In der Rückrunde der vergangenen Saison holte der ETuS Haltern nach einer schwierigen und von Verletzungssorgen geplagten ersten Halbserie gute 25 Punkte. Nun waren es sogar noch fünf mehr: In der Hinrunde 2023/24 sammelte das seit dieser Spielzeit von Marco Gruszka statt Phillip Oligmüller gecoachte Team 30 Zähler, steht damit auf dem fünften Rang der Kreisliga A1.
„Wir sind super zufrieden“, sagt Co-Trainer Thomas Linden, für den es die dritte Spielzeit beim A-Ligisten ist. Sein Team war stark in die Saison gestartet, gewann die ersten vier Spiele. Zehn Siege sind es bislang, dazu kamen fünf Niederlagen. Unentschieden kennen die Halterner in dieser Saison noch gar nicht.
„Wir haben auch gegen die vermeintlich etwas schwächeren Teams der Liga gewonnen, uns da aber schwergetan“, stellt er fest. „Das waren alles Spiele gegen Teams, die nicht so sehr bereit waren, richtig mitzuspielen, wo wir dann immer eine Abwehr auseinandernehmen mussten.“ Das sei nicht immer leicht gewesen.
Platz drei als realistisches Ziel für den ETuS Haltern
Zweimal gab es deutliche Niederlagen: gegen Tabellenführer SV Lembeck und Verfolger TuS Gahlen kassierte der ETuS jeweils fünf Gegentore. „Das sind zwei Ausnahmemannschaften, die es da oben vermutlich unter sich klar machen werden“, sagt Linden, den der Blick auf Platz drei positiv stimmt.
Fünf Punkte Rückstand auf den TuS Velen, aber auch ein Spiel weniger auf dem Konto, hat der ETuS Haltern derzeit. „Wir sind an Platz drei dran, ganz so unrealistisch ist das nicht.“ Zwar habe er zuletzt nicht mit Marco Gruszka über ein genaues Ziel für die restliche Saison gesprochen, „aber ich denke, es wird auch sein Ziel sein, grob um Platz drei mitzuspielen“.

Mit dem neuen Chefcoach versteht sich Thomas Linden ziemlich gut. „Unser erstes Treffen war quasi wie ein Blind Date, wir haben uns ja erst mal so ein bisschen abgetastet.“ Als klar war, dass Phillip Oligmüller aus Zeitgründen den Verein verlassen werde und der ETuS sich mit Gruszka einigte, wollte der Co-Trainer erst mal gucken, ob es mit dem Ex-Profi genauso passt wie mit seinem bisherigen Trainerkollegen.
Und es passt! „Er ist ein fantastischer Trainer und ein super Typ“, sagt Linden, der auch betont, wie gut er auch mit Oligmüller ausgekommen ist. Doch auch mit dem Ex-Coach von Teutonia SuS Waltrop läuft es gut. „Es macht total viel Spaß, mit ihm in die Trainingsarbeit zu gehen. Er ist total akribisch.“ Und weiter: „Sein Riesenpfund ist, dass er nicht nur ein interessantes Training anbietet, sondern auch alle Spieler immer wieder verbessert.“
Die Arbeit von Marco Gruszka trägt schon Früchte. „Was er gut gemacht hat: Die gesamte Statik bei uns im Spiel ist stabiler geworden, wir haben uns in der Defensivarbeit verbessert, was schon vorne anfängt.“ Eine zuletzt große Schwäche hat der Halterner aber auch ausgemacht. Sein Team habe in der bisherigen Saison zu viele Torchancen ausgelassen. „Im letzten Drittel, finde ich, haben wir häufig auch die falsche Entscheidung getroffen.“
Wann kehrt Malte Powierski beim ETuS Haltern zurück?
Insgesamt habe sich der A-Ligist aber gut weiterentwickelt und stabilisiert. Ein großer Vorteil in dieser Saison: „Wir haben eine super Breite.“ In der letzten Trainingswoche vor der Winterpause wären beispielsweise wieder mal bei jeder Einheit über 20 Spieler dabei gewesen. „Das zieht sich durch die gesamte Saison“, freut sich Thomas Linden.
„Wenn jetzt mal zwei, drei Mann ausfallen, können wir das gut auffangen – weil auch die Nummern 14 bis 20 enorm aufgeholt haben.“ Nicht nur habe der ETuS einen großen Kader, sondern eben auch einen, der im Laufe der Saison auch insgesamt besser geworden ist.

Von Verletzungen blieben die Seestädter zudem weitestgehend verschont. Einige Ausfälle gab es zwar, aber bei Weitem nicht so viele wie in der Hinrunde ein Jahr zuvor. „Das hatte ich auch noch nicht erlebt“, sagt Linden über die damals zahlreichen Verletzungen. Besonders schmerzhaft in dieser Saison war aber der Ausfall von Malte Powierski seit dem Derby gegen den SV Lippramsdorf. „Wir hoffen, dass er zum Rückrundenstart (10. Februar, Anm. d. Red.) wieder dabei sein kann.“
Mehr Gelbe Karten, weniger Rote Karten: Wer führt die Halterner Fairness-Tabelle an?
„Vielleicht nicht damit gerechnet“: Sythens Jüngster ist eine der Überraschungen der Hinrunde
Comeback rückt näher: TuS-Spieler peilt Rückkehr an - Pause war länger als geplant