Julian Göcke (weiß) stellt in seiner Halterner Traum-Elf einen großgewachsenen Stürmer und den angeblichen Erfinder der Blutgrätsche auf.

© Johanna Wiening

Halterner Traum-11: Göcke stellt ein Ehepaar und einen „Fußballverrückten“ auf

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Julian Göcke ist der erste, der eine Frau in seiner Traum-Elf aufstellt. Zudem setzt er auf „den schönsten Spieler, mit dem ich je zusammengespielt habe“ und den Erfinder der Blutgrätsche.

Haltern

, 28.06.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Erst waren einige Halterner Kapitäne dran, dann stellten auch weitere Spieler aus der Seestadt für die Halterner Zeitung ihre Traum-Elf auf. Nun haben wir erneut bekannte Spieler und Trainer aus Haltern gebeten, eine Mannschaft mit Akteuren aus der Stadt aufzustellen. Diesmal ist Julian Göcke dran. Der Halterner, der nun seine Karriere beendet, stellt den jüngsten Torwart aller Traum-Elf-Aufstellungen und einen Stürmer, der mit Hintergedanken schon circa sechs Mal seine Karriere beendet habe, auf.

Torwart: Toni Göcke

„Er ist zwar noch nicht auf der großen Fußballbühne aktiv, aber sicherlich ein Torwart, den man in Zukunft auf dem Zettel haben muss“, sagt Julian Göcke über sein vierjähriges Patenkind, das schon mit einigen Glanzparaden im Garten geglänzt habe. „Die ersten Vereine werden bestimmt bald anklopfen“, so der Stürmer.

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Linksverteidiger: Florian Abendroth (TuS Haltern am See)

Abendroth sei „ein Linksfuß, der dir die Flanken so auf den Kopf knallt, dass du diesen nur noch hinhalten musst“. Allerdings, so Göcke, habe er manchmal den Eindruck gehabt, dass es dem 32-Jährigen im Spiel am wichtigsten war, „die meisten Beinis verteilt zu haben“. Außerdem sei der jüngere der beiden Abendroth-Brüder „der schönste Spieler, mit dem ich je zusammengespielt habe“. Auf Platz zwei befinde sich Lennart Rademacher.

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Innenverteidiger: Sylvia Schäfer (Karriereende)

Schäfer ist Julian Göckes Schwägerin und spielte früher für Concordia Flaesheim. „Sie war berüchtigt für ihre Einwürfe, die wie Flanken in den gegnerischen Strafraum flogen“, sagt er. „Außerdem macht sie die beste Lasagne auf der Welt.“ Gemeinsam mit ihrem Mann soll sie hinten „den Laden dichtmachen“.

Innenverteidiger: Marian Göcke (Karriereende)

Als die beiden Brüder noch gemeinsam beim TuS Haltern am See auf dem Platz standen, „wurden wir von der Mannschaft immer liebevoll Vier-Meter-Göcke genannt“, erzählt er.

„Marre ist als Innenverteidiger gerne in Lucio-Manier offensiv geworden“, erinnert sich Göcke. „In regelmäßigen Abständen muss ich mir immer noch die Story anhören, wie er mal fünf Tore in einem Spiel gemacht hat - eins davon war sogar ein Fallrückzieher.“ Das Spiel ging letztendlich 7:5 aus.

Marian Göcke (l.) überzeugte beim TuS Haltern am See als Verteidiger sowohl defensiv als auch offensiv.

Marian Göcke (l.) überzeugte beim TuS Haltern am See als Verteidiger sowohl defensiv als auch offensiv. © Jürgen Patzke (Archiv)

Rechtsverteidiger: Andre Anhuth (TuS Haltern am See)

In Bezirksliga-Zeiten bildeten Anhuth und Patrick Brinkert die rechte Seite beim TuS Haltern am See. „Seine Scoopturns (Fußballtrick, Anm. d. Red.) haben ihm den Spitznamen ‚Scooby‘ eingebrockt“, erzählt Göcke. Der Halterner habe ihm zuletzt „sportlich durch die Corona-Krise begleitet“.

Sechser: Niklas Haak (Concordia Flaesheim)

Haak, der Concordia Flaesheim nun aufgrund eines Umzugs verlässt, gelte als Erfinder der Blutgrätsche, sagt Julian Göcke. „Er beherrscht hier jegliche Form - ob hüfthoch, Knöchel oder einfach mit beiden Beinen gestreckt.“

Deshalb gehe er in jedem Spiel rotgefährdet auf den Platz, „ist allerdings der festen Überzeugung, immer den Ball zu spielen“. Zuletzt spielte er eigentlich immer auf den defensiven Außenpositionen, bei Göcke soll er jedoch auf der Sechs „als Staubsauger und Zerstörer des gegnerischen Spiels fungieren“.

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Sechser: Philip Pieske (SV Bossendorf)

Mit dem Bossendorfer habe er leider nie in einem Team gespielt, „aber dafür habe ich mit ihm im Urlaub als Kind immer den halben Tag auf dem Fußballplatz verbracht“, erzählt Julian Göcke. Pieske wisse „seine Geschwindigkeitsdefizite durch eine gute Technik wettzumachen“. Außerdem wisse er alles rund um das Thema Fußball „und könnte vermutlich sogar die Aufstellung aus dem EM-Finale 1996 auswendig aufsagen“. Mit seinem Wissen glänzt er auch bei dem Fußball-Podcast „Eigentlich überragend“.

Linker Mittelfeldspieler: Niklas Berse (Karriereende)

In seiner Karriere habe Berse sehr viele Spitznamen bekommen, sagt sein ehemaliger Mitspieler, unter anderem „Nikolaus, Quick-Nick oder Frigerator“. Mit ihm komme viel Geschwindigkeit über die linke Seite. Doch nicht nur auf dem Platz lieferte er immer eine gute Leistung: „Der Komponist des TuS-Lieds hatte auf den Weihnachtsfeiern immer seine Gitarre und selbst gemachte Feuerzangenbowle dabei. Legendär ist seine Ukulelen-Performance des TuS-Lieds am Ballermann nach dem Aufstieg in die Landesliga 2010“, erzählt Julian Göcke.

Rechter Mittelfeldspieler: Patrick Brinkert (TuS Haltern am See)

„Ohne ihn hätte ich wahrscheinlich nur die Hälfte meiner Tore geschossen.“ Ihr Standard-Tor sei die flache Flanke auf den kurzen Pfosten gewesen. „Ich musste dann nur noch meinen Fuß hinhalten“, so Göcke. Patrick Brinkert liefere aber auch beim Feiern gut ab: „Er zeigt gerne mal sein Können auf der Tanzfläche in der Stadtmühle.“

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Zehner: Tim Abendroth (Karriereende)

Für den ehemaligen Spielertrainer des Team B des TuS Haltern am See, der nun offiziell als Co-Trainer zurückgekehrt ist, findet Julian Göcke nur lobende Worte: „Tim hat einfach ein wahnsinnig gutes Auge dafür, seine Mitspieler in torgefährliche Situationen zu bringen. Davon habe ich selber einige Male profitiert.“ Abendroth sei ein „Fußballverrückter, ein emotionaler Leader und ein Filigrantechniker“. Seine Ansprachen als Trainer, so der Stürmer weiter, erzeugen noch immer bei ihm Gänsehaut.

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Stürmer: Sebastian Göcke (SV Bossendorf)

„Der zwei Meter große Mann mit den Storchenbeinen hat schätzungsweise mehr als 300 Hütten für den SV Bossendorf gemacht“, sagt er. Aufgrund seiner Kopfball- und Abschlussstärke dürfe er in seiner Elf nicht fehlen. „Er hat circa sechs Mal seine Karriere beendet, um jedes Mal ein Bochum-Trikot als Abschiedsgeschenk abzustauben“, erzählt Göcke.

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