Fußball-Kreispokal

ASC gewinnt das Kreispokalfinale gegen die Löwen: Ein Spieler erzielt fünf Tore für den ASC

Der ASC 09 Dortmund hat das Kreispokalfinale gegen die Dortmunder Löwen vor 800 Zuschauern mit 5:3 gewonnen. Ein Spieler hat alle Tore für den ASC erzielt. Beide Teams sind im Westfalenpokal.

Dortmund

, 27.05.2022 / Lesedauer: 4 min

Mein Ball gehört mir! Unter dem Trikot versteckte der fünffache Torschütze am Donnerstag wie einen Ersatzbauch das Spielgerät, mit dem er gerade alle fünf Tore für seinen ASC 09 Dortmund zum 5:3 (3:1) im Endspiel des Kreispokals erzielt hatte. Seine Mannschaft stellt den Pokal im Vereinsheim aus, er den Ball in seinem Wohnzimmer.

„Da ist schon in meiner Vitrine schon einiges zusammengekommen, dieser Tag ist für mich aber besonders“, jubelte Aplerbecks Torjäger Maximilian Podehl im Aplerbecker Waldstadion. Besonders war dieses Endspiel auch für den Gegner Dortmunder Löwen Brackel 61. Der A-Liga-Spitzenreiter hatte sich mit Bravour auch gegen höherklassige Teams durchgesetzt und sich diesen Auftritt auf großer Bühne verdient. Dann aber auch den starken Eindruck: „Wir haben drei Tore bei einem Oberligisten erzielt, standen gut“, sagte Coach Michael Kalwa.

Maximilian Podehl (hier eine Etage höher als die Konkurrenz) erzielte fünf Treffer. © Nils Foltynowicz

Und wohl viel wichtiger: „Das gibt uns einen Schub für die verbleibenden Spiele in der Meisterschaft.“ Während die Aplerbecker in der Oberliga nur noch um die goldene Ananas spielen, befinden sich die Löwen im Zweikampf mit Eving Selimiye Spor um den Aufstieg.

Der Fokus liegt also schon auf der Meisterschaft. Was hätte noch alles gegen ein würdiges Pokalfinale gesprochen? Der Klassenunterschied vielleicht, das Heimrecht für den haushohen Favoriten eventuell auch? Die 0:8-Pleite in Paderborn als Stimmungskiller der Aplerbecker womöglich auch? Dass einige Löwen ihren Mallorca-Urlaub nicht mehr hatten umbuchen können und fehlten als Negativ-Argument? Alle Fragen haben eine Antwort so verdient, wie es das Endergebnis trotz starker Löwen auch: Nein!

Mehrere Hundert Löwen-Fans waren auch in Aplerbeck. © Nils Foltynowicz

800 Zuschauer, darunter gut die Hälfte aus Brackel, sorgten nach einem Jugendturnier im Waldstadion während des Endspiels für Volksfeststimmung. Und der ASC nahm diesen Pokal richtig ernst: „Natürlich ist das ein schöner Erfolg“, sagt Trainer Antonios Kotziampassis. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie nach dem Erreichen der Aufstiegsrunde auch in diesem Wettbewerb sehr gut gespielt hat. Und Respekt auch unserem wirklich starken Gegner.“

Normalerweise kauft sich der Zweite für den Respekt nach der Niederlage wenig, aber die Löwen versorgten sich neben Wertmarken für das verdiente Vatertagsbierchen auch mit Respekt von ganz Fußball-Dortmund. Natürlich war der unwiderstehliche Maximilian Podehl (22 Saisontore) Mann des Tages. „Das hat wirklich Spaß gemacht und war insgesamt eine gute Reaktion auf die deutliche Pleite in Paderborn. Wir feiern diesen Pokal jetzt richtig“, sagte er auch. Und hätte der ganz starke Sebastian Hankeln nicht weitere Chancen vereitelt, wäre sogar ein Achterpack möglich gewesen.

Aber da sind wir dann auch bei den Qualitäten des Gegners, dessen Fans auf der Waldseite für Heimspielatmosphäre sorgten. Besonders die Angreifer Mehmet Erdogan und der noch einen Tick gefährlichere Abdül Kader Akinci beschäftigten die ASC-Abwehr durchaus. Nach dem ersten Treffer von Podehl (3.) zauberte Erdogan den Ball per Maßschuss in den Winkel (5.). Und Rot-Gelb waren nach dem Sieg des AS Rom in der Europa Conference League wieder die Farben der Riesenfreude.

Klar, der ASC bestimmte das Geschehen zu jeder Zeit, aber wenn sich die beiden Offensiven des Brackeler 4-4-2 in Szene setzten, roch es auch mal kurz nach Sensation. Aber Podehl hatte offensichtlich etwas gegen „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ und wandte die Lex Torjäger an. Noch vor der Pause stellte er mit dem 2:1 per Kopf (17.) und dem 3:1 (36.) per Alleingang die Weichen auf Sieg. Die Löwen witterten eine Abseitsstellung, aber es half nichts. Das Ergebnis war jetzt schon standesgemäß. Und dennoch: Die Löwen lebten und verteidigten ihr Revier!

Nach der Pause machten die Aplerbecker etwas weniger, am Sonntag spielen sie auch schon wieder in Gütersloh. Die Löwen hielten ihre Ordnung, was weniger Spektakel zur Folge hatte. Aber wer einen Podehl in seinen Reihen hat und nicht gerade in Paderborn antreten muss, hat immer ein Mindestmaß an Unterhaltung im Köcher. Diese lieferte der Torjäger mit den Treffern vier und fünf (72. und 81.).

Akinci belohnt sich

Aber auch die Löwen wollten den großen Tag würdig beenden. Wieder ein Traumtor, diesmal durch Steffen Blindeck in den Winkel (82.), und dann noch eine Belohnung für Akinci (90.) ließen das Ergebnis deutlich schöner aussehen. Gute Laune nach der Partie allerorten: Die Aplerbecker feierten den Pokal, die Löwen sich selbst. Und der neue Kreisvorsitzende Andreas Edelstein den Dortmunder Fußball: „Ein toller Tag mit tollem Sport und einer hervorragenden Organisation.“ Ein treffendes Schlusswort!

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