Vorzeitige Winterpause: Der erste Fußballverband setzt den Spielbetrieb für dieses Jahr aus

Amateurfußball

Die Corona-Pandemie zwingt den Amateurfußball zur Pause. Im November rollt kein Ball über die Sportplätze. Der erste Fußballverband hat nun sogar den Spielbetrieb für den Rest des Jahres ausgesetzt.

Dortmund

, 03.11.2020, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ein Fußballverband hat den gesamten Spielbetrieb für dieses Jahr ausgesetzt.

Ein Fußballverband hat den gesamten Spielbetrieb für dieses Jahr ausgesetzt. © picture alliance/dpa

Dass im November in ganz Deutschland kein Fußball gespielt wird, ist bereits seit der Entscheidung der Bund-Länder-Runde vom Mittwoch (28. Oktober) klar. Die neuen Corona-Maßnahmen erfordern auch eine Schließung der Sportanlagen - zur Bekämpfung der hohen Infektionszahlen durch die Corona-Pandemie. Der erste Fußballverband hat nun für sich eine Entscheidung getroffen und festgelegt, dass in diesem Jahr überhaupt kein Spielbetrieb mehr stattfinden wird.

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Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) geht voran. Die BFV-Funktionäre haben am am Montagabend beschlossen, dass im bayerischen Amateurfußball in diesem Jahr nicht mehr gekickt wird. Die Vereine gehen demnach verfrüht in die Winterpause.

Auf seiner Homepage teilt der BFV mit, dass seine Entscheidung, den Spielbetrieb für dieses Jahr komplett auszusetzen, keine überraschende Nachricht sei, sondern vielmehr die logische Konsequenz aus dem für den November verhängten Sportverbot.

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„Fakt ist, dass wir im kompletten November ein Sportverbot haben. Es wäre keinem Verein zuzumuten, jetzt abzuwarten und direkt im Dezember wieder ins Geschehen einzugreifen. Das wäre ohnehin nur mit einer Vorlaufzeit von zwei Wochen möglich gewesen. Es macht aber keinen Sinn, Mitte Dezember, wo vielerorts witterungsbedingt Spielen quasi schon unmöglich ist, nochmals einen Versuch zu unternehmen – zumal wir heute noch gar nicht wissen, wie sich die Zahl der Infektionen nach diesen harten Einschnitten entwickelt und welchen Kurs die Politik in vier Wochen verfolgt“, wird Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der im BFV-Präsidium für den Spielbetrieb in Bayern verantwortlich ist, auf der Homepage zitiert.

BFV setzt alte Saison noch fort

Im bayerischen Amateurfußball lief bis zuletzt noch die Spielzeit 2019/20. Der BFV hatte die vergangene Spielzeit - anders als beispielsweise der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) - nicht abgebrochen. Mit der im April getroffenen Entscheidung, die Saison 2019/20 nicht abzubrechen, sondern stattdessen fortzusetzen, habe der BFV die Voraussetzung geschaffen, um maximal flexibel auf pandemiebedingte Folgen reagieren zu können, teilt der Verband mit.

„Entsprechend haben wir auch die Durchführungsbestimmungen des neu geschaffenen Ligapokal-Wettbewerbs gestaltet. Oberste Priorität – und das war von Anfang an so auch klar kommuniziert worden – hat der Ligen-Spielbetrieb der Saison 2019/20, den es zu retten gilt, damit wir hoffentlich zum 1. Juli 2021 wieder in geordnete Bahnen übergehen können“, wird Faltenbacher zitiert.

Ob in Westfalen in diesem Jahr noch gespielt wird, ist hingegen unklar. Der FLVW hat noch keine finale Entscheidung getroffen, wie es nach dem für November festgesetzten Sport-Lockdown weitergeht. Im Interview zeigte sich Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball beim FLVW, zuletzt „vorsichtig optimistisch“, dass es mit dem Spielbetrieb in diesem Jahr noch klappen könne.

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Was Schnieders und der FLVW definitiv wollen: Die Rückkehr der Sportler auf den Trainingsplatz im Dezember. „Das ist gerade für den Kinder- und Jugendfußball wichtig. Wir wollen den Kindern Struktur bieten, damit sie auf dem Platz an der frischen Luft trainieren können“, sagte Schnieders im Interview.

Verbände wollen Trainingsbetrieb anbieten

Die Planungen des FLVW-Funktionärs decken sich übrigens mit jenen des BFV. Zwar möchte der Bayerische Fußballverband in diesem Jahr keinen Spielbetrieb anbieten, den Trainingsbetrieb dafür umso mehr. BFV-Präsident Rainer Koch hatte bereits bei Bekanntwerden der harten Einschnitte verdeutlicht: „Ungeachtet des Spielbetriebs, für den wir jetzt die folgerichtige Entscheidung getroffen haben, müssen alle Sportfachverbände mit der Politik um Lösungen ringen, dass unsere Amateursportler rasch wieder in Bewegung kommen – auch wenn kein offizieller Wettkampf stattfindet. Unsere Vereine haben gemeinsam mit uns detaillierte Hygienekonzepte entwickelt und eindrucksvoll bewiesen, dass diese vorbildlich umgesetzt werden und maximal möglichen Schutz bieten.“

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