Die Polizei musste zu einem Dortmunder Kreisliga-Spiel anreisen. Gegen einen Spieler wurde Strafanzeige gestellt. © dpa (Symbolbild)
Fußball-Kreisliga
Spielabbruch mit Polizeieinsatz und Anzeige: „Schiedsrichter zur Sicherheit eingeschlossen“
Bei einem Dortmunder Kreisliga-Spiel ging es hoch her: Die Partie wurde abgebrochen, die Polizei gerufen und ein Spieler angezeigt. Das sagen die Vereine dazu. Ein Klub erhebt zudem Vorwürfe.
Von Besinnlichkeit knapp eine Woche vor Heiligabend war am Sonntag (19. Dezember) bei einem Dortmunder Kreisliga-Spiel nicht viel zu sehen. Vier Platzverweise, ein Spielabbruch und ein Polizeieinsatz stehen am Ende zu Buche. Das sagen die Verantwortlichen beider Teams und die Polizei dazu.
Schiedsrichter wurde „zur Sicherheit im Vereinsheim eingeschlossen“
Es läuft die 85. Spielminute im Kreisliga-C2-Spiel zwischen dem FC Brünninghausen III und Genclerbirligi Hörde. Es steht 4:4, da pfeift der Schiedsrichter einen Elfmeter für Brünninghausen. Darüber, was dann passiert ist, gehen die Meinungen der Beteiligten auseinander.
Es gibt eine Rote Karte für Genclerbirligi und Tumulte. Daraufhin bricht der Spielleiter die Partie ab. „Ein Spieler von Genclerbirligi hat den Schiedsrichter angespuckt und geschlagen. Er hat sich bedroht gefühlt und die Polizei gerufen. Wir haben den Schiri dann zur Sicherheit im Vereinsheim bei uns eingeschlossen“, sagt Torben Sievers, Trainer des FCB III.
Brünninghausen III soll Genclerbirligis Spieler bewusst provoziert haben
Haluk Cekirdek, Co-Trainer von Genclerbirligi, sieht das etwas anders: „So schlimm war es auch nicht. Mein Spieler hat den Schiedsrichter leicht geschubst, es hat keiner geschlagen.“ Er sagt aber auch: „Der Spieler darf nicht so reagieren. Das war ein Fehler, er darf den Schiri nicht anpacken. Er wird seine Sperre absitzen, da sind wir als Verein konsequent.“
Aber auch das Verhalten des Schiedsrichters und der Brünninghauser habe Cekirdek nicht gefallen. „Das ist eine junge Truppe. Die wussten, wen und wie sie provozieren sollten. Der Schiedsrichter war ein Kollege von denen. Sie haben ihn ‘Bruder‘ und mit Vornamen genannt. Das macht stutzig.“
Genclerbirligi soll FCB III Bestechung des Schiedsrichters vorgeworfen haben
Außerdem soll der Spielleiter auch schnell bereit gewesen sein, das Spiel abzubrechen. Als er damit gedroht habe, soll ein Hörder Akteur laut Cekirdek gesagt haben: „Ja mach doch, wenn du so heiß darauf bist.“ Die Folge: Abbruch.
FCB-III-Trainer Sievers: „Genclerbirligi war schon am Treten. Es war ein hitziges Spiel und die Stimmung war gegen den Schiedsrichter. Sie haben uns sogar unterstellt, dass wir ihn bezahlt hätten.“
„Scheiß Türken“: Beleidigungsvorwürfe gegen Brünninghausen III
Vor der Szene, die zum Abbruch führte, gab es bereits drei weitere Platzverweise für Hörde, darunter einmal Gelb-Rot. „Eine Rote Karte war berechtigt. Das war ein grobes Foulspiel“, stimmt Cekirdek zumindest teilweise zu.
Einen anderen Vorwurf seitens Brünninghausens kann der Hörder Co-Trainer nicht nachvollziehen. „Es wollte keiner in das Vereinsheim stürmen. Unser Präsident hat uns gebeten, dass wir die Anlage verlassen. Dabei sind wir am Vereinsheim vorbeigegangen. Ein Anhänger von uns hat sich aufgeregt, weil wir davor von einem Brünninghauser als ‘Scheiß Türken‘ bezeichnet wurden. So leid es mir tut, da können wir uns nicht halten. Brünninghausen sollte an seinem Image arbeiten. Sie sollten nicht nur die Erste unterstützen und bei der Dritten laufen solche Typen rum.“
Gegen einen Genclerbirligi-Spieler wurde ein Strafantrag gestellt
Das Rufen der Polizei verstehe Cekirdek auch nicht. „Die Polizei hat sogar gefragt, warum sie gerufen wurde. Als sie da war, hatte es sich beruhigt, alle sind gegangen. Es gab keine Bedrohung.“ Das kann Brünninghausens Trainer Sievers zum Teil bestätigen: „Da hatte sich die Lage schon beruhigt.“
Polizei-Pressesprecher Steffen Korthoff sagte auf Anfrage: „Als die Kollegen erschienen sind, waren die Gäste nicht mehr vor Ort. Ein Hörder Spieler soll den Schiedsrichter auf die Schulter geboxt und bespuckt haben. Es wurde gegen ihn ein Strafantrag wegen Körperverletzung und Beleidigung gestellt.“
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