VfR Sölde kritisiert Kommunikation des Fußballkreises Relegation kollidiert mit Malle-Fahrt

VfR Sölde kritisiert Kommunikation des Fußballkreises: Relegation kollidiert mit Malle-Fahrt
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Normalerweise wäre die zweite Mannschaft des VfR Sölde bereits in der vergangenen Woche in die Aufstiegs-Relegation zur Fußball-Bezirksliga gestartet. Durch das Sportgerichtsverfahren um den SC Osmanlispor wurden die Relegationsspiele vom Fußballkreis Dortmund jedoch vorerst ausgesetzt. Nachdem die Bezirksspruchkammer das Urteil des Kreises gekippt hat und Osmanlispor im neu angesetzten Wiederholungsspiel der Anfang Mai abgebrochenen Partie bei RW Germania deutlich gewann und damit doch noch den direkten Aufstieg schaffte, trifft Sölde II – Tabellenzweiter der Kreisliga A2 – erst an diesem Donnerstag auf den zweiten der Kreisliga A1.

Das ist nun nicht mehr der SC Osmanlispor, sondern der VfR Kirchlinde, der schon den sichergeglaubten Aufstieg feierte. Die Situation hat aber nicht nur Folgen für Kirchlinde, sondern auch für die Sölder Zweite. Die Partie gegen Kirchlinde (ab 15 Uhr bei uns im Livestream auf rn.de/sporttv) kann Sölde II noch in voller Besetzung antreten: „Uns stehen alle Spieler zur Verfügung“, erklärte Trainer Marcel Möller, der ein Spiel auf Augenhöhe erwartet. „Beide haben eine super Saison gespielt und ähnlich viele Punkte geholt. Dieser Schwung wird mitgenommen, es würde mich nicht wundern, wenn es bis ins Elfmeterschießen geht.“

Schlechter sieht die Lage allerdings im Falle eines möglichen Entscheidungsspiels gegen den Vertreter des Fußballkreises Unna/Hamm, den VfL Mark, aus. Das Hinspiel ist auf den kommenden Sonntag (11. Juni) terminiert, das Rückspiel findet am Donnerstag, 15. Juni, statt.

Mannschaftsfahrt schon gebucht

Das Problem: Das Team um Coach Möller fliegt am Montag auf Mannschaftsfahrt nach Mallorca. Die Überschneidung mit der Relegation war nicht geplant und sorgt beim VfR Sölde für Frust: „Der Rahmenterminkalender ging bis zum 11. Juni, jetzt ist es der 15. Wir haben uns extra im Winter informiert und die Reise gebucht. Es kann nicht Sinn der Sache sein, dass wir Spiele spielen müssen, die nicht mehr im Kalender stehen. Wir sind einfach nur gefrustet und empört“, wird Möller deutlich.

Auch der Vorstandsvorsitzende des VfR Sölde, Michael Peschke, sieht die verschobene Ansetzung problematisch: „Die Organisation für das Hinspiel am Sonntag ist schon schwierig. Besorg mal Würstchen und Bier für 500 Leute, das wird extrem anstrengend. Sportlich müssen wir auch eine gute Lösung finden. Das wird den Verein dann auch finanziell belasten“, betont Peschke.

Er verweist dabei auf eine mögliche frühere Rückreise aus Mallorca. Ursprünglich geplant ist der Rückflug erst am Freitag (16. Juni), einen Tag nach dem potenziellen Rückspiel beim VfL Mark. „Dann müssten wir Flüge organisieren, sodass wir eine Mannschaft stellen können, im besten Falle könnte das mit den Einnahmen von Sonntag aufgefangen werden. Den Spielern müssen wir das dann auch schmackhaft machen, indem wir die Kosten übernehmen“, sagt der Vorsitzende. Ein Ausweichtermin des Rückspiels nach hinten sei nicht machbar gewesen, da der VfL Mark zu diesem Zeitpunkt keinen passenden Termin anbieten könne.

Keine Absprache mit VfR Sölde

Vom Fußballkreis zeigt sich Peschke indes enttäuscht. „Wir haben unsere Situation mitgeteilt, es wurde aber nicht angeboten, dafür eine Lösung zu finden. Ich hätte es gut gefunden, wenn man sich mit den Vereinen mal eben in einer Videokonferenz getroffen und miteinander gesprochen hätte. Das ist sehr bedauerlich“, sagt er.

Für die Ansetzung der Termine ist allerdings nicht der Kreis, sondern der Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen (FLVW) zuständig.

Marcel Möller (l.) will mit dem VfR Sölde II aufsteigen.
Marcel Möller (l.) will mit dem VfR Sölde II aufsteigen. © Nils Foltynowicz

Das schlägt auch auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft. Trainer Möller gewährt Einblicke: „Wir haben uns nichts zu Schulden kommen lassen und müssen jetzt darunter leiden. Wir freuen uns seit Wochen auf die Relegation, jetzt ist die Euphorie weg, nicht nur bei uns, sondern auch bei Kirchlinde.“

Dennoch wollen die Sölder alles daran setzen, den Aufstieg zu schaffen. „Wir wollen das Spiel natürlich unbedingt gewinnen. Wie es dann weitergeht, werden wir sehen“, so Möller. Vorsitzender Peschke machte unmissverständlich die Bedeutung der Relegation – trotz der ungünstigen Lage – deutlich: „Die Situation, dass wir uns (nach dem Spiel gegen Kirchlinde, Anm. d. Red.) keine Gedanken mehr machen müssen, weil wir verloren haben, ist nicht die, die wir präferieren. Der Verein fiebert dem ganzen entgegen und will, dass sich die Zweite den Traum erfüllt. Sie sollen sich also nur auf das Sportliche konzentrieren“, sagt er.