusammenspielen“.

Daniel Lüger (l.), hier neben seinem Halterner Torwart-Kollegen Stephan Haunert, stieg 2019 mit dem HSC Haltern-Sythen in die Oberliga auf.

Daniel Lüger (l.), hier neben seinem Halterner Torwart-Kollegen Stephan Haunert, stieg 2019 mit dem HSC Haltern-Sythen in die Oberliga auf. © Pascal Albert

In der kommenden Saison wird es dann soweit sein. Doch zwischenzeitlich sahen Lügers Pläne anders aus. Er habe lange überlegt, ob er wirklich noch weiterspielen wolle. „Durch Corona und auch aus beruflichen und familiären Gründen war die Lust einfach ein bisschen weg“, sagt der Torhüter.

Er habe gemerkt, dass er eben auch ohne Handball zurechtkomme. Mit der Zeit kam die Lust aber wieder zurück. „Ich freue mich jetzt darauf, dass es irgendwann wieder losgeht.“ Dass er sich nun nicht mehr in der Halle von den Halternern verabschieden kann, sei sehr schade.

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„Aber so geht es ja allen im Moment, die ihre Mannschaft verlassen“, sagt er. Dass er in Zukunft aber noch hin und wieder bei Spielen des HSC Haltern-Sythen auftauchen wird, daran lässt er keinen Zweifel. „Wir werden uns auch so auf jeden Fall nochmal irgendwann sehen“, verspricht er.

Neben Richter war auch ein weiterer Ex-Halterner ein wichtiger Faktor

Allmählich geht der Blick aber auch schon zum VfL Brambauer, wo Lüger auf viele bekannte Gesichter treffen wird. „Viele der Spieler kenne ich noch aus der Schule“, sagt er und mit Alexander Mazur spielte er auch schon beim HSC in einem Team. „Er war natürlich auch kein uninteressanter Faktor“, so Lüger.

Vielleicht wird er in der kommenden Saison auch schon wieder auf seine alte Liebe treffen. Denn sollte sich an der Staffeleinteilung nichts ändern, treffen Brambauer und Halterns zweite Mannschaft in Zukunft aufeinander.

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Über Ziele mit dem VfL möchte Daniel Lüger noch nicht sprechen. „Man kann derzeit gar nicht einschätzen, wie sich andere aufstellen“, erklärt er. Zudem kenne er die Landesliga auch noch nicht allzu gut.

In harzfreien Hallen hat Daniel Lüger lange nicht mehr gespielt

Mit seiner Erfahrung in der Ober- und Verbandsliga liegt derweil die Vermutung nahe, der 32-Jährige wäre etwas überqualifiziert für die Landesliga. „Grundsätzlich hoffe ich, dass es auch da ganz gut laufen wird“, sagt er nur.

Von „überqualifiziert“ möchte er nicht sprechen, vielmehr sei der Wechsel in die Landesliga auch für ihn eine Umstellung. „Ich befürchte, dass in Zukunft auch wieder die ein oder andere harzfreie Halle kommen wird“, sagt Lüger, „da nützt einem dann die Oberliga-Erfahrung reichlich wenig“.

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Bis er das erste Mal für den VfL Brambauer spielen kann, wird es aber ohnehin noch ein bisschen dauern. Wie hält sich Lüger derzeit fit? „Ich muss ehrlich sagen, dass zwischenzeitlich die Motivation gar nicht mehr da war, weil ich wusste, dass es mit der Saison nichts mehr wird“, sagt er.

„Ich bin zu viel Mannschaftssportler, um immer alleine was zuhause zu machen“, erklärt der Lüner. Im ersten Lockdown habe er noch täglich für sich alleine trainiert. Nun sei das ein wenig anders. Das hat allerdings auch familiäre Gründe: Vor wenigen Monaten ist der Keeper Vater geworden. „Der Kleine hält mich fit“, sagt Lüger.

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