DFB hat klare Forderung an Politik: Amateursportler sollen wieder auf die Plätze

Fußball

Gibt es für die Fußballer schon bald wieder eine Rückkehr auf den Sportplatz? Der Deutsche Fußball-Bund hat an die politischen Entscheidungsträger einen klaren Appell formuliert.

Dortmund

, 04.11.2020, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Kehren die ersten Fußballer schon bald auf die Plätze zurück?

Kehren die ersten Fußballer schon bald auf die Plätze zurück? © picture alliance/dpa

Geht nun doch alles viel schneller als zunächst angenommen? Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) prescht vor: In einer Videokonferenz haben die Präsidenten der Regional- und Landesverbände im DFB gemeinsam mit DFB-Präsident Fritz Keller über mögliche Lockerungen für Fußballer gesprochen - und dabei einen klaren Appell an die Politik formuliert.

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Auf seiner Homepage hat der DFB die Forderung an die Regierung klar und deutlich mit Großbuchstaben formuliert: „DFB APPELLIERT: TRAININGSBETRIEB IM AMATEURSPORT WIEDER ZULASSEN“, steht dort dick und fett geschrieben. Darunter folgt eine Mitteilung des DFB, in der der Verband seinem Wunsch Nachdruck verleiht. Wegen der Corona-Maßnahmen sind derzeit sämtliche Sportplätze- und Hallen geschlossen. Der Sportbetrieb ruht - zur Eindämmung der Pandemie.

DFB fordert den Trainingsbetrieb für Kinder

In der Konferenz am Mittwoch haben sich Keller sowie die Präsidenten „nachdrücklich dafür ausgesprochen, bundesweit den Trainingsbetrieb im Amateursport wieder zuzulassen. Der an die Politik gerichtete Appell bezieht sich in erster Linie auf die Möglichkeit des organisierten Sporttreibens für Kinder und Jugendliche unter freiem Himmel und schließt dabei ausdrücklich nicht nur den Fußball ein.“

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Der DFB hat bereits zwei Beispiele ausgemacht, wie der Trainingsbetrieb in zwei Bundesländern gehandhabt werde. Als Vorbilder sollen dabei die Lösungen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin dienen.

„Das Landeskabinett in Mecklenburg-Vorpommern hatte entschieden, das von der Bund-Länder-Konferenz ausgesprochene Pauschalverbot von Freizeit- und Amateursport, das lediglich den Individualsport allein, zu zweit oder mit dem eigenen Hausstand vorsieht, nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren im Vereinssport anzuwenden, sondern dort weiter Trainingsbetrieb zu erlauben. In Berlin gilt die Sonderregelung, dass Vereinssport für Kinder bis zwölf Jahren unter Auflagen gestattet ist“, schreibt der DFB. In den anderen Bundesländern herrscht hingegen noch striktes Sportverbot für den Nachwuchs. Dabei sehen Keller und die Präsidenten die Notwendigkeit von sportlicher Aktivität.

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„Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, für die Gesundheit, die Gesellschaft und nicht zuletzt für unsere Kinder. Nach allen bisher vorliegenden Erkenntnissen und Zahlen birgt die Ausübung von Freiluftsport - auch in Mannschaftssportarten - kaum ein Ansteckungsrisiko. Dies hat Prof. Dr. Tim Meyer als anerkannter Experte und Leiter der Medizinischen Kommission des DFB in den vergangenen Wochen öffentlich nachvollziehbar erläutert“, wird Keller auf der Homepage zitiert.

DFB führt Vorteile des aktiven Sportlebens an

Der DFB zählt in der Mitteilung die Vorteile eines aktiven Sportbetriebs auf, betont sowohl die gesundheitsförderlichen Aspekte als auch die gesellschaftliche Komponente, ohne dabei jedoch konkret zu werden. „Vor diesem Hintergrund und in Verbindung mit den bewährten Hygienekonzepten ist es wichtig, vor allem Kindern und Jugendlichen schnell wieder die Möglichkeit zu bieten, ihren Bewegungsdrang gemeinsam im sportlichen Trainingsbetrieb auszuleben. Sport ist wichtiger denn je“, wird Keller weiter zitiert.

Auch Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident und Vorsitzender der Konferenz der Regional- und Landesverbandspräsidenten, spricht sich gegen ein generelles Verbot des Trainingsbetriebs aus: „Die Vereine haben in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den Verbänden enorme Anstrengungen unternommen und die Herausforderungen ebenso hervorragend wie verantwortungsvoll bewältigt. Dass sie aktuell zur sportlichen Untätigkeit verurteilt sind, tut weh. Das generelle Verbot des Trainingsbetriebs sollte zumindest für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren aufgehoben werden, dies gilt nicht nur für den Fußball, sondern zumindest für alle Sportarten, die an der frischen Luft ausgeübt werden“, wird Koch vom DFB zitiert.

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