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Spielender Vorsitzender mit 15-Spiele-Sperre droht dem Dortmunder Kreis - zusätzliche Sperre
Fußball
Der Spieler und Vorsitzender eines Vereins wird erst für sein Verhalten auf dem Platz 15 Spiele gesperrt. Vor dem Sportgericht droht er dem Kreis und darf drei Monate keine Vereinsfunktion ausüben.
Um für 15 Spiele gesperrt zu werden, muss sich ein Spieler etwas Schwerwiegendes auf dem Fußballplatz geleistet haben. Doch damit nicht genug: Der Akteur ist auch Vorsitzender des Vereins und darf diese Funktion wegen eines weiteren Verstoßes drei Monate lang nicht ausüben.
Vier Platzverweise, 15 Gelbe Karten in der Kreisliga C6
Aber von Anfang an: Am 14. November traf in der Dortmunder Kreisliga C6 der FC Dortmund 18 II auf Ezidxan Dortmund (2:0). Allein die Spieldaten zeigen schon, dass es hoch her gegangen sein muss.
15 Gelbe Karten wurden beiden Teams gezeigt. Der FC bekam kurz vor Schluss zwei Gelb-Rote Karten gezeigt. Zuvor waren schon zwei Ezidxan-Spieler mit glatt Rot vom Platz geflogen.
Spieler soll den Schiedsrichter bedroht und obszön beleidigt haben
Doch der größte Aufreger war, als ein Gästespieler den Schiedsrichter bedroht und obszön beleidigt haben soll. Wegen des Verdachts des grob unsportlichen Verhaltens wurde der Ezidxan-Spieler vom Kreissportgericht Dortmund deswegen für 15 Partien gesperrt.
Der Akteur selbst sagt dazu: „Der Schiedsrichter hat oft falsch gepfiffen. Er hat viele Fehler gemacht. Ich war schon ausgewechselt, da hat er mir die Rote Karte gezeigt. Ich war vielleicht ein bisschen zu aggressiv, aber ich habe nicht das gemacht, was mir vorgeworfen wurde.“
Spieler wirft vor: Kreis Dortmund sorgt dafür, dass wir verlieren
Bei der Verhandlung legte der Angeklagte aber noch einen drauf: Er warf dem Kreis Dortmund nach Informationen unserer Redaktion vor, dass dieser für die Begegnungen von Ezidxan immer Schiedsrichter auswähle, die dafür sorgen würden, dass das Team verliere. Der FCE liegt mit zehn Punkten aus zehn Spielen auf dem sechsten Platz - mit vier Siegen und vier Niederlagen.
Zu dem Vorwurf steht der Spieler und Vorstand auch danach noch: „Mein Leben besteht zu 80 Prozent aus Fußball. Ich gucke Spiele aus allen möglichen Ligen. Ich weiß, wenn ein Schiedsrichter richtig oder falsch pfeift.“
Spieler und Vorsitzender darf drei Monate keine Vereinsfunktion ausüben
Und das sei laut ihm in dieser Saison zu oft der Fall gewesen. „Ich habe Marco Schanz (Schiedsrichterobmann des Kreis Dortmund, Anm. d. Red.) schon gesagt: Er soll sich mal ein Spiel von uns angucken.“
Für seinen Vorwurf, den das Kreissportgericht als „schmähhafte Drohung“ einordnete, wurde der Spieler und Vereinsvorsitzende für drei Monate gesperrt. In diesem Zeitraum darf er keine Klubfunktion ausüben.
Der Vorsitzende der Verhandlung, Frank-Bernd Meyer (VfL Schwerte), erklärt: „Ich möchte dazu nichts sagen, da noch Einspruch gegen das Urteil eingelegt werden kann.“ Laut Spieler und Vorsitzendem sei kein Einspruch geplant.
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
