
In der Fußball-Kreisliga A2 ist der Aufstiegskampf so spannend wie lange nicht. © Stephan Schuetze
Kreisliga-Tormaschine heizt mit Aufstiegsansage ein, Landesliga-Angebote lassen ihn kalt
Fußball-Kreisliga A2
Gleich fünf Klubs stecken in der Kreisliga A2 im spannendsten Aufstiegsrennen, das die Staffel seit Jahren gesehen hat. Einer der torgefährlichsten Stürmer macht nun eine Ansage an die Konkurrenz.
Dass gleich fünf Vereine so kurz vor Saisonschluss um den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga kämpfen, sorgt in der Kreisliga A2 für Hochspannung. Nur wenige Spieltage sind noch zu gehen und die Zeit für zurückhaltende Worte scheint endgültig verflogen: Eine Titel-Ansage fügt dem Aufstiegsrennen nun zusätzliche Würze hinzu.
Dabei hatte Anil Can Mert vor der Spielzeit gar nicht damit gerechnet, dass seine Mannschaft Eving Selimiye Spor nach 29 Spielen auf der Spitzenposition thronen würde. „Vor der Saison, da bin ich ganz ehrlich, hätte ich damit nicht gerechnet. Wir hatten ein paar Probleme zu Beginn. Aber der neue Trainer hat uns alle noch mehr zusammengeschweißt“, sagt Mert.
Seit der überraschenden Entlassung von Tomislav Nikolic im Oktober 2021 ist Paul Helfer an der Seitenlinie von Selimiye Spor unterwegs. „Seitdem haben wir einen Lauf und die Qualität in der Mannschaft stimmt zusätzlich“, betont der 21-Jährige.
Top-Torjäger warnt seine Mannschaftskollegen
Enorme Qualität zeigt vor allem Mert selbst in dieser Saison immer und immer wieder: Mit 31 Treffern ist er mit Abstand der Top-Scorer seiner Mannschaft. In der gesamten Liga konnte ansonsten nur Kadir Akinci von den Dortmunder Löwen Brackel 61 häufiger einnetzen (33 Tore).

Stürmer Anil Can Mert (ganz rechts) hat die zweitmeisten Tore in der Kreisliga A2 bislang geschossen. © Goldstein
Die Löwen waren übrigens bis zum vergangenen Spieltag auf Position eins, verloren allerdings überraschend gegen Abstiegskandidat BV Brambauer II und ließen Eving Spor dadurch passieren. „Wir hätten nicht gedacht, dass Brackel gegen Brambauer verliert. Das zeigt uns auch, dass wir weiterhin jeden Gegner ernst nehmen müssen“, warnt Evings Tormaschine seine Teamkollegen, nicht nachlässig zu werden.
Eving-Stürmer heizt den Konkurrenten ein: „Wollen aufsteigen“
Davon geht Anil Can Mert allerdings auch gar nicht mehr aus. „Alle Spieler kommen zum Training. Die Moral ist eine ganz andere als noch in der Hinrunde. Jeder reißt sich hier wirklich für den anderen den Arsch auf“, macht der Goalgetter deutlich und formuliert deswegen auch ein klares Ziel: „Wir nehmen das alle sehr ernst und wollen unbedingt aufsteigen.“
Tatsächlich könnte Eving Selimiye Spor den Aufstieg nach dem Ausrutscher von Brackel 61 nun aus eigener Kraft perfekt machen. Die SG Gahmen (4.) und Osmanlispor Dortmund (5.) haben zwar eine Partie weniger absolviert, wären aber auch mit einem Sieg im Nachholspiel erst mal noch hinter dem Spitzenreiter.
Lediglich die Reserve des VfR Sölde (3.) könnte nach Punkten noch mit Selimiye Spor gleichziehen, zumindest wenn sie die drei Punkte aus ihrem Nachholspiel mitnehmen. Allerdings hat Sölde II eine um drei Treffer schlechtere Tordifferenz vorzuweisen.
Angebote aus der Landesliga, aber Kreisliga-Torjäger will bleiben
Das Aufstiegsrennen bleibt also spannend und auch für den Spitzenreiter reicht ein einziger Ausrutscher, um am Ende in der Kreisliga bleiben zu müssen. Sollte Eving dieses Schicksal ereilen, will Torjäger Anil Can Mert aber auf jeden Fall noch ein Jahr bleiben – trotz des großen Interesses an seiner Person.
„Irgendwann möchte ich natürlich höherklassig spielen und habe auch jetzt schon Angebote aus der Landesliga bekommen. Aber egal wer mir was bietet, ich werde nächste Saison auf jeden Fall hierbleiben. Dafür liebe ich den Verein zu sehr. Wenn wir es diese Saison nicht schaffen, dann eben nächste“, sagt Anil Can Mert.
Ist passionierter und aktiver Sportler aus dem schönen Bergischen Land und seit 2011, ursprünglich wegen des Studiums, im Ruhrgebiet unterwegs. Liebt die Kommunikation mit Menschen im Allgemeinen und das Aufschreiben ihrer Geschichten im Speziellen.
