BVB: Zwickau-Fans stürmen den Gästeblock im Stadion Rote Erde – Verletzte und Strafanzeigen

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BVB: Zwickau-Fans stürmen den Gästeblock im Stadion Rote Erde – Verletzte und Strafanzeigen

rnBorussia Dortmund

Fans des FSV Zwickau haben am Samstag den Einlass im Stadion Rote Erde gestürmt. Der Grund soll bekannt sein. Es gab mehrere Verletzte und Strafanzeigen.

Dortmund

, 19.12.2021, 13:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vor dem Drittliga-Spiel zwischen der U23 von Borussia Dortmund und dem FSV Zwickau (3:1) spielten sich im Stadion Rote Erde chaotische Szenen ab. Verursacher waren offenbar die Fans der Gäste.

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Rund 45 Minuten vor Anpfiff verursachten Teile der FSV-Anhänger nach Informationen dieser Redaktion, die Zugangskontrollen zum Gästeblock zu stürmen. Dieser befindet sich aufgrund des Stehplatz-Verbotes in der aktuellen Coronaschutzverordnung in einer Ecke der Sitzplatztribüne.

Ein Sprecher des Innenministeriums Nordrhein-Westfalen bestätigte den Vorfall auf Anfrage. Die Fans hätten versucht, sich unerlaubt Zutritt zum Stadion zu verschaffen. Dabei sei es zu Auseinandersetzungen gekommen.

BVB: Gäste-Fans übten sofort Gewalt aus

Dabei gingen die Zwickauer Anhänger sofort gewaltsam gegen den Dortmunder Ordnungsdienst vor. Offenbar kamen nicht alle BVB-Ordner mit leichten Blessuren davon. Das Innenministerium erklärte, dass insgesamt drei Ordner leicht verletzt worden sind. Eine Ordnungskraft musste sich zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus begeben. Die Polizei Dortmund bestätigte dagegen vier verletzte Ordner, davon einer schwer.

Rund 20 bis 25 Fans der Sachsen sollen in die Blocksturm verwickelt gewesen sein. „Grund war offenbar eine Trommel, die als nicht genehmigtes Fanmaterial mit ins Stadion gebracht werden sollte“, heißt es von der Polizei Dortmund.

529 Zuschauer besuchten am Samstag das Drittliga-Spiel zwischen der Dortmunder U23 und dem FSV Zwickau.

529 Zuschauer besuchten am Samstag das Drittliga-Spiel zwischen der Dortmunder U23 und dem FSV Zwickau. © Bielefeld

Erst nach Eingreifen der Polizei beruhigte sich die Situation. Die kesselte den Gäste-Anhang im für ihn vorgesehenen Block ein. Zu diesem Zeitpunkt sollen sich nur Personen im Gästeblock befunden haben, die in die Gewalthandlungen verwickelt gewesen waren.

„Konsequent führten die Beamten die vermeintlichen „Fans“ noch während des Spiels aus dem Stadion. Mit einem Platzverweis belegt begleiteten die Einsatzkräfte die Personen zu ihren Fahrzeugen und aus dem Dortmunder Stadtgebiet heraus“, heißt es von der Polizei Dortmund dazu.

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Laut dem Sprecher des Innenministeriums habe es 24 Freiheitsentziehungen gegen die Zwickauer Fans gegeben. Dazu wurden fünf Strafanzeigen gestellt. Die Polizei Dortmund ermittelt wegen des „Verdachts des Landfriedensbruchs in Verbindung mit gefährlicher Körperverletzung und Hausfriedensbruch“.

Polizei: 120 Beamte im Einsatz

In der Halbzeitpause verließ zudem eine Gruppe von rund 20 FSV-Anhängern aus unklaren Gründen geschlossen das Stadion. Bis zum Abpfiff blieb die Landespolizei in großer Mannstärke im Zwickau-Block präsent. 120 Beamte seien laut Innenministerium im Einsatz gewesen.

Bis zu einer ersten Klärung der Lage wurde nach Informationen dieser Redaktion der Einlass der weiteren Zwickauer Zuschauer gestoppt. Nach Anpfiff blieb die akustische Unterstützung aus dem FSV-Block über weite Strecken der Partie aus. Borussia Dortmund wollte sich am Samstag nicht zu den Vorkommnissen äußern.

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Die Polizei Dortmund veröffentlichte am Sonntag ihre detaillierte Einordnung der Geschehnisse. Demnach seien die etwa 25 Gewalttäter aus einer rund 50-köpfigen Gruppe hervorgegangen. Die hatte sich ab 13 Uhr – also eine Stunde vor Anpfiff – an ihren Fahrzeugen auf dem Gästeparkplatz gesammelt.

Die Trommel sollte am Samstag nicht das einzige verbotene Utensil gewesen sein, dass ins Stadion transportiert wurde. Die Beamten haben nach dem Verlassen der Gruppe unter anderem noch drei Sturmhauben, zwei Zahnschutze und Betäubungsmittel im Block sichergestellt.