Ein Lavesumer Urgestein hilft mit 42 Jahren derzeit noch mal bei der ersten Mannschaft der Blau-Weißen aus.

© Andreas Hofmann

„Der Verein liegt mir am Herzen“: Lavesumer (42) feiert Comeback im Abstiegskampf

rnFußball: Kreisliga B

In der Jugend spielte er bei Lavesum und später kehrte als gestandener Spieler zurück. Nach längerer Pause hat der heute 42-Jährige nun sein Comeback gegeben - wirklich weg war er aber auch nie.

Lavesum

, 14.04.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Seine komplette Jugendzeit verbrachte er bei BW Lavesum und im ersten Seniorenjahr stieg er mit dem Verein in die Kreisliga A auf. „Dort habe ich aber dann nie gespielt“, sagt Timo Meusener, „ich bin direkt gewechselt“. Erst nach Wulfen, später zu GW Nottuln und Viktoria Heiden, wo er jeweils in der Landesliga spielte, ehe er mit Anfang 30 wieder zu seinem Heimatverein zurückkehrte - und bis heute blieb. Sein Comeback vor einigen Wochen hatte mehrere Gründe.

Wann genau er das letzte Mal für die erste Mannschaft der Lavesumer auf dem Platz stand, daran kann sich der heute 42-Jährige nicht mehr genau erinnern. „Fünf oder sechs Jahre müsste das aber her sein“, sagt er. Bei der zweiten Mannschaft kam er in der Vergangenheit sporadisch noch mal zum Einsatz, wenn die Not groß war.

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Doch eigentlich kickt Meusener nur noch bei den Alten Herren, ist zudem als Kassenwart im Vorstand des Vereins tätig. Weg war er also seit seiner Rückkehr vor über zehn Jahren nie. Und nun kehrte er auch in die erste Mannschaft zurück.

„Das wird bis zum Ende ein harter Kampf“

Gegen den SuS Olfen II stand er direkt in der Startelf, steuerte zum ersten Sieg seit Anfang November zwei Tore bei. „Das war geil und hat richtig Spaß gemacht - vor allem zu sehen, dass ich auch noch mithalten kann. Und wenn wir gewinnen, macht es mir natürlich unheimlich viel Spaß; wir haben gezeigt, dass wir es noch können.“

Mit Anfang 30 kehrte der heute 42 Jahre alte Timo Meusener (r.), hier ein Foto von 2012, zu BW Lavesum zurück.

Mit Anfang 30 kehrte der heute 42 Jahre alte Timo Meusener (r.), hier ein Foto von 2012, zu BW Lavesum zurück. © Manfred Rimkus

Es war ein Sieg, der dringend benötigt wurde und dem eine Woche später gegen Westfalia Osterwick II direkt der nächste folgte - wenn auch ohne Timo Meusener. „Wenn man einmal unten drinsteckt, klappt oft irgendwie gar nichts mehr. Aber wenn man dann wieder ein Erfolgserlebnis feiert und das danach sogar noch bestätigen kann, gibt das natürlich Auftrieb und weiteren Ansporn“, sagt er.

Für die Lavesumer geht es um den Klassenerhalt. „Das wird bis zum Ende ein harter Kampf“, weiß der erfahrene Spieler, der zuletzt gegen Top-Team TSG Dülmen III wieder dabei war.

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Das 0:7 müssten die Lavesumer, erklärt er, aber ausklammern. „Das waren Welten, Dülmen ist nicht der Gegner, mit dem wir uns messen können. Wir müssen gucken, dass wir gegen die Mannschaften, die in Schlagdistanz sind, Punkte holen.“

Timo Meusener: Wenn Mike Westrup das schafft, kann ich das auch

In den kommenden Partien wird er mit Sicherheit auch noch häufiger dabei sein. „Ich habe der Mannschaft gesagt: Wenn ihr mich wollt, und den Eindruck habe ich, will ich auch dabei sein“, erzählt er und fügt noch schmunzelnd hinzu: „Und wenn meine Frau grünes Licht gibt - was sie auch zähneknirschend macht, wenn ich ‚bitte, bitte‘ sage.“

Timo Meusener spielt eigentlich nur noch bei den Alten Herren von BW Lavesum, hilft nun aber auch noch mal bei der ersten Mannschaft aus.

Timo Meusener spielt eigentlich nur noch bei den Alten Herren von BW Lavesum, hilft nun aber auch noch mal bei der ersten Mannschaft aus.

Dass er auch in so einer schwierigen Situation noch mal aushilft, hat einen einfachen Grund. „Der Verein liegt mir am Herzen, ich bin ja quasi Ur-Lavesumer“, so Timo Meusener, der von Trainer René Kownatka, der ebenfalls im Vorstand tätig ist, bezüglich möglicher Einsätze angesprochen wurde.

„Ich bin ja Fußballer - wenn das einmal in einem drinsteckt, ist man damit infiziert“, sagt der 42-Jährige über sein Comeback. „Das ist schon mein ganzes Leben lang so.“ Ein anderer Lavesumer spielte bei seinen Gedanken über eine Rückkehr aber auch eine kleine Rolle: „Ich hab mir gedacht, wenn Mike Westrup (Spieler der zweiten Mannschaft, Anm. d. Red.) mit 44 Jahren noch im Seniorenfußball unterwegs ist, kann ich das auch“, erklärt Meusener lachend.

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Außerdem mache ihm das Fußballspielen bei den Alten Herren der Lavesumer zwar großen Spaß, aber die Ernsthaftigkeit der Punktspiele vermisste er auch ein wenig. „Das war auch noch mal ein Ansporn für mich. Und natürlich wollte ich die Jungs einfach unterstützen.“ Gelungen ist ihm das mit seinem Doppelpack bereits eindrucksvoll. Und vielleicht kommen ja noch weitere Treffer dazu...

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